„Handwerk versus Künstler!?“
Leiter, Cuttermesser, Pinsel, Rollen, Farben und helfende Hände – alles muss auf den Millimeter genau passen in der Welt der Untergründe, Oberflächen- und Wandgestaltung. Ob drinnen oder draußen – hier heißt es, Türen lackieren, Decken streichen und vieles mehr. Mayline und Kevin machen ihre Ausbildung zum Maler/Lackierer bei Heinrich Schmid in Erfurt. In diesem Beruf lernst du Handwerkskunst, aber auch Farben und Lacke kreativ einzusetzen.
Maler/Lackierer (m/w/d)
Hier dreht sich alles um Farben, Lacke und Wände: anmischen, auf die gewünschten Wände aufbringen und gewissenhaft arbeiten. Ob kleine, quadratische oder flächendeckende Wände, das Endergebnis muss stimmen.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen:
Du solltest mindestens den qualifizierten Hauptschulabschluss haben. Du bist körperlich fit und bringst handwerkliches Geschick mit. Vor allem bist du schwindelfrei. Ungünstig wäre für diesen Beruf eine Farbenschwäche wie Rot-Grün-Schwäche zu haben.
Chancen:
Du kannst nach der abgeschlossenen Ausbildung deine Meisterprüfung absolvieren, eine Weiterbildung als Vorarbeiter oder Arbeitsgruppenleiter machen.
Foto: Aline Bauerfeind
Mayline (17 Jahre) ist im ersten Lehrjahr und freut sich über ihren Ausbildungsplatz:
„Ich wollte einen Beruf erlernen, bei dem ich viel draußen sein kann. Zuhause habe ich früh angefangen, Wände farblich zu gestalten und jetzt lerne ich in der Ausbildung viel über das Handwerk.“ Kevin (21 Jahre) ist bereits im zweiten Lehrjahr und berichtet von seinem Weg zur Ausbildung: „Ich wollte im Handwerk arbeiten, deshalb habe ich mich auf einer Berufsmesse zu verschiedenen Berufen informiert. Ich kann mir vorstellen, später zur Berufsfeuerwehr zu gehen und dafür brauche ich eine abgeschlossene handwerkliche Berufsausbildung. In meinem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) hatte ich Fächer wie ‘Farbe und Gestaltung‘.“ Kevin hat hier Materialien wie Holz und Gips kennengelernt und verarbeitet. Dabei hat er auch erste Lasurtechniken angewendet. Diese Erfahrung hat ihm für die jetzige Ausbildung sehr geholfen.
Im ersten Lehrjahr lernen alle Auszubildenden in der Berufsschule die Grundkenntnisse, was Beschichtungsstoffe sind oder Untergründe zu identifizieren.
Sie lernen, Oberflächen zu beschichten und zu gestalten, Putz und Wärmedämmung anzubringen und wie sie fachgerecht und arbeitsschutzgerecht Gerüste aufbauen. „Besonders spannend finde ich, dass wir lernen, wie Farbmischungen funktionieren, denn das spielt in unserem Beruf eine große Rolle“, berichtet Mayline. Alle zwei Woche besuchen die Azubis die Berufsschule, anschließend arbeiten sie praktisch im Betrieb oder absolvieren zusätzliche Lehrgänge. Durch die abwechslungsreiche Ausbildung lernen beide umfänglich ihren Beruf kennen und werden auf das vorbereitet, was sie im Alltagsgeschäft erwarten könnte. Beiden ist es ein großes Anliegen, dass sie später die Kundenaufträge nicht nur perfekt ausführen, sondern auch individuell beraten können. „Man sollte wissen, welche Farben und Lacke zusammen harmonieren und welche nicht, sodass bei speziellen Kunden wünschen die Alarmglocken läuten, wenn zwei Materialien nicht miteinander vermischt werden können. Der Laie kann das Fachwissen nicht haben, das wir uns aneignen und jeden Tag umsetzen.“
Auf die Frage, was besonders kreativ am Beruf ist, antwortet Kevin:
„Es gibt Spachteltechniken, die wie Holz oder Beton aussehen – das ist schon eine Kunst für sich. Hier steckt noch richtiges handwerkliches Können dahinter. Allein, dass man mit Farben spielen kann, um beispielsweise eine Bordüren-Optik zu simulieren, ist cool. Und wenn dann der Auftraggeber zufrieden ist, freue ich mich noch mehr.“
Good to known:
Als Geselle kannst du dich beim Landeswettbewerb qualifizieren. Ist das geschafft, kannst du am Bundesleistungswettbewerb im Maler- und Lackiererhandwerk teilnehmen – „Deutscher Meister“ klingt schon fett, oder?! Fang an, groß zu träumen und setz dir Ziele! (ba)
Dein Traumberuf?
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