Gesundheitsexperten am Telefon

Wenn es früher darum ging, wer bei einem Abend mit Freunden den Lieferservice anruft, dann war das eine Aufgabe, die Dominik nicht so gerne übernommen hat. Trotzdem hat er das Telefonieren jetzt zu seinem Beruf gemacht. Inzwischen ist er im dritten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheits­wesen bei der Krankenkasse Barmer in Erfurt – und das ausgerechnet in der Telefon­geschäftsstelle.

Kaufleute im Gesundheitswesen (m/w/d)

Worum gehts?

Du berätst Kunden bei ihren Anliegen, führst Verkaufsgespräche und erstellst Rechnungen im Gesundheitswesen. Je nachdem ob du im Kranken­haus oder bei einer Krankenkasse arbeitest, unterscheiden sich die Aufgaben.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Du solltest dich gut ausdrücken können, sorg­fältig arbeiten und gut den Überblick behalten können. Auch Menschenkenntnis und Ein­fühlungs­vermögen sind hilfreich.

Chancen:

Du kannst Fort­- und Weiterbildungen zum Fachwirt im Gesundheits-­ und Sozialwesen be­ziehungs­weise zum Betriebswirt für Management im Gesundheitswesen machen oder ein Studium im Gesundheits­management beginnen.

Foto: privat

„Ich habe tatsächlich einfach gegoogelt, welche die beliebtesten Ausbildungs­berufe sind und mir Gedanken gemacht, was für mich in Frage kommen würde“, erinnert sich der 20­-Jährige.

„Mir war klar, dass ich etwas wollte, bei dem ich in Kontakt mit Menschen bin, und ich wollte keinen handwerklichen Job.“

Neben Krankenkassen bilden unter anderem auch Krankenhäuser, Arztpraxen und Rehabilitationseinrichtungen diesen Beruf aus.

Wer dort ausgebildet wird, hat oftmals andere Aufgabenschwerpunkte als bei der Krankenkasse. Wird im Krankenhaus ein Patient ent­lassen, rechnet der Kaufmann im Gesundheits­wesen beispielsweise die er­brachten Leistungen mit der Krankenkasse ab. „Bei der Krankenkasse wird man eher zum Kundenberater ausgebildet“, macht Dominik den Unterschied deutlich. „In der Telefonge­schäftsstelle ist es so, dass wir die Kunden per Telefon, E­-Mail oder Chat beraten.“

Einige von Dominiks Azubi-­Kollegen werden im Gegensatz zu ihm in der Geschäftsstelle ausgebildet, in der die Kunden persönlich vorbeikommen.

Auch wenn er dort selbst nicht hauptsächlich eingesetzt ist, lernt Dominik auch diese Abteilung kennen. Von den Aufgaben her unterscheidet sich die Arbeit jedoch nicht. Wenn Kunden mit ihm per E­-Mail in Kontakt treten, muss er nur andere datenschutzrechtliche Bestimmungen beachten. Im Anschluss an das (Telefon-­) Gespräch erfasst Dominik den Kontakt, schreibt das Anliegen nieder und setzt es um: Er nimmt eine Adressänderung vor, schickt Anträge oder Broschüren zu und gibt Arbeitsan­weisungen an Kollegen aus anderen Ab­teilungen weiter. Wenn der Kunde bei­spielsweise auf die zu leistende Zahlung des Krankengeldes wartet, gibt er diese Aufgabe an seine Kollegen aus der Krankengeldabteilung weiter, die dann die Zahlung anweisen.

Während seiner Ausbildung hat Dominik die Möglichkeit verschiedene Geschäfts­stellen in Thüringen kennenzulernen.

Zudem nimmt er an innerbetrieblichen Seminaren teil, in denen er mit den Fachthemen der Kundenberatung enger vertraut gemacht wird, wie freiwillige Versicherung, Beitrags­berechnung, Krankengeld und dessen Berechnung. „Das machen wir, damit wir auf alles, was in Beratungsgesprächen mit den Kunden vorkommen könnte, fachlich gewappnet sind. Das gibt es deshalb, weil die Berufsschule nicht so stark auf die Tätigkeit bei der Kranken­kasse ausgerichtet ist. Der Unterricht ist viel darauf ausgelegt, dass man Angestellter in der Krankenhausabrechnung oder dergleichen ist.“

Anfangs hat Dominik über Headset bei den Beratungsgesprächen seines Aus­bilders zugehört.

„Man wird hier nicht ins kalte Wasser geschmissen, sondern steigert den aktiven Part des Telefonierens mit der Zeit immet weiter. Bei mir und meiner Mit-Auszubildenden war es so, dass wir am Ende des ersten Lehrjahres so weit waren, dass wir Kunden vollumfänglich beraten konnten.“ Dadurch, dass man von den Kunden angerufen werde und nicht selbst den Hörer in die Hand nehmen muss, sei es etwas anderes als privat irgendwo anzurufen, so Dominik. „Außerdem ist die Chance hoch, dass man zu ihren Anliegen die richtige Auskunft geben kann.“ (sa)

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