Do you speak Fremdsprache?
Über sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde, in rund 7.000 Sprachen können Sie sich unterhalten. Wenn sie sie denn könnten, also jede einzelne. Das ist aber eher unwahrscheinlich, selbst für echte Sprachtalente. Die sind aber trotzdem sehr gefragt, als Fremdsprachenkorrespondenten zum Beispiel. Die, auch wenn sie nicht alle 7.000 Sprachen beherrschen, als Übersetzer zum Beispiel dafür sorgen, dass zwei Unternehmen miteinander kommunizieren können, die sprachlich keine Schnittmenge haben.
Fremdsprachenkorrespondent (m/w/d)
Aufgaben:
Team- und Managementassistenz, Übersetzen, Dolmetschen, Projektleitung, Geschäftskorrespondenz, Präsentationen und Messen
Dauer: 2 Jahre (Berufsfachschule)
Voraussetzungen:
Interesse an Sprachen und kaufmännischen Inhalten, Flexibilität, schnelle Auffassungsgabe, Belastbarkeit, Motivation, gute kommunikative Fähigkeiten, gute Deutsch- und Englischkenntnisse sind Voraussetzung, die zweite Fremdsprache kann ohne Vorkenntnisse erlernt werden.
Chancen:
Wer beruflich aufsteigen möchte, kann studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Wirtschaftssprachen erlangen oder die Prüfung zum Fremdsprachenkaufmann ablegen.
Foto: Alex from the Rock – stock.adobe.com
Stefanie gehört zu denen unter den sieben Milliarden, die mehr als nur ihre Muttersprache beherrschen und sie hat genau das zu ihrem Beruf gemacht.
Denn sie übernimmt als Senior Accounting Clerk in der Unternehmenskommunikation die Korrespondenz mit ausländischen Geschäftspartnern. In ihrem Fall übrigens vom Ausland aus. Denn Stefanie arbeitet für eine internationale Firma in Cork, Irland, und ist dort für die Buchhaltung der deutschen Kunden zuständig.
„Mir ist das Sprachenlernen in der Schule schon immer leicht gefallen, aber ich habe mich nicht gleich für diese Richtung entschieden, sondern erst einmal eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation gemacht. Nach einem Jahr Work & Travel wollte ich mich aber doch noch mal neu orientieren und mehr in Richtung Sprachen gehen beziehungsweise im Ausland arbeiten.“
Auf einer Jobmesse ist Stefanie auf die Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten an der Asco Sprachenschule gestoßen und war sofort begeistert. „Das war genau das, was ich gesucht hatte.“
Fremdsprachenkorrespondenten übersetzen inhaltlich und sprachlich Unternehmensdokumente.
Sie haben Kontakt mit ausländischen Kunden und Partnern. Außerdem dolmetschen sie bei Geschäftstreffen, Verhandlungen oder Messen. Neben den reinen Sprachkenntnissen ist da auch kaufmännisches Wissen sehr wichtig. Durch ihre vorherige Ausbildung hatte Stefanie da einen guten Vorlauf. Aber auch so lernt man alles, was man für diesen Beruf braucht, in der schulischen Ausbildung. „Man hat dort verschiedene Fächer, aufgeteilt in einen deutschen und einen englischen Teil – zum Beispiel Übersetzen ins Englische und Übersetzen ins Deutsche – dasselbe dann noch in einer anderen Fremdsprache. Dazu kommen Diktat, Landeskunde Großbritannien, Dolmetschen, Grammatik und auch Rollenspiele.“
Ein weiterer sehr wichtiger Bereich ist die Handelskorrespondenz, insbesondere für die Prüfung. Und man lernt, wie man Projekte vorstellt oder einen Messestand organisiert. „Das ist eine Menge, aber wenn man sich dafür interessiert, kommt man gut mit.“ Stefanie gefällt an ihrem Beruf besonders, dass sie nicht nur ihr Talent für Sprachen nutzen kann, sondern auch immer wieder in Kontakt mit anderen Kulturen kommt. Je nachdem, für welche Firma man später arbeitet, gehört auch viel Reisen dazu. „Doch auch, wenn man mehr vom Büro aus arbeitet, wird es nicht langweilig“, findet Stefanie. Allerdings müsse man auch gut mit Stress umgehen können und belastbar sein. So seien zum Beispiel die Kunden am Telefon nicht immer nur freundlich und geduldig. „Aber das ist ja eigentlich überall so und für mich kein Problem.“
Die Einsatzmöglichkeiten nach dieser Ausbildung sind sehr vielfältig.
Man kann, wie Stefanie, in Unternehmen im Ausland arbeiten, und zwar in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft, genauso aber auch im Tourismus, im Messe wesen, für internationale Verbände oder Organisationen und im Auswärtigen Amt. Auch ein weiterführendes Studium ist möglich. Das kommt für Stefanie aber erstmal nicht infrage. „Ich würde gern innerhalb meiner Firma irgendwann aufsteigen, vielleicht als Managerin. Und da wir international agieren, also in vielen anderen Ländern noch Standorte haben, würde ich gern irgendwann auch nochmal das Land wechseln, auf Dauer ist mir Irland dann nämlich doch zu kalt und zu regnerisch.“ (mü)
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