Auf dem Weg zum Maskenbilder
Lea macht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) am 3K Kunst, Kultur, Kommunikation e.V. Theater in Mühlhausen und hat ein großes Ziel vor sich: Sie möchte Maskenbildnerin in der Theater- oder Fernsehwelt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sammelt sie viele Erfahrungen.
Darum geht’s beim FSJ:
Das Freiwillige Soziale Jahr in Thüringen (FSJ) ist für Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren gedacht. Es ist super geeignet, um in Bereiche reinzuschauen, die du davor eher am Rande wahrgenommen hast. Ein FSJ zeigt, wie engagiert du sein kannst und dass du in der Lage bist, dich zu organisieren.
Dauer des FSJ: 12 Monate
Du brauchst Inspiration, in welche Bereiche du einsteigen kannst? Dein FSJ könnte in Bereichen wie Sport, Jugend- oder Seniorenclubs, Jugendverbänden, in der Schule, Kirchgemeinden, Jugendkulturarbeit, Kunst vereinen, Denkmalpflege oder Initiativen für Umwelt- oder Naturschutz sein.
Freiwilliges Soziales Jahr am Theater
Foto: Aline Bauerfeind
Lea ist 17 Jahre alt und möchte in einem kreativen Bereich arbeiten:
„Dafür fange ich jetzt früh an. Menschen, die eher einen Bürojob machen, schauen mich mit großen Augen an, wenn ich ihnen erzähle, dass ich im Theater arbeiten möchte. ‚Wirklich!? Bist du dir ganz sicher?‘ Solche Fragen kommen dann.“ Wenn sie ihre Pläne Theatermenschen offenlegt, kommen eher Aussagen, wie ‚Ja, mach das! Guter Plan, viel Erfolg!‘ Da fühlt sich Lea mehr verstanden. „Hier im Theater bekommt man ein Gefühl, wie ein kreatives Team funktioniert. Auch bekomme ich ein Gespür für die unterschiedlichen Charaktere. Das wird mir später bestimmt helfen.“ Lea arbeitet während ihres FSJ im Bereich Atelier und unterstützt die Büroorganisation, indem sie Flyer herstellt und Plakate entwirft. Sie erhält einen Einblick in die Öffentlichkeitsarbeit und arbeitet auch an Produktionen des Theaters mit.
„Kobold und Elfe“ heißt das Theaterstück, bei dem Lea assistiert.
„Hier helfe ich bei der Bühnenbildgestaltung, assistiere bei der Drehbuchausarbeitung und bessere Kostüme aus. Am Anfang des Stückes saßen wir alle mit dem Drehbuchautor zusammen, dann wurde das Bühnenbild kreiert. Zusammen haben wir dann die Bühnenbilder gestaltet – der Kobold liebt viel Glitzer“, erzählt sie schmunzelnd. Die Gestaltung der Höhle des Kobolds ist Leas Aufgabe: „Da muss ich ganz genau überlegen, wo die Wände stehen, ob die Requisiten, die der Kobold während des Stückes braucht, auch bereit liegen und dann für den Zuschauer nicht sichtbar sind.“ Um die Ecke kreativ denken und mal selbst etwas ausprobieren, ob etwas auf der Bühne klappt, gehört mit zu den Auf gaben. „Zum Beispiel werden Requisiten versteckt hinter der Hauptstell wand des Bühnenbildes. Das sieht der Zuschauer nicht.“
Nach ihrem FSJ beginnt Lea eine Ausbildung zur Friseurin in Mühlhausen.
„Das wird wichtig für meine spätere Bewerbung als Maskenbildnerin. Es ist gerne gesehen, dass du eine Ausbildung in dem Bereich schon hast. Der Beruf des Maskenbildners ist selten ein Ausbildungsberuf, sondern eher etwas für Quereinsteiger. Als Maskenbildner arbeitest du 60 Prozent mit Haaren und 40 Prozent mit dem Gesicht und Make-up. Beispielsweise klebst du einem Opernsänger einen falschen Bart ins Gesicht. Da muss man wissen, wie man damit umgeht.“
Lea hat sich bereits früh anhand von Youtube-Videos und Tutorials mit Schminktechniken beschäftigt und übt fleißig in ihrem Freundeskreis, Gesichter zu verwandeln.
Das hilft ihr dabei, verschiedene Produkte auszuprobieren und kennen zu lernen. „Ich kann es gar nicht abwarten, endlich Maskenbildnerin zu sein! Die Verwandlung von einer Privatperson zu einem imaginierten Menschen, der eine besondere Figur auf der Bühne spielt – das ich diejenige bin, die denjenigen verwandelt –, reizt mich.“ Beispiels weise braucht der Schauspieler für seine Rolle als alter, schrumpeliger Mann eine Warze am Kinn oder eine besondere Perücke – kein Problem, stellt Lea her. Dazu muss sie über verschiedene Schminktechniken verfügen. Es ist nicht unüblich, dass man sich erst Skizzen zu den verschiedenen Figuren macht und dann mit dem Schauspieler verschiedene Masken ausprobiert. „Ich freue mich schon darauf, wenn ich mit Darstellern und Opernsängern zusammenarbeiten kann.“ (ba)