Coole Outfits treffen auf Helm und Schoner

Rollschuhe kurven über das ovale Spielfeld, schnelle, kraftvolle Bewegungen, die Mitspielenden kämpfen strategisch gemeinsam um Punkte, aber vor allem stehen Spaß und Teamgeist im Vordergrund – das ist Roller Derby (RD). Du hast davon noch nie gehört? Es ist ein  Vollkontaktsport auf Rollschuhen, bei dem sich zwei Teams auf einer ovalen Bahn, dem sogenannten Track, befinden und Punkte sammeln. 

Foto: Ina Brodkorb

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So  einfach ‚Ein paar Runden um die Wette fahren‘ ist es nicht ganz: 

Beim RD stellst du deine Ausdauer, deinen Teamgeist, Kraft, strategisches Denken und Reagieren sowie Beweglichkeit unter Beweis. Suna studiert an der Bauhaus-Universität in Weimar Kunst und hat auch während ihres Auslandssemesters in Brasilien RD trainiert. Was für eine Herausforderung RD sein kann und wieso es lohnenswert ist, diesen Sport auszuprobieren, erzählt uns Suna aka „Sailor Schorf“, Mitglied beim Roller Derby e.V. Erfurt.

„Ich hatte bereits in der Ersti-Woche mitbekommen, dass meine Tutorin Derby fährt.

Das Thema kam immer wieder auf, bis ich es dann selbst ausprobiert habe. Seit Herbst 2017 trainiere ich nun aktiv.“ Suna berichtet, dass sie als Kind viel Inliner gefahren ist, weshalb sie schon zu Beginn Erfahrung und Sicherheit auf den Rollschuhen hatte. „Im Verein habe ich erstmal die Basics gelernt und da gibt es einiges. Man setzt sich persönliche Ziele, was man als nächstes erreichen möchte. Danach fängt man an, bei Spaßspielen und Freundschaftsspielen, auch Scrimmages genannt, mitzumachen und zu lernen. Ich habe ein Jahr gebraucht, bis ich richtig mitspielen konnte. Im März 2020 habe ich dann das erste Spiel auf Bundesliga-Niveau mitgespielt.“

Auf die Frage, woher die Tradition kommt, dass sich Spielende andere Namen geben, lächelt Suna und antwortet:

„Derby kommt aus Austin, Texas. In den Anfängen des Sports war die Auslegung auf schnelles Fahren und Verkleidung der Spielenden. Da war auch eine gewisse Anlehnung an Wrestling dabei, daher kommt es, sich „Künstlernamen“ zu geben. Es gibt von lustigen Namen, die eine deiner Eigenschaften hervorheben, bis dahin, deine Lieblings-Pop-Kultur zu repräsentieren, einfach alles. Mein Name ist an einen Animecharakter aus der Sailor-Moon-Serie angelehnt, der bereits in meiner Kindheit und Jugendzeit eine wichtige Rolle spielte.“

Der Dresscode auf dem Spielfeld ist markant:

Die Spielenden tragen als Schutzkleidung Helme, Handgelenk, Ellbogen- und Knieschoner und eine Beißschiene, falls man stürzt, sodass die Schneidezähne gesichert sind. In Erfurt tragen sie pinke und graue Trikots und haben einen Gargoyl drauf, weil das Team „Gargörlz“ heißt. Viele schminken sich auch für die Wettkämpfe, da ist der Showcharakter aus dem Wrestling noch dabei, aber im Endeffekt ist es ein Sport, der viel Spaß macht.

Foto: Aline Bauerfeind

„Es ist nicht so aggressiv, wie man das aus Filmen kennt, es geht um viel Körperbeherrschung und Strategie.

Wir spielen nach Spielregeln und lernen Spielzüge. Klar, wir reagieren auf das, was das gegnerische Team mit uns zu spielen versucht. Wir fühlen uns im Team verbundener und schon stärker, wenn wir gemeinsam auf dem Spielfeld auftreten“, erklärt Suna. Für sie bedeutet der Sport, mit coolen Menschen Zeit zu verbringen, die Spaß haben im Team zu spielen und: „dass man sich wohl fühlt, gute Kommunikation pflegt und den eigenen Körper spürt. Während des Trainings ist es wichtig, dass wir Vertrauen zueinander aufbauen, um mit Spaß spielen zu können.“

Um das Spielfeld des Derbylands zu betreten, brauchst du keine Voraussetzungen.

Du solltest Lust darauf haben, mit Menschen in Kontakt zu kommen und Spaß am Rollschuhfahren haben. Du bestimmst dein eigenes Tempo. Die Spielenden bringen den „Freshis“ auch das Rollschuhfahren bei. Hier heißt es, Durchhaltevermögen zu zeigen, deshalb empfiehlt Suna, oft zum Training zu kommen, um die Skills zu lernen und zu beherrschen. (ba)

Du möchtest jetzt anfangen zu fahren? Mehr Infos gibt es unter: rdef.info

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