So kannst du dein Studium finanzieren
Obwohl es an den staatlichen Universitäten und Hochschulen in Deutschland keine Studiengebühren gibt, muss dein Studium dennoch finanziert werden. Schließlich musst du deine Miete, Versicherungen, Lebensmittel, Studien und Lernmaterialien und den Semesterbeitrag bezahlen können. Und ein bisschen Geld für die Freizeitgestaltung möchtest du ja bestimmt ebenfalls haben.
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BAföG
Das BAföG ist wahrscheinlich die bekannteste Art der Studienfinanzierung. Voll ausgeschrieben heißt es: Bundesausbildungsförderungsgesetz. Dabei handelt es sich um eine staatliche Förderung, die Studierende erhalten können, deren Eltern das Studium nicht oder nicht ausreichend finanzieren können. Das Gute daran ist, dass du im Anschluss an die Förderungszeit nur die Hälfte zurückzahlen musst, da die andere Hälfte aus einem staatlichen Zuschuss besteht. Es gibt jedoch Voraussetzungen, die du erfüllen musst:
• Du musst an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule studieren.
• Du schaffst dein Studium in der Regelstudienzeit und hast deine Fachrichtung nicht gewechselt oder ein Studium abgebrochen.
Die Fördersumme, also das monatliche Geld, das du bekommst, hängt von der Höhe des Einkommens deiner Eltern ab. Der Höchstsatz, den du erhalten kannst, liegt bei monatlich 861 Euro. Mit der Rückzahlung des Darlehens musst du spätestens fünf Jahre nach Ende deines Studiums beginnen. Dabei liegt der Höchstbetrag, den du zurückzahlen musst, bei 10.010 Euro. Du kannst das BAföG online beantragen unter www.bafoeg-digital.de/ams/BAFOEG.
Nebenjob
Eine klassische Art, um sich sein Studium zu finanzieren, ist der Nebenjob. Das kann alles sein – vom Kellnern über Jobs im Verkauf und vielen weiteren Möglichkeiten sind dir keine Grenzen gesetzt. Wenn du mit deinem Nebenjob monatlich maximal 450 Euro verdienst, musst du keinerlei Steuern oder Sozialabgaben leisten – hast also keinen Verlust. Diese Verdienstobergrenze soll laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ab 1. Oktober auf 520 Euro steigen. Angebote für Nebenjobs werden oftmals am (virtuellen) schwarzen Brett der Hochschule ausgeschrieben oder in Schaufenstern von Cafés oder Geschäften.
Stipendium
Viele Studierende glauben, dass sie sich gar nicht erst für ein Stipendium bewerben brauchen, weil ihre Noten nicht gut genug dafür sind. Es ist sicherlich kein Nachteil, wenn du einen guten Notendurchschnitt vorweisen kannst, aber bei vielen Stipendien wird tatsächlich mehr auf dein soziales, ehrenamtliches oder gesellschaftliches Engagement geachtet. Das Tolle am Stipendium ist, dass du dieses Geld nicht zurückzahlen musst. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung gibt unter www.stipendiumplus.de einen guten Überblick über verschiedene Stipendien.
Kindergeld
Wenn du zwischen 18 und 25 Jahre alt bist und zum ersten Mal studierst, erhalten deine Eltern weiterhin Kindergeld für dich, obwohl du schon volljährig bist. Vielleicht leiten deine Eltern den Betrag an dich weiter, um dich während deines Studiums regelmäßig zu unterstützen.
Studienkredit und Bildungskredit
Im Gegensatz zum BAföG ist der Studienkredit unabhängig vom Einkommen und Vermögen deiner Eltern. Auch wenn du BAföG bekommst, kannst du mit einem Studienkredit zusätzliche Unterstützung bekommen. Er wird oftmals durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ausbezahlt. Dabei ist es in den meisten Fällen so, dass du statt einer großen Einmalzahlung wie bei einem normalen Kredit monatliche Zahlungen in Höhe von 100 bis 300 Euro erhältst. Es ist wichtig, dass du dir Gedanken darüber machst, wie viel Unterstützung du für wie lange benötigst, bevor du den Studienkredit beantragst. Denn diesen musst du nach einer Frist von vier Jahren in monatlichen Raten von 120 Euro an die KfW zurückzahlen – und zwar komplett. Der Bildungskredit funktioniert genauso. Der Unterschied ist, dass er vorwiegend zum Ende eines Studiums beantragt wird.
Studienfonds
Studienfonds sind so ähnlich wie Studienkredite. Die Studierenden müssen sich bei dem Unternehmen, beispielsweise die Deutsche Bildung AG, bewerben. Die Höhe und Dauer der Unterstützung sind dabei flexibel. Die geförderten Studierenden können das Geld für alle Kosten verwenden, die etwas mit dem Studium zu tun haben. Der Studienfonds funktioniert nach dem Prinzip des umgekehrten Generationsvertrags. Das heißt, die Studierenden zahlen später monatliche Anteile ihres Einkommens an den Studienfonds, wodurch sie neuen Studierenden ihr Studium finanzieren. (sa)