Von A wie Anlagen bis Z wie Zinsen

Seriös, im Anzug und wortgewandt: Wer Markus sieht, der erkennt sofort den Bankkaufmann in ihm. Und wer mit ihm über seinen Beruf spricht, dem ist von Beginn an klar, wie viel Spaß ihm seine Tätigkeit bereitet. Mittlerweile ist der 24-Jährige im zweiten Ausbildungsjahr bei der Sparkasse Altenburger Land.

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Bankkaufmann (w/m/d)

Worum gehts?

Als Bankkaufmann berätst du Kunden bei ihren Geldangelegenheiten, setzt Zahlungsaufträge um, überwachst die Einhaltung gesetzlicher und innerbetrieblicher Richtlinien und vermittelst Kredite. Kurz: Du bist in allen Bereichen von Kreditinstituten tätig.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Für den Kundenkontakt ist gutes Deutsch – geschrieben und gesprochen – sehr wichtig, für internationale Kunden auch Englisch. Zins- und Prozentrechnung solltest du ebenfalls beherrschen.

Chancen:

Es gibt zahlreiche Spezialisierungen und Weiterbildungen, die du anstreben kannst, wie zum Beispiel zum Bankfachwirt oder Bankbetriebswirt. Dann kannst du zum Abteilungs-­, Zweigstellen­- oder Filialleiter aufsteigen.

Foto: Sandra Böhm

Der Kontakt mit den Kunden begeistert ihn am meisten.

„Gerade, wenn ein Kunde ein Problem hat und ich dann wirklich in der Lage bin, ihm zu helfen“, erklärt Markus. „Sei es finanziell oder bei Bevollmächtigungen, wenn man sieht, wie die Last von den Leuten abgenommen wird. Oder beim Onlinebanking: Wenn man das den Kunden ordentlich erklärt hat und man dann richtig sieht, dass er es verstanden hat und zufrieden ist, mit dem, was du gemacht hast. Das finde ich am besten.“

Ein Ereignis ist ihm besonders in Erinnerung geblieben:

Eine Kundin wollte am Schalter Geld für ihre Mutter abheben, die im Pflegeheim lebt. Sie hatte aber keine Vollmacht für das Konto. Hinzu kam, dass die Tochter weiter weg wohnte, aber sich dennoch um die Geschäfte ihrer Mutter kümmern wollte. „Da habe ich dann natürlich das Thema Vollmacht angesprochen. Dann gab es einen Termin mit Mutter und Tochter und das Konto wurde so umgestellt, dass die Tochter eine Vollmacht bekam. Und als das dann geklärt war, hat man schon gemerkt, wie froh sie war, dass das so schnell ging und sie jetzt einfach so Zeit mit ihrer Mutti verbringen kann und sie nicht mit ihr in die Bank rennen muss, um irgendwas zu erledigen.“ Das war für Markus ein einschneidendes Erlebnis. Auch seine erste eigenständige Kontoeröffnung mit der Kundin bleibt ihm im Gedächtnis.

„Mein Beruf erstreckt sich über viele Punkte“, erklärt er.

Im Servicebereich verwaltet er die finanziellen Werte seiner Kunden vom Onlinebanking über Lastschriftmandate bis Überweisungen. Anfangs hat er am Schalter zugeschaut, doch seit Ende seiner Probezeit hat er verschiedene Kompetenzen, sodass er an gewissen Programmen Prozesse durchführen konnte. Auch bei den Beratungen von Nachlässen, Kontoeröffnungen oder Depots lernte er zunächst vieles im Beisein seiner Ausbilder. „Jetzt im zweiten Lehrjahr bin ich qualifiziert und habe die Freigaben, selbst bestimmte Beratungen durchzuführen. Aber für Beratungen zu gewissen Produkten, wie Bausparverträge oder dergleichen, fehlt mir noch die Kompetenz.“

Geld

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Ein anderer Bereich seiner Ausbildung ist die Baufinanzierung.

Dort hat die Grundbuch-­Thematik anfangs eine Herausforderung für Markus dargestellt: „Also die verschiedenen Abteilungen, die Beschlüsse, und was alles wo drinsteht, und welche Bedeutung das letztendlich für uns und für den Kunden hat“, zählt er auf. „Aber der kalte Schauer, wenn das Thema Grundbuch erwähnt wird, ist bei mir mittlerweile gar nicht mehr vorhanden.“

Momentan ist er im Back­-Office-Bereich.

Der schließt sich an, wenn ein Kunde beispielsweise einen Kredit für eine Baufinanzierung möchte und alles Wesentliche, wie die Höhe des Kredits und die Rate, geklärt ist und der Kunde unterschrieben hat. Im Controlling und der Dokumentation heftet Markus die Grundbuchauszüge ab, nimmt die Kreditkontrolle vor, prüft, ob die Bonität hinterlegt ist, und der Zinssatz richtig errechnet wurde.

Apropos Rechnen:

„Ich sag’s mal so: Wenn man in Mathe eine Zwei hat, muss man sich nicht schämen“, versichert Markus. In der Berufsschule komme Mathe mehr vor als im Berufsalltag. Deutsch sei wichtig, um sich gut und professionell ausdrücken zu können. Deswegen empfiehlt der Auszubildende interessierten Schülern, beispielsweise in einem Debattierclub aktiv zu sein: Etwas, das den allgemeinen Umgang mit Menschen und die Sprachfähigkeiten steigert.“

Bankkaufleute

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Wochenweise geht Markus an die Karl-­­Volkmar­-Stoy Schule in Jena.

Dort drehen sich die Lernfelder in den ersten beiden Lehrjahren um alles rund um das Kundenkonto und den Zahlungsverkehr sowie um den Bausparvertrag, Kredite und Verbraucherdarlehen. Im zweiten Lehrjahr standen die Themenbereiche Buchhaltung, marktwirtschaftliche Orientierung, Wertpapiere und Baufinanzierung auf dem Stundenplan.

Vor seiner Ausbildung war Markus zwei Jahre in Mexiko und Texas und hat dort gemeinnützig Häuser gebaut und Brunnen ausgeschachtet sowie auf einer Farm gearbeitet.

Auch wenn das auf den ersten Blick nichts mit seiner jetzigen Ausbildung zu tun hat, hat ihn das persönlich weitergebracht. Die Englisch­kenntnisse nützen ihm nun bei Beratungen mit Geflüchteten, und die harte körperliche Arbeit hat ihm gezeigt, dass er das nicht 40 Jahre lang machen möchte. Im Anschluss hat er zunächst ein Gesundheits-­ und Pflege­management­studium begonnen, doch das war ihm letztlich zu trocken. „Dann habe ich mir gesagt, dass eine Ausbildung das Richtige für mich ist.“ (sa)

Dein Traumberuf?

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