Aktiv werden!

„Frische Luft, draußen sein und aktiv etwas bewegen – genau mein Ding!“, Ronja (21 Jahre) macht einen Freiwilligendienst im ökologischen Bereich (FÖJ) bei der Naturfreundejugend Thüringen im Waldorf­-Kindergarten in Weimar.

Darum geht’s:

Das Freiwillige Ökologische Jahr in Thüringen (FÖJ) ist für Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren gedacht. Du kannst in verschiedene Bereiche des Umweltschutzes hineinschnuppern. Die verschiedenen Einsatzgebiet sind: Garten- und Landschaftspflege, Kinder-, Jugend- und Bildungsarbeit, Tierpflege, Forschung, Institute, Museen und die Ökologische Landwirtschaft.

Dauer: 12 bis 18 Monate

 

Freiwilliges Ökologisches Jahr im Waldorf-Kindergarten

Foto: privat

Wie hast du vom FÖJ gehört und wieso hast du dich dafür entschieden?

Ich stand kurz vor dem Abi 2020 und war mir über meinen Weg noch nicht sicher. Ich stellte mir Fragen: Mache ich lieber eine Ausbildung oder ein Studium? Meine Mutter erinnerte sich, dass sie ein FÖJ gemacht hat. Das FSJ oder FÖJ ist eine tolle Möglichkeit, sich eine (Verschnauf-) Pause zwischen Schule und der nächsten ‚Schulbank‘ zu verschaffen. Ich habe mich dann auf die Suche gemacht und bin auf die Naturfreundejugend Thüringen gestoßen – die haben mich dann vermittelt.

Was sind Schwerpunkte in deinem FÖJ?

In den partizipativ gestalteten Seminarwochen geht es grundsätzlich um ökologisch relevante Themen im Bereich Nachhaltigkeit, Klima­ und Umweltschutz, Konsumkritik und Umweltbildung. Darüber hinaus kommen Berufsorientierung, die Erweiterung sozialer Kompetenzen und Demokratiebildung nicht zu kurz. Mein selbstgewähltes Projekt ist es, ein Weidenhaus mit Hochbeet zu bauen.

Hier im Kindergarten sind die Kinder in die alltäglichen Aufgaben integriert, wenn wir putzen oder das Essen vorbereiten, Gartenarbeit machen. Sie können auch immer gerne mitmachen. Dadurch soll die Beziehung zwischen den Kindern und Erziehern gestärkt werden und die Lust gefördert werden, sich mit solchen Dingen auseinanderzusetzen und ein positives Ergebnis zu sehen.

Was interessiert dich im FÖJ am meisten?

Ich bin sehr eng mit und in der Natur groß geworden. Viele meiner Freunde machen ein FSJ in Kindergärten, und ich möchte aber das Soziale mit dem Ökologischen verbinden, von daher ist für mich alles perfekt so wie es ist. Ich bin der Meinung, dass Kinder und Natur zusammengehören und wenn sie damit groß werden, werden sie als erwachsene Menschen ein ganz anderes Verständnis haben.

Wie gehst du mit dem Thema Nachhaltigkeit um?

Ich habe eigentlich schon immer auf meine Umwelt geachtet. Natürlich hat Greta für viel Aufmerksamkeit gesorgt, was gut für das Thema ist. Ich persönlich bin nicht auf die Straße gegangen, weil es für meinen Jahrgang eh schwierig mit unserem Abschluss war, aber ich finde es gut, dass es solche Aktionen gibt.

Es ist auf jeden Fall eine wichtige Sache, dass die Jüngeren aufstehen und darum kämpfen, dass es in 30 bis 50 Jahren immer noch lebenswert ist und vor allem noch Tiere gibt. Ich unterstütze, wo ich kann auf meine Art und Weise. Beispielsweise gehe ich Flüsse entlang und sammele den Müll auf. Ich werde dann gleich tätig, weil ich gleich Ergebnisse sehen möchte.

Wohin möchtest du nach dem FÖJ?

Das FÖJ kann man sich auch als Wartesemester anrechnen lassen, sofort nach dem Abiturabschluss. Ich habe jetzt während des FÖJs gemerkt, wie sehr mir die Arbeit mit den Kindern liegt. Tatsächlich habe ich schon eine Zusage für eine Ausbildung als Erzieherin. Ich überlege aber noch, ob ich mich auf das Studium zum Grundschullehramt bewerbe, einfach um den Kindern noch mehr Wissen zu vermitteln.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass das Thema Umweltbildung noch viel stärker vermittelt wird. Und dass junge Leute durch Bildung mehr in Kontakt zu Themen wie Nachhaltigkeit kommen. Die Kinder saugen das Wissen auf, wenn wir sie da ranführen, indem wir Erwachsenen mit ihnen rausgehen, zuhause Müll trennen oder keine in Massentierhaltung produzierte Fleischware mehr kaufen. (ba)

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