Für die Kleinsten im Einsatz 

Kinder sind keine Miniatur- Erwachsene. Das ist Franziska nicht erst seit Beginn ihrer Ausbildung klar. Doch während ihres ersten Lehrjahres zur Pflegefachfrau in der Vertiefung Kinderkrankenpflege lernt sie auch mehr und mehr die pflegerischen und medizinischen Unterschiede kennen.

Pflegefachfrau in der Kinder­kranken­pflege (m/w/d)

Franziska: Pflegefachfrau in der Kinderkrankenpflege

Foto: Sandra Böhm

Grundsätzlich kümmert sie sich um die nötige Versorgung der kleinen Patienten, überwacht die Vitalwerte und übernimmt die Körperpflege.

Darüber hinaus stellt sie gemeinsam mit dem Praxisanleiter die Medikation, nimmt neue Patienten auf und schreibt die  Dokumentation. Das sind alles Aufgaben, die sie auch ohne die inhaltliche Vertiefung als Pflegefachfrau übernehmen würde. Ein Unterschied besteht darin, wo die  19-Jährige in den Praxisblöcken eingesetzt wird. Das sind im Helios Klinikum Erfurt zu einem Großteil Stationen, die auf die Versorgung von Babys, Kleinkindern und Kindern spezialisiert sind: Wochenstation, Kinder­chirurgie, Kinderonkologie, Infektions­station für Kinder, Kinderintensivstation und die Früh­chenstation.

„In der Kinderchirurgie gibt es große Unterschiede in der Kommunikation. Ein Dreijähriger geht mit der Situation ganz anders um oder versteht das alles nicht“, erklärt Franziska.

Neulich wollte Franziska bei einem Kind den Pflasterwechsel vornehmen, aber das Kind war damit überhaupt nicht einverstanden und hat sehr viel geweint, erzählt sie. Da habe sie sehr viel trösten und sich sehr viel Zeit für ihren kleinen Patienten nehmen müssen. „Es kommen auch bestimmte Krankheitsbilder gehäuft vor wie Verbrennungen und Verbrühungen, oder dass die Kinder etwas verschlucken. Neulich hat ein Kind eine Zwei-Euro-Münze verschluckt, die letztendlich herausgeholt werden musste. Auch Bein- und Armbrüche bleiben nicht aus.“

Auf der Kinderonkologie, wo Tumor- und Krebserkrankungen behandelt werden, bleiben die Kinder meistens sehr lange und durchgängig auf Station.

„Dadurch kann man eine ganz andere Bindung zu ihnen aufbauen und versteht sie besser. Man lernt sie einfach ganz anders kennen“, weiß die angehende Pflegefachfrau. Ganz wichtig sei dort, aber auch auf allen anderen Stationen, die Kommunikation mit den Eltern. „Das nimmt einen sehr großen Anteil meiner Arbeit ein. Oftmals sind sie die ersten, die auf der Station bestimmte Sachen bei ihrem Kind bemerken. Deswegen stehen wir immer im engen Austausch mit ihnen.“

Den schulischen Teil ihrer Ausbildung absolviert Franziska an der Marie-Elise- Kayser Schule in Erfurt.

Dort lernt sie gemeinsam mit allen Pflegefachleuten dieselben generalistischen Kenntnisse über die Pflege wie Anatomie, Krankheitsbilder, Körperpflege und Kommu­nikation. „Die Besonderheiten von Kindern werden da miteinbezogen, bei­spielsweise haben Kinder beim Blutdruck ganz andere Grenzwerte als Erwachsene. Im ersten Lehrjahr behandeln wir aber vermehrt die Pflege von Erwachsenen, ab dem zweiten Lehrjahr wird dann auch theoretisch mehr auf Kinder eingegangen“, erzählt sie.

Da es sich bei Franziskas Ausbildung trotz ihrer Vertiefung um die generalistische Pflegeausbildung handelt, sind in ihrem  Ausbildungsvertrag auch andere Praxis­einsätze festgeschrieben.

So muss sie auch in den ambulanten Pflegedienst hineinschnuppern sowie in die stationäre Langzeitpflege, die sie entweder im Helios Klinikum Erfurt auf einer geriatrischen Station oder extern in einem Pflegeheim absolvieren kann. Auch ein Psychiatrie­pflichteinsatz steht noch an. Darüber hinaus kann sie Einsatzwünsche einreichen und so auch Erfahrungen im OP, der Anästhesie, der Notfallzentrale, im Intensivbereich, im Kinder­hospiz oder in anderen Bereichen sammeln.

„Die Arbeit mit den Kindern macht mir am meisten Spaß, weil man da manchmal ganz ungefiltert die Meinungen gesagt bekommt

und auch viel Freude spürt, weil sie entweder die Situation gar nicht verstehen oder das einfach ausblenden“, erzählt Franziska. „Das, was man zurückbekommt, ist einfach am allerschönsten.“ (sa)

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