Schulpraktikum

Tipps für die Schnuppertage

Die berufliche Orientierung nimmt auch an den Thüringer Schulen einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Klassenbesuchen gemeinsam Berufsorientierungsmessen, es gibt Berufsorientierungslehrer und je nach Schulform sind ab der neunten Klasse Zeitfenster für Schülerpraktika vorgesehen.

 

Nicht einfach irgendwo parken

Natürlich ist das doof: Ihr Kind hat vielleicht vergessen, sich zeitnah um einen Praktikumsplatz zu kümmern und jetzt tut es sich schwer, etwas Passendes zu finden. Da bietet es sich in der Not vielleicht an, Ihr Kind einfach mit zum eigenen Arbeitsplatz zu nehmen. Das kann total gut funktionieren und im Zweifel ist es auch besser zu wissen, was man nicht möchte, als gar keinen Plan zu haben. Wenn Ihr Kind aber eh schon viele Einblicke in Ihren Beruf hat, lohnt es sich womöglich doch, über den Tellerrand zu schauen und nach einem noch unbekannten Berufsfeld zu suchen. Gleiches gilt auch, wenn sich schon vorher abzeichnet, dass die Interessen Ihres Kindes ganz woanders liegen.

Je mehr, desto besser

Woher soll Ihr Kind wissen, was es später machen möchte? Am besten hilft da: anpacken und selbst ausprobieren. Ob in der Logistik, im Kindergarten, auf dem
Bau, in der Pflege, in einer Apotheke oder in einem Café: Am besten findet man beim Machen heraus, ob einem die Tätigkeit liegt und ob man die Arbeit tagein und tagaus ausführen möchte. Die von der Schule bestimmten Zeiträume reichen dafür wahrscheinlich nicht aus, aber viele Unternehmen nehmen auch in den
Ferien freiwillige Praktikanten zum Schnuppern auf.

Initiative ergreifen

Aber wie kommt Ihr Kind nun an einen Praktikumsplatz? Es gibt Unternehmen, die
auch ihre Praktikumsstellen ausschreiben, aber bei weitem nicht alle. Wichtig ist, das Ihr Kind selbst die Initiative ergreift, googelt und sich informiert. Ein paar Anlaufstellen:

Unternehmen, die ausbilden

Stellenausschreibungen, wie sie zum Beispiel in jeder WiYou.de-Ausgabe zu finden sind, sind eine sehr gute Anlaufstelle. Denn Unternehmen, die ausbilden, bieten in der Regel auch Praktika an. Manchmal schreiben sie die Stellen explizit aus, oft aber auch nicht. Dennoch lohnt es sich hier nachzufragen, denn so kann Ihr Kind gleich einen Betrieb mit Perspektive auf einen Ausbildungsplatz kennenlernen.

Praxiskoordinator

Damit Unternehmen und Schüler schnell zusammenfinden, gibt es in Thüringen Praxiskoordinatoren, die zwar an die IHKs und HWKs angegliedert sind, aber über diese Berufsgruppen hinaus beraten. Sie besuchen die neunten Klassen und unterstützen bei der Praktikumsplatzakquise und matchen Schüler mit den passenden Unternehmen. Bei Bedarf können Sie den für Ihre Region zuständigen Koordinator auch direkt kontaktieren.

Familien- und Freundeskreis

Manchmal ist der einfachste Weg auch der Beste. Viele der Azubis, die wir im Laufe der 17 Jahre WiYou.de interviewen und begleiten durften, haben ihren späteren Ausbildungsplatz über ein Praktikum in einem Unternehmen gefunden, wo schon ihre Geschwister, Nachbarn, Klassenkameraden oder Sportkollegen mal reingeschnuppert haben. Also hören Sie sich gern mal um.

Tipps für das Schulpraktikum

Fotos: shock – stock.adobe.com

Praktikums- und Lehrstellenbörsen

Branchenübergreifende Börsen:

• Stellenbörse der Berufsfelderprobung
www.berufsfelderprobung.de/stellenboerse

Branchenspezifische Börsen:

• Handwerkskammern
www.hwk-gera.de/praktikumssuche
www.hwk-suedthueringen.de/lehrstellenangebotsboerse
www.hwk-erfurt.de/lehrstellen
• Industrie- und Handelskammern
www.ihk-lehrstellenboerse.de/
• Landwirtschaft und Grüne Berufe
www.gruene-berufe-thueringen.de/
• Architektenkammer Thüringen
www.architekten-thueringen.de/netzwerkboerse/schueler/
• Landesapothekerkammer Thüringen
www.lakt.de/praktikumsboerse
• Landeszahnärztekammer Thüringen
www.lzkth.de/praxis/stellen-praxisboerse/stellenangebote
• Notarkammer Thüringen
www.notarkammer-thueringen.de/karriere/stellenanzeigen
• Rechtsanwaltskammer Thüringen
www.rak-thueringen.de/buergerportal/praktikumsboerse

Berufsorientierungsmessen

Auf regionalen Berufsorientierungsmessen finden Sie zahlreiche ausbildungswillige Unternehmen. Fast alle bieten auch Praktika kann. Besonders praktisch ist, dass Sie oftmals am Stand gleich einen der Ausbilder antreffen. Viele Unternehmen bringen auch ein paar ihrer Auszubildenden mit zu den Messen, sodass sich die jungen Menschen auf Augenhöhe über die Arbeit und das Team austauschen können. Eine aktuelle Übersicht über die Messetermine finden Sie bei uns.

In den sozialen Medien

Auch die Unternehmen haben mittlerweile begriffen, wo ihre zukünftigen Fachkräfte unterwegs sind – und zwar online. Deswegen setzen immer mehr Betriebe auf Social Media. Entweder sie streuen darüber nur einzelne Werbekampagnen oder betreiben eigene Social-Media-Kanäle. Dort werden häufig nicht nur die Produkte und Dienstleistungen beworben, sondern auch Einblicke in den Arbeitsalltag gezeigt. Hier bekommen Sie und Ihr Kind einen ersten Eindruck. Aber Achtung, wie immer gilt auf Instagram, TikTok & Co., dass hier natürlich nur die positiven Aspekte gezeigt werden.

von | 02.09.2024 | für Eltern

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