Anpacken, aussäen, ernten

Egal, ob dein Frühstück heute aus Brot mit Marmelade, einem deftigen Spiegelei oder nur aus einer Schale Müsli mit Milch bestand: Ohne Landwirte wie Johannes wäre der Frühstückstisch leer geblieben. Der 17­-Jährige absolviert derzeit seine Ausbildung auf dem Biohof Marold in Mittelsömmern.

Landwirt (m/w/d)

Worum gehts?

Als Landwirt kümmerst du dich sowohl um Anbau und Ernte von Nutz-­ und Kulturpflanzen auf dem Feld als auch um die Versorgung von Vieh.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Da du oftmals deine Maschinen selbst reparierst, solltest du handwerklich geschickt sein und Technik gut verstehen. Biologie­-Kenntnisse sind wichtig.

Chancen:

Es gibt mehrere Meisterweiterbildungen, die du angehen kannst. Im Anschluss an deine Ausbildung kannst du auch ein Agrarmanagement­ oder Agrarwissenschaft­-Studium aufnehmen.

Erfahre mehr über die Ausbildung

Johannes ist zwar erst im ersten Lehrjahr, doch er kann bereits auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Seine Eltern haben einen eigenen Hof, den sie nebenberuflich bewirtschaften, und schon drei Jahre bevor er seine Ausbildung aufgenommen hat, hat Johannes auf dem Biohof Marold mitgearbeitet. Damals hat er Zwiebeln gesteckt, kleinere Reparaturen übernommen oder das Tor gestrichen. „Für mich stand schon immer fest, dass ich Landwirt werden möchte“, sagt er.

Auf dem Hof lernt Johannes zum einen alles, was mit Anbau und Ernte zu tun hat.

Denn der Biohof hat sich auf ökologischen Samenbau spezialisiert und so kümmert sich der Auszubildende um Zwiebeln, Möhren, Gerste, Roggen, Leinendotter, Kümmel und dutzende weitere Nutzpflanzen. Zum anderen eignet er sich an, wie er seine Maschine instand hält und soweit es geht selbst repariert. Immer, wenn er von „seiner Maschine“ spricht, meint er den Lehrlingstraktor. Dafür hat er bereits den Führerschein Klasse T erworben und darf somit Traktoren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 Kilometer pro Stunde fahren.

Zur Schule geht er an der Staatlichen Berufsbildenden Schule Weimarer Land/Sömmerda in Schwerstedt.

Die Inhalte dort sind unter anderem die Landtechnik, bei der es darum geht, wie man mit den Maschinen umgeht, wie man sie pflegt und wartet. Darüber hinaus lernst du alles Wichtige über Pflanzen. Auch Wirtschaftslehre gehört dazu. Zusätzlich nimmt er an überbetrieblichen Lehrgängen teil. In einem musste er Werkzeugkisten aus Metall und Vogelhäuser aus Holz bauen. Zudem gibt es für die verschiedenen Maschinen wie Mähdrescher und Drillmaschine spezifische Lehrgänge. „Einfach, damit wir mit den verschiedenen Maschinen vertraut werden“, fasst Johannes zusammen. Während der Hof in der Winterpause war, war er für zwei Monate in einem Kuhstall. Dort melkte er Kühe, mistete aus, behandelte kranke Tiere, stellte Gruppen aus Kühen mit unterschiedlicher Milchleistung zusammen und tränkte die Kälber.

Nun übernimmt er nahezu alle Aufgaben, die auf dem Biohof anfallen.

Was er noch nicht macht, ist das Drillen, also das Aussäen von Getreide, Spritzen und Dünger ausstreuen. „Ansonsten durfte ich schon alles machen: Grubbern, also den Boden bearbeiten, Walzen, Striegeln, also Unkrautbehandlung, und Hängerbetrieb, zum Beispiel Mistfahren“, zählt er auf. Natürlich sieht jeder Tag bei ihm anders aus, gemeinsam ist ihnen jedoch der Arbeitsbeginn. Der ist um 7 Uhr.

Fotos: Sandra Böhm, Franco Nadalin ­- stock.adobe.com

Ob die Tätigkeit eines Landwirts anstrengend sei, hänge von der jeweiligen Arbeit ab, so Johannes.

Wenn er mit der Walze aufs Feld fährt, muss er nur aus seinem Traktor aussteigen, die Entriegelung öffnen, die Walze niederlassen und schon kann er starten. Als er und seine Kollegen das Getreidesilo ausgeschaufelt haben, war das anstrengender. „Ich denke aber, dass auch eine zierliche Frau diesen Beruf machen kann. Was man braucht, ist technisches Verständnis, damit man weiß, wie man mit Maschinen umgeht, und handwerkliches Geschick.“

Für die Zukunft nimmt sich Johannes vor, seinen Landwirtschaftsmeister zu machen.

Dann könnte er auch Lehrlinge ausbilden. „Ich habe vor, irgendwann mal bei mir zuhause den Hof richtig im Haupterwerb zu bewirtschaften. Da ist es, denke ich, von Vorteil, wenn man den Meister gemacht hat“, erklärt er seine Motivation.

„Das Schönste von Allem ist, dass du immer draußen bist und an der frischen Luft.

Du siehst, wie sich draußen alles entwickelt. Im Frühjahr, wenn die Bäume Knospen bekommen oder auf dem Feld das Getreide sprießt. Das ist etwas, wo ich sage: Ich lerne einen schönen Beruf.“ (sa)

Dein Traumberuf?

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