Kreativ Kirche gestalten:
Theologie studieren
gesponserter Beitrag
SO LÄUFT DAS THEOLOGIE-STUDIUM AB
Das Theologiestudium ist sehr weit gefächert. Es gibt fünf Grunddisziplinen. Dort lernst Du die Bibel im Original zu lesen, für das Alte Testament brauchst Du Hebräisch und für das Neue Testament Altgriechisch. Nachdenken über Gott und den Glauben steht in der Systematischen Theologie im Vordergrund: „Was glauben wir? Wie stelle ich mir Gott vor?“ Ethik und Philosophie gehören auch dazu. „Die kritische Reflexion wird in Jena stark gefördert“, sagt Florian. Die Kirchengeschichte behandelt die Entwicklung der Kirche, zum Beispiel in der Reformationszeit. Seelsorge, Predigtlehre, Pädagogik, Spiritualität und Gemeindeaufbau sind Themen der Praktischen Theologie. Ein weiteres Fach ist die Religionswissenschaft, wo Du Dich mit anderen Religionen wie Buddhismus und Islam beschäftigst. Spannend sind dabei auch religionsvergleichende Themen.
THEOLOGIE: GRUND- UND HAUPTSTUDIUM
Nach 6 Semestern Grundstudium hast Du die Grundlagen für das Hauptstudium, das etwa 4 Semester dauert. Hier kannst Du sehr frei entscheiden, auf welche Spezialgebiete Du Deinen Fokus legst. Rahel hat für das Hauptstudium ihren Studienort gewechselt: „Ich brauchte einen Tapetenwechsel. Wir Theologie-Studierenden sind untereinander so gut vernetzt, Du kriegst da schnell mit, an welcher Uni welcher Schwerpunkt gesetzt wird. In Marburg ist es die Feministische Theologie, das hat mich sehr interessiert.“ Sie hat auch ein Semester in Prag studiert. Florian hat sein Studium in Jena absolviert. „Hier liegt der Schwer punkt auf den kritischen Bibelwissenschaften: Wie ist die Bibel entstanden?“
Zur Zeit bereitet sich Rahel in Halle (Saale) auf ihr Examen vor. Florian hat gerade sein Examen bestanden und startet im Herbst in sein Vikariat.
DAS ERWARTET DICH IM VIKARIAT
Das Vikariat ist die praktische Ausbildung für den Pfarrdienst. Es dauert zweieinhalb Jahre. Am Anfang bist Du ein halbes Jahr im Schuldienst und wirst auf die Rolle des Religionslehrers vorbereitet, weil Du später auch in der Schule arbeiten kannst. Der Schwerpunkt sind die zwei Jahre in einer Gemeinde, wo Dir ein Mentor oder eine Mentorin alles zeigt, was Du als Pastor*in brauchst. In Deiner Gemeinde führst Du auch selbst Gottesdienste durch. Am Ende des Vikariates liegt ein Schwerpunkt in der Seelsorgeausbildung, die in einer Klinik durchgeführt wird. Dort lernst Du auch, Dich mit Trauer und Verlust auseinanderzusetzen.
DAS SIND DIE AUFGABEN VON PFARRER*INNEN
Du führst als Pfarrer*in die Gottesdienste Deiner Gemeinde durch, die Du auf sie abgestimmt hast. Zudem hast Du für alle, die ein seelsorgerliches Gespräch benötigen ein offenes Ohr. „Wichtig sind auch die Gottesdienste, die anlässlich entscheidender Stationen im Leben gefeiert werden: Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung. Sie sind für mich der Hauptgrund, warum ich Pfarrer werden möchte“, sagt Florian. „Das sind lebensverändernde Momente und wir sind immer mit dabei. Gemeinsam begehen wir die Vielfalt des Lebens.“ Rahel empfindet den tiefen Sinn, der mit einer Beerdigung einher geht: „Dabei kann ich den Menschen einen würdigenden Abschied bieten und Seelsorge bei den Angehörigen leisten.“ Es gibt auch verschiedene spezielle Pfarrdienste wie zum Beispiel in der Militär- und Gefängnisseelsorge oder als Online-Pastor*in.
BEIDE FREUEN SICH AUF DEN PFARRBERUF, EIN BERUF MIT SINN, NAH AM MENSCHEN.