Ein Jahr Reinschnuppern:

Die Praxistage

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Praktika sind wichtig. Aber wie wäre es, statt ein bis zwei Blockwochen, für ein komplettes Schuljahr einen Beruf kennenzulernen? Das können die Schüler und Schülerinnen der 9. Klassenstufe der Toskana Schule Bad Sulza – und ab dem neuen Schuljahr auch die der Werner-Seelenbinder-Schule in Apolda. Abgestimmt auf den Lehrplan absolvieren sie an einem festgelegten Wochentag ein Praktikum in ihrem Unternehmen: Die Praxistage.

Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen im Kreis Weimarer Land gewinnt beim Thema Fachkräftesicherung immer mehr an Bedeutung. Daher unterstützen die Stadt Apolda, der Kreis Weimarer Land, die IHK Erfurt, die Wirtschaftsfördervereinigung Apolda – Weimarer Land e.V. und die Agentur für Arbeit die Schulen bei der Durch führung der Praxistage. Das Format ist sehr erfolgreich: Mehr als 50 Unternehmen des Landkreises nutzen die Praxistage bereits, um Nach wuchs kräfte anzuwerben. Mindestens fünf Schüler der Toskana Schule haben im vergangenen Schuljahr so ihr Aus bildungs unter neh men gefunden.

Drei Schülerinnen der Toskana Schule, Ida, Enya und Magdalena, erzählen von ihren Erfahrungen:

Warum habt ihr euch für das Unternehmen entschieden und was habt ihr gemacht?

Ida, Gemeinschaftspraxis Dr. Starrach in Bad Sulza: „Mich interessieren Medizin und der Umgang mit Menschen sehr, deswegen habe ich mir gedacht, ich probiere es mal aus. Meistens war ich am Empfang und habe die Krankenkassenkarten und Berichte eingescannt. Auch im Labor war ich oft, zum Beispiel beim Messen des Blutzuckers der Patienten. Da durfte ich manche Arbeiten, wie in den Finger piksen, sogar selbst übernehmen. Auch bei der Blutentnahme habe ich zugeschaut, wie alles abläuft, und danach die Behälter beschriftet. Ganz oft war ich auch mit bei den Behandlungen dabei und habe etwas gehalten oder gereicht.

Enya, Integral Fenster Türen Rollladen GmbH in Apolda: „Ich habe schon mein ganzes Leben Interesse an Holz – einfach dadurch, dass mein Vater Zimmermann ist und ich teilweise in der Werkstatt großgeworden bin. Dementsprechend weiß ich schon ein bisschen was darüber, aber ich habe mir gedacht: ‚Mehr praktisches Wissen schadet nicht.‘ Während der Praxistage habe ich das Holz sehr viel mit der Hand bearbeitet. Zum Beispiel habe ich verschiedene Holzverkantungen hergestellt, wie zum Beispiel Bilderrahmen. Zuletzt habe ich eine Schmucksäule gebaut.

Magdalena, Hotel am Schloss in Apolda: „Mich haben die verschiedenen Berufe im Hotel interessiert – Hotelfachfrau, Restaurantfachfrau und Koch. Während der Praxistage war ich in allen Bereichen des Hotels. Erst habe ich im Housekeeping mitgeholfen, dann war ich im Service und habe im Restaurant die Gäste mitbedient. Auch Putzen hat dazu gehört. Zuletzt war ich in der Küche und habe dort die üblichen Praktikanten-Aufgaben übernommen: Kartoffeln und Zwiebeln schälen. Aber ich durfte auch mal Bolognese kochen.

Anastasia Simann hat kurze Wege bis zu ihrem Ausbildungsbetrieb. Denn sie schläft direkt über der Lehrwerkstatt. 

Was habt ihr aus dem Jahr mitgenommen?

Ida: Ich habe aus dem Jahr Praxistage gelernt, viel geduldiger zu sein und mit Stress umzugehen. Denn in Arztpraxen ist es meistens sehr stressig. Außerdem habe ich natürlich viel mehr über die Arbeit einer Medizinischen Fachangestellten erfahren.

Enya: Die Praxistage haben mir gezeigt, was der Unterschied zwischen einem Bau- und einem Möbeltischler ist. Ein Möbeltischler muss viel mehr auf Details achten. Ich mag die feinen Sachen aber sehr und arbeite gern, drei, vier Stunden an derselben Stelle, damit sie perfekt ausschaut. Das ist aber bei Bautischlern einfach nicht gefragt, auch wenn das genaue Arbeiten wichtig ist.

Magdalena: Ich habe gelernt, dass die Arbeit im Hotel echt harte Arbeit ist, zum Beispiel das Stehen. Man stellt sich das leicht vor, sechs Stunden im Service zu stehen, aber es ist echt ungewohnt. Aber ich habe auch einiges in Bezug auf Sauberkeit mitgenommen. Da gab es viel, was ich beachten musste.

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