Bienenflüsterer

Denkst du auch gleich an eine dicke Scheibe Körnerbrot mit essbarem flüssigem Gold? Oder doch eher an einen Bauernhof, wo Bienen die Luft summend zum Vibrieren bringen? Honig kommt nicht selbstverständlich in Gläser abgefüllt ins Verkaufsregal. Dafür brauchen wir den Imker, der die Bedürfnisse der Bienen versteht, um guten Honig zu produzieren. Keine leichte Aufgabe, wenn die Landschaft einer Agrarsteppe gleicht und kaum noch Blumenwiesen vorhanden sind. Max hat gerade seine Ausbildung auf der Schlossimkerei Tonndorf absolviert und berichtet aus dieser Zeit.

Tierwirt Fachrichtung Imkerei (m/w/d)

Worum gehts?

Ein Imker ist für die Völkerführung, Königinnenzucht und Bienengesundheit zuständig. Dazu gehört auch die Vermarktung des Honigs.

Chancen:

Nach Abschluss deiner Ausbildung zum Imker hast du die Möglichkeit, deinen Meistertitel zu erwerben. Wenn du noch studieren möchtest, kannst du das im Bereich Biowissenschaften.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Du solltest mindestens einen Hauptschulabschluss haben. Spaß am Arbeiten mit Bienenvölkern in der Natur und Leidenschaft für Wald­ und Wiesenökologie bringst du mit, sowie körperliche Fitness und handwerkliches Geschick.

Foto: Aline Bauerfeind

Bienenkunde, die Bienenweide, die Bestäubung und der Naturschutz der Bienen, Bienenprodukte und ihre Herstellung – all das und noch mehr gehören zum Aufgabenfeld eines Imkers.

Der fertig ausgelernte Azubi Max kann sich nun Imker nennen: „Mein Opa und mein Vater haben schon ein paar
Bienenvölker gehabt, aber als Teenie hat mich das noch nicht interessiert. Ich bin zum Bachelor Biostudium nach Bonn und habe dann festgestellt, dass die Männer in meiner Familie was total Tolles gemacht haben. Während des Bachelor-­Studiums ging es auch viel um Insekten und im Rahmen meiner Assistenzstelle am Institut meines Professors habe ich mich weiter mit Bienen, Wespen und Ameisen beschäftigt. Neben Studium und Arbeit habe ich an die 15 Bienenvölker betreut und leidenschaftlich geimkert. Ich habe immer mehr gemerkt, dass die Imkerei eine perfekte Synthese darstellt aus meinem biologischen und ökologischen Interesse einerseits und einer erfüllenden handwerklichen Tätigkeit draußen in der Natur andererseits. So habe ich mich dann dazu entschieden, die Ausbildung zum Imker zu machen.“

Die Ausbildung ist aufgegliedert in Berufsschule und Arbeiten im Betrieb. Im Berufs­ und Grundausbildungsschuljahr lernen alle gemeinsam die Grundlagen der Landwirte. Im zweiten und dritten Lehrjahr sind alle Imkerei­-Azubis in Celle im Bieneninstitut. Im Winterblock von Januar bis März erhalten sie dort die schulische sowie überbetriebliche Ausbildung.

„Als Imker wird einem das Schreinern beigebracht sowie der Umgang mit der Motorsäge, man absolviert seinen Gabelstaplerführerschein, damit man später die Bienenvölker richtig transportiert. Natürlich gehört auch die schulische Ausbildung dazu, wie Deutsch, Mathe und BWL. Weiterhin Bienenbiologie, Trachtpflanzenkunde, Bienenkrankheiten, Völkerführung und Betriebswissen, wie man mit Völkern im Jahresverlauf umgeht. Auch die Ökologie, Bienen­ und Insektenökologie, Honig­ und Wachskunde gehören dazu. Die ganze Breite der Imkerei wird hier unterrichtet. Alles, was für ein betriebswirtschaftliches Imkern notwendig ist“, berichtet Max.

Ein Imker übt eine praktische Arbeit mit Bienenvölkern aus, mit der Gewissheit, dass ein vitales und gesundes Bienenvolk selbst am besten weiß, was gut für es ist.

Es gilt, dies zu erkennen und Eingriffe auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Imker Max ist dennoch ein Teil des Bienenvolkes: „Die Bienenhaltung ist weitaus komplexer als vor 50 Jahren. Vor allem, was Bienenschädlinge und weitgehend ausgeräumte Agrarlandschaften angeht. Jedes Jahr ist anders. Dieses Frühjahr ist beispielsweise von längeren Kälteeinbrüchen geprägt. Die Schlossimkerei bewirtschaftet 140 Wirtschaftsvölker und 200 kleine Selektionseinheiten mit neuen Königinnen. Jedes wird individuell betrachtet und erhält die passende Pflege. Das merken wir an unseren vitalen Völkern, die mehr Honig produzieren. Du musst das Bienenvolk lesen können. Um die Ecke denken, im Zusammenhang mit der Natur. Bienen sind komplexe Lebewesen, unterfordert wird man in diesem Beruf nicht.“

Nach der Ausbildung zum Tierwirt mit Fachrichtung Imkerei bist du jemand, der einen Grünen Beruf ausübt. Im Betrieb als Imker fütterst und pflegst du Bienenvölker, hältst ihre Unterkünfte instand und produzierst Honig. Du kannst deinen Meistertitel über eine weitere Qualifikation erhalten oder, wenn du noch studieren möchtest, in den Bereich Biowissenschaften einsteigen. (ba)

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