Zeugnis in der Hand und jetzt?
Drei Aspekte einer Ausbildung
Mit dem Halbjahreszeugnis geht es für die meisten Schülerinnen und Schüler auf Ausbildungssuche. Du weißt noch nicht so richtig, was du willst? Wir geben Dir drei Aspekte an die Hand, die dir dabei helfen können zu entscheiden, ob eine Ausbildung für dich der richtige Weg nach dem Schulabschluss ist.
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In der Praxis liegt die Kraft – Praxiserfahrung
Ein Vorteil der dualen Ausbildung ist der hohe Praxisanteil. Du stehst wortwörtlich „praktisch“ mit einem Fuß im Berufsalltag und lernst reale Abläufe und Aufgaben in der Branche deines Ausbildungsunternehmens kennen. Gleichzeitig bekommst du als Azubi an der Berufsschule sowohl allgemeinbildende Fächer, als auch theoretische Themen gelehrt, die für die Ausbildung relevant sind. Besonders durch den Einsatz in mehreren Abteilungen des Unternehmens kannst du in der dualen Ausbildung vielfältige Erfahrungen sammeln.
Eine Alternative ist die schulische Ausbildung, die vorwiegend an der Berufsfachschule (BFH) stattfindet. Hierbei ist der Praxisanteil geringer, aber Praktika sind möglich und in einigen Fächern sogar von den BFH vorgesehen. Die schulische Ausbildung ist somit theoretischer und spielt sich vorwiegend in der Schule ab. Bist du also eher der theoretische Lerntyp, dann bietet diese Variante eine gute Alternative.
Money, must be funny – Ausbildungsvergütung
Machst du eine duale Ausbildung, erhältst du von deinem Ausbildungsunternehmen eine Vergütung. Der Vorteil einer dualen Ausbildung liegt also darin, dass du Theorie und Praxis verbinden kannst und dabei dein eigenes Geld verdienst. Grundsätzlich hängt die Höhe der Ausbildungsvergütung davon ab, in welchem Ausbildungsberuf, in welchem Betrieb, in welcher Branche und Region du als Azubi konkret tätig bist. Die Vergütung wird häufig in Brutto-Werten angegeben, davon musst du später noch Steuern, Krankenkassenbeiträge sowie Pflege- und Rentenversicherungsbeträge abziehen.
In der schulischen Ausbildung, die zum Großteil in der Berufsfachschule (BFH) stattfindet, wirst du in der Regel nicht bezahlt. An privaten Einrichtungen musst du als Azubi sogar Schulgeld für die schulische Ausbildung bezahlen. Ähnlich, wie beim Studium, kannst du auch als Berufsschüler einen Anspruch auf finanzielle Unterstützung, zum Beispiel für die Berufsausbildungshilfe (BAB) oder BAföG, prüfen lassen. An staatlichen BFHs fallen keine Schulgebühren an.
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Viel Luft nach oben? – Karrierechancen
Eine Ausbildung bietet eine gute Grundlage für den weiteren beruflichen Karriereweg nach dem Schulabschluss. Bereits während einer dualen Ausbildung hast du die Chance Zusatzqualifikationen zu erwerben, aber auch danach kannst du dir den Karriereweg durch Fort- und Weiterbildung ebnen. Mit einem Meister-Abschluss steht dir beispielsweise die Möglichkeit offen, später einmal eine Führungsposition zu übernehmen oder dich selbstständig zu machen.
Nach der Ausbildung hast du außerdem die Möglichkeit ein Studium anzuschließen. Die Ausbildung kann hilfreich sein, theoretische Abläufe, Regeln und Strukturen im Studium besser zu verstehen. Dabei musst du aber beachten, dass es gewisse Voraussetzungen, wie das Vorliegen der allgemeinen Hochschulreife oder des Fachabiturs, zu erfüllen gibt.
Am Ende entscheidest du!
Welchen Weg du gehst, bleibt dir überlassen. Mit der Mittleren Reife stehen dir bereits zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, aber auch nach dem Abitur bietet eine Ausbildung gute Zukunftsperspektiven. Und wenn du nach der Ausbildung noch nicht satt bist, kannst du dich jederzeit über Fort- und Weiterbildung oder ein Studium weiter qualifizieren. (ib/sb)