Fuchstraum – ein Thüringer Autor und Lehrer
Der Begriff Autor wird vom lateinischen Wort „auctor“ abgleitet, was so viel bedeutet wie Urheber, Schöpfer oder Förderer. Ein Autor ist jemand, der sprachliche Werke verfasst, egal ob er das an einer Universität macht oder für ein kommerzielles Umfeld wie einer Zeitung oder einem Buchverlag. Ein Autor hat heutzutage nicht nur die reine Aufgabe, Texte zu verfassen. Viele haben noch ein zweites Standbein, wo er arbeitet, wie beispielsweise bei einer Zeitung zu schreiben. Christoph Große alias Fuchstraum ist ein Thüringer Autor und gleichzeitig Lehrer an der Evangelischen Gemeinschaftsschule in Erfurt. Lehrer ist er über das Seiteneinsteigerprogramm für Lehrkräfte in Thüringen geworden. Wie er Autor werden konnte und wie er es schafft, Lehrer zu sein, erzählt er dir jetzt:
Lehrer im Seiteneinstieg – Studium
Als Seiteneinsteiger, wählst du den „nicht klassischen Weg ins Lehramt“. Mit deinen Qualifikationen bewirbst du dich beim zuständigen Schulamt für deine gewünschte Schulart, wie Grund- oder Regelschule oder Gymnasium. Dann werden deine Unterlagen geprüft. Ist das geschafft, holst du die fehlenden Grundlagen wie Didaktik an der jeweiligen Universität nach. Parallel zum Studium arbeitest du an einer zugewiesenen Schule. Wenn du den Wunsch hegst, Bildung zu vermitteln und gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeitest, dann ist der Seiteneinstieg als Lehrer eine Variante, dieses Ziel zu erreichen.
Dauer:
2 bis 4 Jahre, je nach Einstufung des Schulamtes.
Chancen:
Nach deinem bestandenen Referendariat, auch das zweite Staatsexamen genannt, kannst du als Lehrkraft an einer Schule beginnen.
Foto: Fuchstraum privat
Autor Fuchstraum und Lehrer Christoph zu sein – echt keine leichte Aufgabe. In beiden Berufen kann er kreativ sein, Bildung vermitteln und Jugendliche auf eine Reise mitnehmen:
„Es ist tatsächlich manchmal schwer, beides zu koordinieren, aber zum Glück gibt es die Schulferien. Dann bin ich 90 Prozent Autor und schreibe. Während der Zeit als Lehrer komme ich dazu, eher Kurzgeschichten und Lyrik zu schreiben. Aber klar, Deutsch und Englisch zu unterrichten, macht mir auch sehr viel Freude.“ Die Fächerkombination hat er bereits in seiner Schulzeit sehr geschätzt und sich deshalb für das Studium in Germanistik und Anglistik entschieden. „Ich wusste, ich werde irgendetwas mit Literatur machen – am besten selbst schreiben.“
Auf die Frage, seit wann Christoph schreibt, antwortet er schmunzelnd:
„Eigentlich schon seit ich schreiben kann. Allerdings habe ich mit Ende 20 angefangen, es wirklich mit Nachdruck zu betreiben. Es hat bis 2016 gedauert, bis ich mich getraut habe, meine Texte auch Menschen außerhalb meines Bekanntenkreises zu zeigen.“ Christophs Erstlingswerk ist eine Märchensammlung, ein Sammelband. Unter dem Titel „Das Licht hinter den Sternen” hat er 13 Kunstmärchen im Adakia Verlag herausgebracht. „Mein öffentliches Schreiben ist sehr eng mit der Aktionsgruppe Eskapismus verwoben. Gemeinsam mit Antje Lampe und Frederic Schulz habe ich im Anschluss an unseren ersten gemeinsamen Auftritt beim koCOLORes Festival 2016 überlegt, wie wir als Autoren besser wahrgenommen werden können.“ Als Autor empfiehlt Christoph, sich mit anderen Autoren zu vernetzen, sich gegenseitig Feedback zu geben und Kontakt zu verschiedenen Verlagen zu halten.
Christoph ist ein Lehrer, der versucht, seine Leidenschaft auf andere zu übertragen: „Vor allem die Chance, andere für Literatur zu begeistern und der soziale Aspekt. Auch wenn es wie ein Klischee klingt, möchte ich wirklich dazu beitragen, die Schüler auf das Leben vorzubereiten.“
Christophs Empfehlung zum Seiteneinstieg:
„Es ist eine Möglichkeit, neue Seiten an sich zu entdecken und viel eigenverantwortlich zu arbeiten. Es ist eine Chance für Menschen, die sich eine lange und weniger gut bezahlte Einstiegsphase über Studium und Referendariat aufgrund ihrer Lebenssituation, ihres Alters oder familiärer Verantwortung nicht leisten können.“ (ba)