Offenes Ohr für jeden Bürger

Früher oder später hat jeder mal mit ihnen zu tun: Mit den Sachbearbeitenden aus der Stadt­ oder Kommunalverwaltung. Zum Beispiel, wenn du deinen Personalausweis beantragst, dein erstes Auto-Kennzeichen abholst oder dich ummeldest, weil du umgezogen bist. Bei diesen Anliegen gehst du zum Bürger-­Service. Zur Verwaltung eines Landkreises oder einer Stadt gehören aber noch viele weitere Ämter und Behörden. Dort arbeiten unter anderem Ver­waltungsfachangestellte.

Verwaltungsfachangestellte (M/W/D)

Worum gehts?

Verwaltungsfachangestellte führen Akten, ar­beiten an der Umsetzung von Beschlüssen mit und erarbeiten Verwaltungsvorschriften und ­-entscheidungen. Je nach Behörde oder Insti­tution, in der sie tätig sind, haben sie viel Kontakt zu den Bürgern.

Dauer:

2 Jahre mit (Fach­-)Abitur, 3 Jahre mit Real­schul­abschluss

Voraussetzungen:

Wer gut in Mathe, Deutsch, Englisch und Sozialkunde ist, hat gute Karten für diesen Beruf. Zudem solltest du dich für rechtliche Sach­verhalte interessieren, teamfähig und flexibel sein sowie offen für die Anliegen und Probleme anderer.

Chancen:

Durch verschiedene Weiterbildungen hast du die Möglichkeit, Sach­gebietsleiter oder sogar Amts­leiter zu werden.

Foto: Sandra Böhm

Eine von ihnen ist Josefine.

Sie absolviert ihre Ausbildung zur Verwal­tungsfachangestellten im Landratsamt des Ilm­Kreises. „Ich habe in meiner Ausbildung sehr viel Bürgerkontakt. Das ist auch das, was mir daran am besten gefällt: Dass ich den Bürgern bei ihren Anliegen helfen kann und dass ich so viel mit Menschen zu tun habe“, erzählt die 18-Jährige begeistert.

Sie ist inzwischen im dritten Ausbil­dungsjahr und konnte schon in einige Behörden und Ämter hineinschauen.

Am besten hat es ihr in der Wirtschaftsförderung gefallen. Die Aufgaben dort sind breit gefächert – vom Tourismus bis zur Industrie. Josefine kümmerte sich zum einen um die Neugestaltung der Tourismusflyer. „Ich habe kontrolliert, ob die Angaben noch stimmen. Ich habe zum Beispiel die Öffnungszeiten der angegebenen Restau­rants und Museen überprüft, Änderungen vor­genommen und auch die Bilder überarbeitet. Auch Vorschläge für die neue Broschüre konnte ich einbringen“, erinnert sie sich.

Während der fünf Wochen, die sie dort verbracht hat, stand öfter eine Besich­tigung im Ilm-­Kreis an.

„Mein Sachgebietsleiter hat mich gefragt, was ich mir im Ilm­-Kreis gerne genauer anschauen möchte, und dort sind wir dann hingefahren.“ Wer für die Wirtschaft einer Region zuständig ist, muss sie schließlich kennen wie seine Westen­tasche. Zusammen waren sie im Gewerbegebiet des Erfurter Kreuzes, damit Josefine die dort ansässigen Firmen kennenlernt, und sind in den südlichen Ilm­-Kreis zu den Wanderwegen gefahren. „Dort haben wir uns zum Beispiel die Schilder angeschaut: Welche müssen erneuert werden? Oder wo kann man was verbessern?“, erklärt Josefine.

Die Wirtschaftsförderung ist auch auf Messen unterwegs und vertritt dort den Ilm­-Kreis. „Mir gefällt, dass die Wirtschaftsförderung so viel­seitig ist, deswegen würde ich später gerne dort arbeiten. Dann arbeite ich einerseits im Büro, bin aber auch viel draußen unterwegs“, schwärmt die Auszubildende.

Auf dem Sozialamt hatte Josefine sehr viel Kontakt zu den Bürgern.

Da dieses Amt sehr viele Themen abdeckt, ist es in verschiedene Behörden unterteilt: unter anderem befassen sie sich mit Anliegen von Ausländern, Senioren und Schwerbehinderten oder bezüglich des BAföG und der Grund­sicherung.

Zwischen den verschiedenen Abtei­lungen ist Josefine in der Berufsschule und der Thüringer Verwaltungsschule (TVS) in Weimar für die sogenannte dienstbegleitende Unterweisung.

An der TVS lernt sie alles, was sie später für die Arbeit in den verschiedenen Behörden braucht. Insbesondere die Gesetze stehen dort auf dem Lehrplan: Grundgesetz, Bürgerliches Gesetz­buch, Baurecht, Ordnungsrecht, Verwaltungs­recht und Kommunalrecht. Ihr steter Begleiter – und eine der großen Herausforderungen während der Ausbildung – ist die Vorschriften­sammlung für die Verwaltung in Thüringen. „Hier sind alle Gesetze drin, die wir brauchen“, sagt Josefine und zeigt auf das mehrere tausend Seiten dicke Werk. Aber auch die vielen Seiten schrecken sie nicht ab, denn man muss nur wissen, wo welche Gesetze stehen. (sa)

Dein Traumberuf?

Dann finde bei BerufeMAP.de alle Unternehmen, die eine Ausbildung in diesem Bereich anbieten:

Hinweis: Aktiviere alle Cookies, um dich auf der Karte zu bewegen!

Oder finde passende Arbeitgeber für das Berufsbild direkt per Klick auf den Button:

Share This