Duales Studium: Hä? Was ist das?

Vielleicht ist es dir schon auf Berufs­orientie­rungs­messen oder auf den Websites von Unter­nehmen aufgefallen: Immer mehr von ihnen bieten die Möglichkeit an, bei ihnen ein duales Studium zu absolvieren.

Was ist ein duales Studium?

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Ich dachte, zum Studieren gehe ich an eine Uni?

Keine Sorge, das tust du auch bei einem dualen Studium. Der Unterschied zwischen einem normalen Studium und einem dualen Studium ist in etwa vergleichbar mit einer rein schulischen Ausbildung und einer dualen Ausbildung. Bei dualen Bildungswegen bist du abwechselnd in der Berufs schule oder an deiner Hochschule und in deinem Unternehmen und kannst so die praktische Arbeit gleich mit den theoretischen Vorlesungen verknüpfen.

Wie läuft ein duales Studium ab?

Je nach Praxispartner und Hochschule werden verschiedene Zeitmodelle angewandt. Eine Möglichkeit ist, dass du in den Semestern ganz normal studierst und in den Semesterferien im Unternehmen arbeitest. Es gibt auch das Wochenmodell, in dem du in der Regel drei Tage die Woche im Unternehmen bist und zwei Tage an der Hochschule. Im dritten Modell wird sich nicht an die üblichen Semesterzeiten gehalten, sondern du wechselst alle drei Monate zwischen Theorie und Praxis. Am besten fragst du im Bewerbungsgespräch, nach welchem Modell dein duales Studium abläuft.

Welche Vorteile hat das?

Das, was du theoretisch lernst, kannst du gleich in deinem Unternehmen anwenden. Du sammelst also schon während deines Studiums jede Menge Praxiserfahrung. Das hilft dir später, wenn du deinen Abschluss in der Tasche hast und dich auf deinen ersten Job bewirbst. Viele Unternehmen übernehmen ihre dualen Studierenden auch nach ihrem Abschluss – schließlich kennst du dich dort schon aus. Ein weiterer Vorteil ist ganz klar: In der Regel zahlt das Praxisunternehmen ein Gehalt, oftmals tragen sie auch etwaige Studiengebühren oder Semesterbeiträge.

Gibt es auch Nachteile?

Wer dual studiert, lernt die Praxis besonders gut kennen. Das heißt aber auch, dass im Studium nicht so viel Zeit für die Forschung bleibt. Eine wissenschaftliche Karriere könnte mit einem dualen Studium schwieriger werden. Da du beim dualen Studium ständig zwischen Praxis unter nehmen und Hochschule wechselst, fallen die wochenlangen Semesterferien weg. Dual Stu­die­renden stehen lediglich die betrieblichen Urlaubs tage zu.

Wo bewerbe ich mich zuerst?

Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten. In vielen Fällen ist es so, dass du dir zuerst ein Unternehmen suchst, dich dort auf einen dualen Studienplatz bewirbst und einen Aus­bildungs­vertrag mit dem Unternehmen abschließt. In diesem Fall sendest du dann alle Zulassungs­unterlagen an die Hochschule und wartest auf die Zulassung. Bei manchen Hochschulen kannst du dich auch zuerst für das Studium einschreiben und die Studienberatenden helfen dir bei der Suche nach einem Praxispartner.

Wo kann ich in Thüringen dual studieren?

Es gibt Hochschulen, die extra für das duale Studium ausgelegt sind: die Duale Hochschule Gera-Eisenach, die Iba (University of Coo­peratuive Education) und die IU (Internationale Hochschule). An der Hochschule Schmalkalden, der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und der Fach­hochschule Erfurt gibt es einzelne Studien­gänge, die dual angeboten werden. (sa)

Überblick Thüringer Hochschulen mit ihren Schwerpunkten
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