Zwischen Arzt und Pfleger
Pflegefachkraft, Operationstechnischer Assistent, Notfallsanitäter – oder doch Arzt? Die Liste der Berufe im medizinischen Bereich ist lang. Wie soll man sich da entscheiden? Vielleicht ist der Studiengang zum Physician Assistant genau das, was du suchst! Als Physician Assistant bist du das hochqualifizierte Bindeglied zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Patienten. Du wirkst sowohl bei der Erstellung der Erstdiagnose und des Behandlungsplanes als auch bei komplexen Untersuchungen mit. Zudem unterstützt du bei der Dokumentation, übernimmst medizinisch-technische Tätigkeiten, assistierst bei Operationen und darfst sogar eigene kleinere Eingriffe vornehmen.
Physician Assistant
Genau dein Ding, wenn:
- du sowohl mit Ärzten als auch mit dem Pflegepersonal eng zusammenarbeiten möchtest.
- du Spaß an Managementaufgaben hast.
- du dich über Verantwortung freust.
Eher nichts für dich, wenn:
- du nicht in einer Klinik, Arztpraxis oder Ähnlichem arbeiten möchtest.
- du nicht gerne Aufgaben delegiert bekommst.
- das Gesundheitswesen nicht dein Gebiet ist.
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Du hast noch nie von diesem Bachelorstudiengang gehört?
Das kann daran liegen, dass der Beruf des Physician Assistants im Vergleich zum Arzt oder Pfleger, die aus unserem Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken sind, noch recht neu ist. In den USA ist er jedoch schon seit Jahrzehnten etabliert. Seit 2015 wird der Studiengang auch in Deutschland angeboten. In Thüringen kannst du ihn an der Internationalen Studien- und Berufsakademie (Isba) in Kooperation mit der Internationale Berufsakademie (Iba) in Erfurt oder an der SRH Hochschule für Gesundheit in Gera studieren.
Anders als bei vielen Studiengängen ist hier nicht das Abitur die Voraussetzung für den Bachelor of Sciences.
Vielmehr brauchst du eine abgeschlossene Ausbildung in einem nicht-ärztlichen Medizinfachberuf. Also zum Beispiel: Altenpfleger, Pflegefachmänner und -frauen, Logopäden, Ergotherapeuten, Medizinische Fachangestellten, Physiotherapeuten oder Notfallsanitäter. Wenn du Abitur hast, kannst du direkt nach deiner Ausbildung mit dem Studium beginnen.
Im ersten der sechs Semester werden alle Studierenden auf den gleichen Stand gebracht.
Je nach deinem Studienort lernst du die medizinischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen. An der Isba gibt es wie in jedem weiteren Semester auch im ersten Semester ein Praxismodul. Die SRH hat ihren Studiengang anders aufgebaut. Dort wird in Blockstruktur gelehrt. Das heißt, es gibt eine fünftägige Präsenzphase pro Monat und den restlichen Monat lernst du im Selbststudium und arbeitest bei deinem Praxispartner. Im zweiten Semester steigst du tiefer in das Fachwissen ein und lernst unter anderem alles über die Medizintechnik und Medizinprodukte. In den weiteren Semestern hast du auf den Grundkenntnissen aufbauende Module zur klinischen Medizin, Notfallmanagement, Hygiene und Operationslehre.
Im fünften Semester wählst du an der Isba zwischen verschiedenen Wahlpflichtmodulen aus, was dich interessiert.
Dort ist dieser Studienabschnitt zudem gespickt mit Themen der Betriebswirtschaftslehre, Dokumentation und Qualitätssicherung. An der SRH dreht sich das Semester unter anderem um Public Health. Deine Bachelor-Thesis schreibst du im sechsten Semester, daneben hast du noch weitere vertiefende Module. Letztlich musst du 180 European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS), also Kreditpunkte, nachweisen. (sa)