Ahnung von der Planung
Wie könnte man Parks bei Nacht sicherer machen? Welche Veränderungen braucht es, damit sich die Einwohner der Stadt weniger einsam fühlen? Und wie wird eine unebene Fläche am sinnvollsten genutzt? Das sind Fragen, mit denen sich kluge Köpfe auseinandersetzen – die Stadt- und Raumplaner. Wenn du in Sachen Planung immer den Durchblick hast, bietet die Fachhochschule (FH) Erfurt den passenden Studiengang für dich an.
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Stadt- und Raumplanung
Genau dein Ding, wenn:
- du ein echtes Organisationstalent bist.
- du die Städtereise dem Strandurlaub vorziehst.
- du Freude an Teamarbeit hast.
Eher nichts für dich, wenn:
- du bei Konflikten direkt das Handtuch wirfst.
- du höchstens Strichmännchen zeichnen kannst.
- du dich lieber auf ein einziges Themengebiet festlegst.
Paula berichtet über ihr Studium
Paula studiert im ersten Master-Semester Stadt- und Raumplanung an der FH Erfurt.
Sie hat also bereits den Bachelor hinter sich und weiß, worauf es ankommt. Die 23-jährige Studentin mochte in der Schule vor allem den Geografie-Unterricht, weil er so facettenreich aufgebaut ist. Jetzt begegnen ihr auch im Studium vielseitige Themengebiete. Es stehen vor allem gesellschaftswissenschaftliche Inhalte auf dem Programm. „Der ganze Studiengang hangelt sich im Prinzip am Thema der Nachhaltigkeit entlang“, erklärt Paula. Deshalb stünden die drei Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales im Vordergrund – manchmal ginge es sogar um Philosophie. „Selbst wenn man sich nicht für alles interessiert, findet jeder durch die Vielfalt seine Nische im Studium, in der man sich wohl fühlt.“
Um im Studium berufsorientierte Praxiserfahrungen zu sammeln, stehst du jedes Semester vor der Herausforderung, ein Studienprojekt auf die Beine zu stellen.
Im dritten Semester sollst du einen städtebaulichen Entwurf anfertigen. Das heißt, du und deine Kommilitonen bekommen eine Fläche in Erfurt zugeteilt, die ihr näher untersuchen sollt. „Man fängt an mit der Bestandsaufnahme“, erklärt Paula. Dafür überlegst du, welche Stärken und Schwächen es in der bisherigen Flächennutzung gibt. Später geht es an die Analyse, danach folgt die Konzeption, also der Entwurf. Da sich der Studiengang auf Thüringen bezieht, hat Paula zum Beispiel brachliegende Flächen am Ringelberg in Erfurt geplant. Für die Projekte solltest du eine Menge Teamfähigkeit mitbringen. „Es ist tatsächlich so, dass wir fast alles zumindest in Paaren oder Kleingruppen machen“, merkt Paula an. Es käme auch vor, dass die Gruppen aus 15 Teilnehmenden bestünden. Bei solchen Großgruppen musst du dich dementsprechend gut organisieren können. Es ist wichtig, für Konflikte Lösungen zu finden und „alle in ein Boot zu holen, die es für ein Projekt braucht“. Daher wird dir auch beigebracht, wie du in Konfliktsituationen richtig kommunizierst.
„Eine kleine Affinität für PC-Programme sollte man schon mitbringen“, sagt Paula.
Die meisten Skizzen werden nämlich nicht per Hand angefertigt, sondern am Computer. Für das digitale Konstruieren gibt es computerunterstützte Konstruktionsprogramme (CAD) und Geoinformationssysteme, für die du den richtigen Umgang in Einführungskursen erlernst. Im vierten Semester steht das Praktikum an. Paulas Kommilitonen waren dafür in Planungsbüros. Sie selbst schnupperte ins Quartiersmanagement hinein. Das möchte dir Paula noch mit auf den Weg geben: „Das Studium ist ein Fachhochschulstudium und kein Universitätsstudium. Das heißt, du solltest dich darauf einstellen, in einem klassenähnlichen Verband zu studieren.“ (ak)
Paula studiert inzwischen schon ihren Master an der FH Erfurt. Foto: Ina Brodkorb