Wellenbrecher in der Informationsflut

Jede Stadt und auch viele Gemeinden haben sie: mindestens eine eigene Bibliothek. In größeren Städten und besonders an Universitäts­- und Hochschulstandorten gibt es sogar mehrere. In Erfurt gibt es mindestens zehn – acht von der Stadtverwaltung Erfurt aus und jeweils eine von der Universität be­ziehungsweise Fachhochschule Erfurt. Anna und Albert lernen die städtischen Bibliotheken während ihrer dreijährigen dualen Ausbildung zu Fachangestellten für Medien-­ und Infor­mationsdienste (FaMI) bestens kennen.

Fachangestellte für Medien- und Infor­mationsdienste (m/w/d)

Worum gehts?

In der Fachrichtung Bibliothek pflegst du den Bestand der Bücher und anderen Medien, bist im Kundenservice aktiv und besorgst neue Bücher.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Damit keine Bücher verloren gehen, musst du gewissenhaft arbeiten. Außerdem solltest du geduldig sein, Spaß bei der Kundenberatung haben und dich gut auf Deutsch ausdrücken können.

Chancen:

Mit Abschluss der Ausbildung kannst du Bibliothekswissenschaften, Bibliotheks-­ und Informationsmanagement oder ­-wissenschaft studieren, um in eine Leitungsposition aufzu­steigen. Darüber hinaus kannst du kauf­männische Weiterbildungen zum Fachwirt ab­solvieren.

Foto: Sandra Böhm

Die beiden Auszubildenden sind im dritten Lehrjahr und beherrschen die Tätigkeiten, auf die es in ihrem Beruf ankommt:

Sie helfen Kunden dabei, Bücher in den Regalen zu finden, räumen Bücher und andere Medien dahin, wo sie hingehören, und sind an der Theke. Dort sind sie für den Verleih und die ordnungs­ gemäße Rückgabe zuständig. Darüber hinaus inventarisieren und katalogisieren sie die Bücher. Das bedeutet, dass sie sie in den Bestand und den Bibliothekskatalog aufnehmen. Wenn in der Bibliothek Lesungen oder andere Events statt­finden, übernehmen sie auch damit verbundene Aufgaben.

Da die Stadt-­ und Regionalbibliothek Erfurt zahlreiche Zweigstellen hat, schnup­pern die Azubis in verschiedene Standorte rein und erhalten dadurch ein umfassendes Bild ihres Berufs.

Im ersten Lehrjahr war Anna hauptsächlich in der Bibliothek am Berliner Platz eingesetzt, im zweiten in der Hauptbibliothek am Domplatz und jetzt im dritten in der Kinder­- und Ju­gendbibliothek. Die Arbeit der FaMI endet aber nicht mit den Tätigkeiten zwischen den Regalen und an der Theke von Bibliotheken. Es gehören noch weitere Abteilungen dazu, die die Aus­zubildenden in Praktika kennenlernen. „Es gibt das Lektorat“, erläutert Albert. „Dort wird bestimmt, was in den Bestand auf­ge­nommen wird. In der Einarbeitung werden die neuen Medien elektronisch in den Bestand aufgenommen, damit sie ausgeliehen und zurückgegeben werden können.“ Anna ergänzt: „Dann gibt es die Fernleihe, wenn man Bücher aus anderen Bibliotheken, die nicht zu uns gehören, ausleihen möchte, und die Verwaltung. Zu den Verwaltungsaufgaben gehören etwa die Jahres-­ und Säumnisgebühren und die Buch­haltung.“

„Ich wollte schon immer was mit Büchern machen“, erinnert sich Anna.

„Eigentlich wollte ich zuerst Buchhändlerin werden, die Beraterin von der Agentur für Arbeit hat mir aber auch diesen Beruf vorgestellt, also habe ich mich auch als FaMI beworben.“ Albert hat durch den Besuch einer Berufs­orientierungsmesse den Beruf näher kennen­gelernt. Auch wenn beide selbst sehr gerne lesen, ist das laut Anna aber keine Voraus­setzung für den Beruf: „Klar gibt es Kunden, die nach Empfehlungen fragen, oder wissen wollen, worum es in einem Buch geht. Aber wir verleihen ja auch andere Medien wie Brettspiele und CDs.“

Die FAMI gibt es neben der Bibliothek in vier weiteren Fachrichtungen:

Archivwesen, Information und Dokumentation, medizinische Dokumentation sowie Bild­agenturen. Die theoretische Ausbildung für alle Spezialisierungen sieht dabei gleich aus, nur das Ausbildungsunternehmen ist ein anderes. In den Lernfeldern behandeln sie unter anderem, wie sie Medien samt Titel, Verfasser und anderen Angaben kategorisieren, was Bibliografien sind, und die verschiedenen Programme, die sie für ihren Beruf anwenden müssen. Großer Wert wird auch auf das Know-­how in Wirtschaft, Verwal­tung und Recht gelegt. „Nach unserer Ausbildung könnten wir auch in den anderen Fachrichtungen arbeiten“, sagt Anna. „Je nachdem in welcher, dauert die Einar­beitungszeit länger. Am ähnlichsten sind sich die Fachrichtungen Bibliothek und Archivwesen. Wir haben aber auch Praktika in anderen Ein­richtungen. Wir waren zum Beispiel im Erfurter Stadtarchiv.“ (sa)

Dein Traumberuf?

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