Mehr als nur Stein auf Stein
Ein Beruf, den wohl alle kennen, ist der Maurer. Jedes Gebäude, egal ob Reihenhaus, Wohn- oder Bürokomplex, hat ein Mauerwerk und aus diesem Grund sind an dessen Bau Maurer tätig. Lukas und Micki arbeiten beide bei der KTW Kunststoff-Technik GmbH Weimar in Mellingen und zeigen, dass sich hinter dem Beruf des Maurers noch viel mehr verbirgt.
Maurer (m/w/d)
Worum gehts?
Klassische Maurer bauen aus einzelnen Steinen Mauerwerke, bauen Fertigteile ein und montieren diese. Zudem führen sie Betonarbeiten durch.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen:
Als Maurer solltest du körperlich fit sein und gut Kopfrechnen können. Viele Unternehmen setzen einen Hauptschulabschluss voraus.
Chancen:
Du kannst nach Abschluss der Ausbildung Meisterweiterbildungen zum Polier oder Maurer- und Betonbauermeister machen sowie verschiedene Technikerweiterbildungen. Du kannst im Anschluss auch Architektur oder Bauingenieurwesen studieren.
Der 22-jährige Micki ist im ersten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Maurer.
Das klassische Mauern, welche Werkzeuge er braucht, wie man Stein auf Stein setzt und vieles weitere, lernt er gerade im Bauhof, dem brancheneigenen Ausbildungszentrum. Außerdem gehören auch Verputzen, Pflastern, Fliesenlegen, Trockenbau und Holzbau zu den Lerninhalten. Wer also nach dem ersten von drei Lehrjahren feststellt, dass die Baubranche zwar das Richtige für einen ist, aber das Mauern nicht, kann problemlos in ein anderes Gewerk wechseln. Die zeitliche Aufteilung der drei Ausbildungsorte – Berufsschule, Ausbildungsbetrieb und Bauhof – verändert sich während der drei Jahre.
„Um das Mauern zu lernen, braucht man Zeit. Das klappt nicht sofort“, sagt Micki.
Auf dem Bauhof erhalten die Lehrlinge im ersten Lehrjahr deswegen ihre Aufgabenstellung auf einem Zettel, auf dem das Bauwerk von vorne, von der Seite und von oben zu sehen ist. Zu Beginn der Ausbildung sind auch schon die ersten zwei Schichten des Mauerwerks vorhanden, auf die sie die weiteren Schichten auftragen sollen. Später ist auf dem Zettel nur noch die Draufsicht abgebildet und die Art des Mauerwerks vermerkt.
„Im Betrieb bauen wir nicht Stein auf Stein“, erklärt er weiter.
„Wir verputzen Fassaden, machen Malerarbeiten und sanieren Betonteile und Balkone.“ Denn die KTW ist ein Spezialist auf dem Gebiet der Kunststofftechnik. Sie sanieren mithilfe von Kunststoffbeschichtungen hauptsächlich Balkone und Außenfassaden. Darüber hinaus machen sie die Spezialabdichtungen von Betonarbeiten bei Tanklagern sowie Sanierungen und Abdichtungen bei Windrädern.
Foto: Sandra Böhm
„Ich arbeite sehr gerne körperlich und draußen.
Außerdem ist es inspirierend zu sehen, was man mit seinen Händen schafft“, sagt Micki. Sein Kollege Lukas, der bereits ausgelernter Geselle ist, stimmt ihm zu: „Es ist toll, wenn man sieht, was man täglich gemacht hat.“ Der 21-Jährige denkt auch schon an die Zukunft. „Maurer zu sein, verbessert einfach die handwerklichen Fähigkeiten. Das hilft dann später, wenn ich mal mein eigenes Haus bauen möchte.“
Am meisten Spaß machen Lukas die Balkonsanierungen.
„Bei der Arbeit in den Tanklagern nervt mich, dass wir extra Klamotten anhaben müssen. Dort gelten extrem hohe Sicherheitsbestimmungen. Deswegen müssen wir auch im Sommer Hosen tragen, die statisch ableitend, säurefest und schwer entflammbar sind. Aber natürlich muss auch das gemacht werden.“
Schülern, die sich für den Maurerberuf interessieren, sollte laut Micki und Lukas klar sein, dass sie körperlich schwer arbeiten und deswegen fit sein sollten.
Auch Mathe ist wichtig, um beispielsweise Maße umzurechnen. Lukas hat noch einen Tipp für alle angehenden Maurer-Azubis: „Werdet beim Berichtsheft nicht schlampig! Das muss bei der Zwischen- und bei der Abschlussprüfung vorgelegt werden und es müssen alle Unterschriften drin sein.“ Für den Fall, dass bei den Prüfungen etwas drankommt, was man noch nie gemacht hat, kann man das so nachweisen. (sa)
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