Gut kombiniert, Geselle

Studium oder Ausbildung? Studium und Ausbildung! Das gibt’s auch in klassischen Handwerksberufen, wie Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Hier kann die Berufsausbildung zum Gesellen mit dem Fachhochschulstudium Gebäude- und Energietechnik kombiniert und so die gesamte Ausbildungszeit von sieben auf viereinhalb Jahre verkürzt werden. Angeboten wird dieses zeitsparende Kombipaket an der Fachhochschule Erfurt im Rahmen des Erfurter Modells.

Gebäude- und Energietechnik

Genau dein Ding, wenn:

  • du noch nie der „Entweder oder“ Typ warst, wenn doch beides geht
  • ein klassisches Studium für dich zu trocken ist
  • dir das reine Handwerk nicht reicht

Eher nichts für dich, wenn:

  • dein Motto ist: „Immer schön eines nach dem anderen“
  • du die Studienzeit eher locker angehen möchtest
Fachhochschule Erfurt

Foto: sdecoret -­ stock.adobe.com

Über das Studium

Viereinhalb Jahre für zwei Abschlüsse – das ist zeitsparend, aber sportlich und nichts zum Ausruhen.

Los geht’s im ersten Jahr mit der Grundausbildung in einem Handwerksbetrieb und der Berufsfachschule. Also ganz klassisch als Lehrling Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik. Als dieser kümmert er sich um ver- und entsorgungstechnische Anlagen und Systeme. Das sind zum Beispiel Wasser- und Luftversorgungssysteme. Er baut Waschbecken, Duschkabinen, Toiletten und sonstige Sanitäranlagen ein, schließt sie an und hält sie instand. Er montiert Heizungssysteme, stellt Heizkessel auf und nimmt sie in Betrieb. Außerdem baut er energieeffiziente und umweltschonende Systeme wie Solaranlagen, Wärmepumpen und Holzpelletanlagen in Gebäude ein.

Im zweiten Jahr folgen neben weiteren 15 Wochen Fachausbildung im Handwerksbetrieb das erste und zweite Semester Studium an der Fachhochschule.

Im Studiengang Gebäude- und Energietechnik geht es um das Analysieren und Planen des Energieeinsatzes mit dem Ziel, möglichst effektiv mit der knappen Ressource Energie umzugehen. Das fängt bei der Planung der Gebäude an. Es stellen sich Fragen wie: Wo darauf muss geachtet werden, damit im späteren Gebäudebetrieb möglichst wenig Energie verbraucht wird? Auf dem Studienplan stehen dabei zunächst die entsprechenden naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen der Mathematik, Chemie, Physik, Thermodynamik und Elektrotechnik. Dazu spezifische Inhalte, wie beispielsweise Heizungs- und Lüftungstechnik, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und Regelungstechnik sowie Konstruktion und Bautechnik.

Das dritte Jahr beinhaltet neben dem dritten und vierten Studiensemester ebenfalls wieder 15 Wochen Praxisausbildung.

Das fünfte Semester ist ein Praktikumssemester und Teil der Berufsausbildung. Es schließt die Prüfungen zum Abschluss der Gesellenausbildung ein. Und zwar als externe Gesellenprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Erfurter Innung der Klempner, Installateure und Heizungsbauer. Im sechsten Semester folgt noch einmal Studium an der Hochschule. Das anschließende siebte Semester bildet mit Prüfung und Bachelorarbeit den Abschluss des Studiums. Nach erfolgreichem Studium ist eine Eintragung in die Handwerksrolle möglich. Zudem besteht die Möglichkeit, eine Ausbildereignungsprüfung abzulegen.

 
 
Beruflich gefragt sind Absolventen im Baubetrieb:

in Planung, Leitung und Überwachung, der Bauausführung, dem Baumanagement, in der Beratung von Bauherren, in der Projektsteuerung, im konstruktiven Ingenieurbau – und in Forschung und Entwicklung. Übrigens: Ein Studium ist auch ohne Hochschulreife möglich. Und zwar für besonders qualifizierte Berufstätige nach Eingangsprüfung oder als Probestudium. (mü)

Share This