Justizsekretär aus Leidenschaft
Schwarze Roben, weißes Hemd, Jackett, Krawatte, Bücher und Mappen unter dem Arm, schnelles Tippen einer Tastatur und ein Hammerschlag ertönt. Willkommen im Gericht. Auszubildender Felix ist am Ende seiner zweijährigen Ausbildung zum Justizsekretär. Seit dem ersten Tag trägt Felix einen Anzug, damit wirkt er professionell sympathisch, und wird ernst genommen. Mit aufrechtem, sicherem Gang geht er auf einen Sitzungssaal im Amtsgericht Erfurt
zu und berichtet über seine Aufgaben als Justizsekretär.
Justizsekretär (m/w/d)
Worum gehts?
Als Justizsekretär bist du vielseitig mit den Aufgaben im Bereich der Justizverwaltung tätig. Du bist auch dafür verantwortlich, dass zu Gerichtsterminen alle Parteien, Zeugen und Sachverständige informiert und geladen werden. Während der Gerichtsverhandlung bist
du für die Protokollführung zuständig.
Dauer: 2 Jahre
Voraussetzungen:
Du brauchst mindestens den qualifizierten Realschulabschluss. Freude an selbstständiger und eigenverantwortlicher Arbeit solltest du mitbringen, und Spaß an der Arbeit mit Gesetzen, Rechtsund Verwaltungsvorschriften haben.
Chancen:
Nach deiner Ausbildung kannst du über eine Qualifikation den Titel des Gerichtsvollziehers erwerben oder das Duale Studium zum Diplom-Rechtspfleger beginnen. Wenn du das Abitur hast, kannst du mit dem Jurastudium beginnen.
Felix, Justizsekretär-Auszubildender. Foto: Aline Bauerfeind
„In der Schule, organisiert von unserem Lehrer für Wirtschaft und Recht, saß ich das erste Mal in einer Verhandlung und war begeistert, was dort passierte.
Auf die Laufbahn des Justizsekretärs bin ich aufmerksam geworden, als ich meine ursprüngliche Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellter angefangen hatte. Mir gefällt es, viel Kontakt zu Menschen zu haben, die aus unterschiedlichen Gründen zum Gericht kommen“, erzählt Felix. „Spannend finde ich, dass die Namen in den Akten, die ich bearbeite, dann in der Gerichtsverhandlung durch die geladenen Menschen ein Gesicht bekommen. Natürlich kochen in der Gerichtsverhandlung auch mal Emotionen hoch oder man erlebt schwierige Charaktere.“
Als Justizsekretär bist du für die Abwicklung des Geschäftsbetriebs in der Geschäftsstelle, insbesondere für das Anlegen, Führen und Verwahren von Akten zuständig.
Ist das getan, geht die Arbeit erst richtig los: Erteilung von Auskünften, Bearbeitung eingehender Poststücke, Überwachung von Fristen und Terminen, Bearbeitung von anfallenden Schriftstücken wie Urteilen, Beschlüssen und Ladungen. Bevor sich Richter und Rechtsanwälte, Mandanten und auch Dolmetscher im Gerichtssaal zusammenfinden, hast du Anträge, Rechtsmittel und Erklärungen bereits aufgenommen. Während des Gerichtstermins bist du mit zehn Fingern flink dabei und protokollierst alles Gesprochene. Ist die Gerichtsverhandlung vorbei, legst du Berechnungen der Rechtskräfte inklusive der Erteilung von Vollstreckungsklauseln sowie Rechtsund Notfristzeugnisse fest. Das bedeutet auch, dass du den Schriftverkehr übernimmst, dass alle über den Sachstand informiert sind beziehungsweise, wenn Kosten anfallen, dann auch eine Zahlungsaufforderung erhalten. „Das erste Mal bei der Vollstreckung von Geldstrafen mitzuwirken, war schon aufregend. Viele wissen gar nicht, dass ein Justizsekretär bei der Führung des öffentlichen Registers bei Gericht mitwirkt. Das heißt beispielsweise beim Grundbuch-, Handels- und Vereinsregister.“
Während der Ausbildung bist du abwechselnd in der Berufsschule und lernst die Theorie, um während der drei langen Praktika das angelernte Wissen praktisch umzusetzen.
„Das baut alles aufeinander auf, damit man die verschiedenen Abteilungen versteht und für sich viel mitnehmen kann.“
Felix empfiehlt jedem, der eine Laufbahn als Justizsekretär einschlagen möchte, eine hohe Lernbereitschaft und Motivation mitzubringen.
„Man sollte sich gewählt ausdrücken können, wenn man geladenen Personen etwas vor ihren Terminen erklären muss. Das heißt soziale Kompetenzen sollte man haben. Der Job ist sehr verantwortungsvoll, deshalb sollte man zuverlässig und gewissenhaft sein. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass mehr Männer den Beruf des Justizsekretärs erlernen.“
Nach der abgeschlossenen Ausbildung kannst …
du eine Qualifizierung zum Gerichtsvollzieher oder ein Duales Studium zum Diplom-Rechtspfleger absolvieren. Wenn du Abitur hast, dann kannst du ein Studium draufsetzen und beispielsweise Jura studieren. (ba)
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