Therapeuten für Körper und Geist

Während sich Physiotherapeuten einzig auf den Körper konzentrieren und Psychotherapeuten nach ihrem Studium und ihrer Approbation Menschen mit psychischen Erkrankungen behandeln, befassen sich Ergotherapeuten mit beidem. Ihr Fachgebiet umfasst sowohl den Körper als auch die Psyche.

Ergotherapeut (m/w/d)

Worum gehts?

Als Ergotherapeut arbeitest du mit Patienten, die durch eine physische oder psychische Erkrankung, eine Behinderung oder eine andere Einschränkung beeinträchtigt sind. Du arbeitest mit ihnen daran, dass sie wieder handlungsfähig werden.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Du solltest gut mit Menschen umgehen können und Interesse an medizinischen Unterrichtsfächern haben.

Chancen:

Du kannst dich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen sowie eine kaufmännische Weiterbildung oder ein Studium anschließen.

Erfahre mehr über Sophies Ausbildung

Foto: privat

Sophie ist im zweiten Lehrjahr ihrer schulischen Ausbildung zur Ergotherapeutin.

Diese absolviert sie an der Privaten Fachschule für Wirtschaft und Soziales in Sondershausen. „Ich habe nach meinem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einem Wohnheim für Suchtkranke gemacht. In der Tagesstätte war eine Ergotherapeutin, die ich ganz oft begleitet habe“, berichtet die 21­-Jährige. Dadurch habe sie diesen Beruf kennengelernt und sich dazu entschieden, die Ausbildung zu beginnen.

In ihrem Beruf gehe es darum, die Beeinträchtigungen von Menschen zu nehmen und die Patienten wieder handlungsfähig zu machen.

Das sei wichtig, damit sie wieder im alltäglichen Leben zurechtkommen. „Das kann bei Kindern mit angeborenen Hirnschädigungen sein oder bei Kindern, bei denen die frühkindlichen Reflexe noch vorhanden sind. Aber auch bei Menschen, die nach einer Verletzung zu uns kommen. Auch bei alten Menschen nach Schlaganfällen oder Herzinfarkten schauen wir, dass wir sie mit den richtigen Hilfsmitteln ausstatten oder dass sie zum Beispiel wieder Laufen lernen“, gibt Sophie einen Überblick über ihren Beruf. Dabei nutzen Ergotherapeuten verschiedene Mittel. In der Schule arbeitet Sophie viel mit Papier und Pappe, um die Fein- und Grobmotorik zu schulen. Es wird jedoch auch mit Ton gearbeitet, um die Sensibilität und Kraftdosierung zu fördern, sowie mit Holz oder Peddigrohr, um beim Körbeflechten Gelenkbewegungen zu schulen.

Während der dreijährigen Ausbildung müssen die Schüler vier Praktika in verschiedenen Bereichen absolvieren.

Das sind beispielsweise Kinderheilkunde (Pädiatrie), Altersheilkunde (Geriatrie), der motorisch-funktionelle, neuropsychologische oder der neurophysiologische Bereich. Bei zwei Praktika steht der Bereich schon fest, da es sich dabei um Pflichtpraktika handelt. Sophie erklärt: „Das sind der arbeitstherapeutische Bereich, in dem meistens Menschen mit psychischen Erkrankungen, etwa Suchtkranken, gearbeitet wird, und der psychiatrische Bereich.“ In ihrem ersten Praktikum war Sophie im geronto­psychiatrischen Bereich, und zwar in einem Wohnheim für ältere Menschen mit Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen. Später möchte sie gerne in der Psychiatrie arbeiten.

Bewegung ist in der Ergotherapie sehr wichtig, erzählt Sophie.

Bei jemandem, der sich seinen Arm gebrochen hat und deswegen einen Gipsverband getragen hat, können die Gelenke steif werden. Um diese Steifheit wieder aufzulösen, müssen sie bewegt werden. Ähnliches gilt auch für die Muskeln. Die müssen nach einer Verletzung mit gezielten Übungen wieder aufgebaut werden. „Für uns Ergotherapeuten ist Sport sehr wichtig, weil wir die Übungen vorzeigen. Die Klienten schauen sie sich an und machen sie dann nach.“ Das korrekte Ausführen der Übungen lernen die Schüler in der Ausbildung.

„Am meisten Spaß macht mir, dass wir zwar therapieren, aber in einem lockeren Umgangston.

Wir lernen sehr, sehr viele Geschichten kennen, die dramatisch sein können, aber auch sehr spannend. Wir begleiten die Menschen in ihren Lebenswegen und teilweise auch an einer schweren Stelle. Und das ist etwas Superschönes.“ (sa)

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