Wo gehobelt wird …

Da ist ein Tischler am Werk. Und das nicht nur dort, wo die fleißigen Handwerker Tische, Schränke oder Türen herstellen, sondern zum Beispiel auch am Theater Erfurt. Hier absolviert der 18­jährige Max seine Ausbildung zum Tischler und baut statt echter Einrichtungsgegenstände die Bühnendekoration. Seine  Herausforderung dabei: Es ist nicht echt, muss aber echt aussehen.

Tischler (m/w/d)

Worum gehts?

Tischler fertigen Einrichtungsgegenstände, Fenster, Türen sowie Wand- und Bodenverkleidungen an. Sie gehen auf Kundenwünsche und vorgaben ein und stellen Maßbeziehungsweise Einzelstücke her.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Außer handwerklichem Ge schick braucht ein Tischler vor allem ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Körperliche Fitness schadet zudem nicht.

Chancen:

Weiterbildungen zum Techniker oder Meister, weiterführende Lehrgänge oder mit entsprechender Qualifikation auch ein anschließendes Studium sind möglich.

Azubi Max. Foto: Manuela Müller

Max berichtet uns über seine Ausbildung:

Max hat schon früher gern mit Holz gearbeitet und sich für sein Schülerpraktikum vorgenommen, in den Beruf Tischler reinzuschnuppern.

„Ich habe dann gesehen, dass es das auch beim Theater gibt. Das fand ich spannend und hab mich beworben. Das Praktikum hat mir dann so gut gefallen, dass ich mich für die Ausbildung hier entschied.“

Vor gut zwei Jahren gings dann los:

Ganz klassisch erstmal mit dem Zurechtschneiden von Brettern und dem Hobeln von Flächen und Kanten. So bekommt man ein Gefühl für das Material und die Technik. Wobei Technik hier nicht heißt, dass man gleich an die großen Maschinen darf. Erstmal wird alles per Hand geübt – mit Hobel, Hammer und Stecheisen. An die Säge darf man erst, wenn man die entsprechenden Lehrgänge, die in der überbetrieblichen Ausbildung stattfinden, absolviert hat. „Da gibt es schon einiges zu beachten, nicht nur bei den Maschinen, sondern auch dabei, wie sich das Material verhält.“ Wichtig sei, wirklich immer bei der Sache zu sein und auf seine Finger aufzupassen.

Tischler kümmern sich um alles, was in einem Haus aus Holz ist, wie Möbel, Fenster, Türen, Treppen, Wandverkleidungen und Böden.

„Bei uns hier im Theater ist das allerdings etwas anders – wir bauen die Bühnenbilder. Da sind zwar auch mal Türen und Schränke dabei, aber als Attrappen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, weil dann ein Schrank zum Beispiel ganz irreale Maße hat und ein Schubkasten mehrere Meter lang ist.“ Trotzdem lernt Max auch das „normale“ Tischlern.

„Ich habe schon ein Telefonschränkchen gebaut und momentan arbeite ich an einem Koffer. Wichtig ist, dass man versteht, wie alles aufgebaut ist und zusammenhängt. Deshalb braucht man neben handwerklichem Geschick vor allem räumliches Vorstellungsvermögen. Ich muss den fertigen Schrank schon sehen können, bevor ich anfange zu bauen.“

Max baut streng nach Plan:

Den zu lesen und auch selbst zu erstellen, das lernt er in der Berufsschule. Dort geht es natürlich auch um das Holz und die Holzverarbeitung. Und letztere ist in der Praxis, gerade wenn viel gesägt wird, natürlich etwas lauter. „Durch den Hörschutz ist das aber kein Problem, genauso wie der Staub, der manchmal entsteht. Es ist eben Handwerk und kein Bürojob.“

Und auch, wenn Max nicht allein in der Werkstatt steht, sei es schon eine Arbeit, bei der man viel für sich beschäftigt ist. „Ich bekomme einen Plan und nach dem erstelle ich dann das Werkstück. Natürlich kann ich aber den Ausbilder fragen, wenn ich Hilfe brauche, und bei größeren Sachen arbeitet man auch mal zu zweit.“

Wichtig für die Arbeit ist das Verständnis, wie etwas funktioniert und was in der realen Fertigung überhaupt möglich ist.
 

„Wenn wir Tischler dann fertig sind, bekommen die Bühnenbilder noch die Farbe. Dann werden sie auf der Bühne aufgebaut und spätestens bei der Premiere ist man dann richtig stolz auf seine Arbeit.“ Und die macht Max immer noch so viel Spaß, dass er sich für seine Freizeit nun auch zuhause eine richtige Werkstatt eingerichtet hat. (mü) 

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