Kinderaugen zum Leuchten bringen
Wie viele Plüschtiere hattest du als Kind zu Hause? Hast du mit Puppen, Puzzles oder Holzautos gespielt? Aus der Kindheit sind Spielsachen nicht wegzudenken. Für Tamara gehören sie ebenfalls jeden Tag zu ihrem Leben. Denn sie ist Spielzeugherstellerin im zweiten Lehrjahr in der Heunec Plüschspielwarenfabrik.
Spielzeughersteller (m/w/d)
Aufgaben
Spielzeughersteller fertigen aus verschiedenen Materialien Spielzeug. Das können Plüschtiere, Puppen, Zubehör für Modelleisenbahnen, Spielgeräte aus Kunststoff und vieles mehr sein.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen:
Wichtig ist handwerkliches Interesse. Wenn du schon erste Fähigkeiten hast, ist das super. Du erlernst sie aber auch während der Ausbildung. Einen bestimmten Schulabschluss musst du nicht haben. Kenntnisse in Mathematik sowie Kunst und Werken sind jedoch hilfreich.
Chancen:
Du kannst eine Weiterbildung zum Spielzeuggestalter machen. Mit einem bestandenen Abitur kannst du auch Produkt- und
Industriedesign studieren. Eine andere Möglichkeit ist, dich mit einer Werkstatt für Spielzeugunikate oder Kleinserien selbstständig zu machen.
Fotos: Sandra Böhm
Riesige Teddybären, süße Pittiplatsch-Plüschtiere und flauschige Lamas – all das und noch viel mehr stellt Tamara in ihrer Ausbildung her.
Dass es den Beruf Spielzeughersteller heutzutage noch gibt, war ihr zuvor gar nicht bewusst. „Die Eltern einer meiner Freundinnen haben früher selbst Puppen hergestellt. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal zu meinem Beruf mache“, erinnert sich die 20-Jährige. Da sie zu Schulzeiten nicht wusste, was sie werden möchte, hat sie dem Rat einer Lehrerin befolgt und den Tag der offenen Tür der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg (SBBS) besucht. Dort ist sie auf den Info-Stand ihres jetzigen Ausbildungsortes aufmerksam geworden. „Ich habe dort zwei Tage probegearbeitet. Dann war mir klar, dass ich hier meine Ausbildung machen möchte.“ Schon früher hat Tamara gerne genäht, gestrickt und mit Holz gearbeitet.
Ihr Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich.
Damit ein fertiges Plüschtier entsteht, müssen zahlreiche Arbeitsschritte vorgenommen werden: Erstellen von Schnittmustern, Zuschneiden, Nähen mithilfe einer Nähmaschine, Stopfen an der Füllmaschine, Garnieren und Zunähen. „Beim Garnieren werden zum Beispiel Schnäuzchen aufgestickt, Schleifchen oder Halsbänder angenäht und die Nähte ausgekratzt. Letzteres ist besonders bei sehr plüschigen Stoffen wichtig, damit man die Nähte nicht mehr sieht“, erklärt die Auszubildende. Jeder Arbeitstag sieht ein bisschen anders aus.
Tamara und ihre Mit-Auszubildende Hasiba entwickeln zurzeit ihre eigene Reihe.
Es soll eine „Kuschelkarawane“ mit sechs verschiedenen Tieren werden. „Wir erarbeiten dabei ein richtiges Konzept. Erst mussten wir uns entscheiden, welche Tiere dazugehören sollen. Jetzt müssen wir uns erkundigen, was es schon gibt, welche Größe sie haben sollen und die Schnittmuster gestalten.“ Eins der Tiere wird ein Kamel. Das ist eine Herausforderung, da sie
dafür ein komplett neues Schnittmuster erstellen müssen. „Es ist total cool die Entwicklung mitzuerleben, wie aus einem Stück Stoff ein Lebewesen wird. Die Arbeit ist sehr kreativ“, schwärmt Tamara.
An der SBBS – übrigens die einzige Berufsschule in Deutschland, die diesen Beruf ausbildet – lernt Tamara neben dem Textilbereich auch die Arbeit mit Holz und Kunststoff kennen.
Somit kann sie nach ihrer Ausbildung auch Spielzeug aus diesen Materialien herstellen. Unterrichtsinhalte sind beispielsweise
die verschiedenen Faserstoffe wie Baumwolle, Flachs oder Wolle, der Aufbau von Kunststoff, welche Werkzeuge für welche Holzbearbeitungen die richtigen sind und welche Holzart wofür geeignet ist. Auch in der Schule stellt sie gerade ihr eigenes Spielzeug her. Dabei muss sie insbesondere darauf achten, für welches Alter ihr Produkt gedacht sein soll und sich gezielt über das Farbschema Gedanken machen. (sa)
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