Future Tech Camp: Eine Woche voller technischer Challenges
Technik und Naturwissenschaften während eines Sommer-Camps hautnah erleben: 23 Schülerinnen und Schüler stellten sich in diesem Jahr einer von vier spannenden Challenges beim Future Tech Camp in Erfurt. Vom 15. bis 19. August lösten sie technische Aufgaben im MINT-Bereich mit der Unterstützung von regionalen Unternehmen.
Schüler, Challenge-Partner und Veranstalter zur Eröffnung des Future-Tech-Camps im Parksaal der Arena Erfurt.
Entwickelt wurde das Camp vom Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Erfurt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Unternehmen aus dem Erfurter Umfeld. Seit Juli konnten sich Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren für das kostenfreie Camp anmelden. Sechs Angebote in den Themenbereichen Sensorik, Bionik, Robotik, additive Fertigung und Medientechnik standen dafür zur Verfügung.
Sommercamp für Jugendliche zum Erkunden und aktiven Mitmachen
Am 15. August starteten die Challenges bei den regionalen Partnern x-Fab, Sattler 3D, dem Erfurt Bildungszentrum und der 360° World in Erfurt. Vor Ort gewannen die Teilnehmenden Einblicke in die Unternehmen und ihre Tätigkeiten und konnten durch die Arbeit an den Challenges selbst aktiv werden.
„Es ist immer wieder spannend mitzuerleben, wie die Teilnehmenden für die Projektidee ihre ganz individuellen Lösungen schaffen, dabei kreativ werden und ein Verständnis für die technischen Zusammenhänge entwickeln,“ erzählte Anett Lucke, die Betreuerin vom 3D-Druck-Camp im Erfurt Bildungszentrum (ebz).
Neben ihren gewählten Challenge-Partnern besuchten die Schülerinnen und Schüler auch das Batteriezellenwerk CATL in Arnstadt und x-Fab, einen in Erfurt ansässigen Hersteller und Entwickler für Microchips. Und auch die Freizeitgestaltung kam nicht zu kurz. Ein Grillabend am Stotternheimer See bot für alle Teilnehmenden eine ideale Möglichkeit, um sich kennenzulernen, die Challenges gemeinsam ausklingen zu lassen und neue Freundschaften zu schließen.
Was wurde bei den Challenges umgesetzt? Ein Einblick:
Bei der 3D-Druck-Challenge entstanden Insektenhotels, die die Schüler mit einem Computerprogramm selbst entwarfen und anschließend mit einem 3D-Drucker druckten. Simon hatte sich dieses Jahr zu dieser Challenge angemeldet, um mehr über die technischen Hintergründe zu erfahren. Er sagt, er könne sich gut vorstellen, später mal in einem ähnlichen Bereich zu arbeiten. Auch die Camp-Teilnehmerin Natalie sagt, sie habe über die Woche einiges gelernt und freue sich, die freie Zeit in ihren Ferien so sinnvoll genutzt zu haben.
Schüler des 3D-Druckcamps beim Entwerfen eines Insektenhotels
Bei x-Fab experimentierten die Teilnehmenden mit der Programmierung von Sensoren. Einer der Teilnehmer erzählte, er habe sich angemeldet, weil er schon immer mal etwas programmieren wollte. Die Schülerin Sky hat wiederum durch ihr ein einwöchiges Schülerpraktikum bei x-Fab vom Camp erfahren und sich daraufhin sofort angemeldet. Die Frage, ob sie sich eine berufliche Zukunft in diesem Bereich vorstellen könne, bejahte sie prompt.
Die Aufgabe im Sensorik-Camp war es, einen Code zu schreiben, der eine Melodie über einen Ton-Sensor abspielt. „Solche Sensoren sind zum Beispiel in Smartphones verbaut“, berichte der Challenge-Partner Alexander Beer von x-Fab. In der Camp-Woche habe er den Schülern Einblicke in die verschiedenen Einsatzgebiete der Sensor-Technik gegeben, während sie mit einem Bausatz aus verschalteten Mini-Sensoren die verschiedenen Funktionen ausprobieren konnten.
Sensorik-Challenge, die Teilnehmenden tragen Reinraumkleidung
Auch die Teilnehmenden der 360-Grad-Challenge und des Robotik-Camps konnten bei der Lösung ihrer Aufgaben modernste Technik erleben und ausprobieren. Im Camp der 360-Grad World wurde das Atrium der Erfurter Stadtwerke mit einer 360-Grad-Kamera aufgenommen und mit einem Web-Programm in einen dreidimensionalen Rundgang mit Informationspunkten umgewandelt. Die Schüler des Robotik-Camps von Sattler-3D experimentierten mit einem Gelenkarm-Roboter. Diesen konnten sie schließlich so programmieren, dass er selbstständig ein Haus baut – inklusive mehrerer Etagen.
Dass das Future Tech Camp mehr ist als eine Woche voller Technik, bestätigte uns ein Schüler der Robotik-Challenge: „Ich finde zum einen spannend, einen Roboterarm selbst zu steuern. Und ich habe hier neue Kumpels gefunden – wir haben schon eine eigene WhatsApp-Gruppe und treffen uns jeden Früh am Hauptbahnhof, um gemeinsam zur Challenge zu fahren!“
Das Team der 360-Grad-Challenge im Foyer der Stadtwerke Erfurt.
Die Jugendlichen beim Robotik-Camp während der Programmierung des Roboters.
Die Ergebnisse präsentierten die Camp-Teilnehmenden zum Abschluss der Woche im Parksaal des Steigerwald-Stadion Erfurt. Hier kamen noch einmal alle Teilnehmenden und Challenge-Partner zusammen. Die Schüler führten mit eigens erstellten Präsentationen vor, was sie über die Woche gelernt haben und, wie sie ihre individuelle Challenge gelöst haben. Mit vielen neuen Eindrücken, neuen Freundschaften und einem Teilnahme-Zertifikat starteten sie in ihre letzte Ferienwoche.
Einige von ihnen haben bereits angekündigt, auch im nächsten Jahr wieder dabei sein zu wollen – dann vielleicht auch mit ihren Schulfreunden, denen sie das Camp empfehlen möchten.
Denn das Future-Tech-Camp wird auch im kommenden Jahr wieder in Erfurt stattfinden. Alle Schüler mit Interesse, sich im Rahmen eines Sommer-Camps im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich auszuprobieren, sind herzlich eingeladen dabei zu sein.
Der Arbeitskreis SCHULEWIRTSCHAFT Erfurt verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Unternehmen mit den Schulen in Erfurt und Thüringen zu fördern. Auf diese Weise sollen Schüler und Lehrkräfte sowohl eine bessere ökonomische Bildung und berufliche Orientierung, als auch eine bessere Kompetenz in wirtschaftlichen Angelegenheiten erhalten. Der Bereich soll durch die Arbeit des Arbeitskreises nachhaltig und dauerhaft im Schulangebot verankert werden.