Die Karriereleiter
Viele Berufsausbildungen laufen entweder dual in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb ab, oder es handelt sich um rein schulische Ausbildungen, in denen die Azubis ausschließlich in der Berufsschule sind. Ein anderes Modell findet in der Bauwirtschaft Anwendung. Dort erfolgt die Ausbildung in Form einer Stufenausbildung.
Stufenweise zum Traumjob im Baugewerbe
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Ein Unterschied zum dualen System ist, dass hier zusätzlich zur Berufsschule und zum Ausbildungsbetrieb noch ein weiterer Lernort hinzukommt: das brancheneigene Ausbildungszentrum. Dort lernen die Auszubildenden das grundlegende Know-how für ihren Beruf. Das soll dafür sorgen, dass alle Auszubildenden trotz der unterschiedlichen Baustellen, auf denen sie arbeiten, die gleichen Fertigkeiten erlernen.
Stufe 1: Der Weg zum Facharbeiter
Zudem sind diese Ausbildungen im Baugewerbe in zwei Ausbildungsstufen unterteilt. Die erste Stufe dauert zwei Jahre und dient der beruflichen Grund und Fachbildung. Sie kann in den drei Fachrichtungen Ausbau, Hochbau oder Tiefbau vorgenommen werden. Im ersten Jahr dieser Stufe lernen die Azubis die Grundlagen für Berufe in der Branche. Im zweiten Jahr spezialisieren sie sich auf einen Schwerpunkt. Im Anschluss daran absolvieren sie ihre Prüfung als Ausbau-, Hochbau- oder Tiefbaufacharbeiter. An dieser Stelle kann die berufliche Ausbildung beendet sein.
Stufe 2: Weiter geht’s zum Gesellen und Bauarbeiter
Wer jedoch seine Ausbildung an der Handwerkskammer macht und seinen Gesellenbrief haben möchte, muss noch ein Jahr Ausbildung dranhängen. Gleiches gilt für Bauarbeiter in der Industrie, sie erhalten zwar keinen Gesellenbrief, qualifizieren sich aber trotzdem weiter.
Das ist die zweite Stufe des Modells. Dort spezialisieren sich die Lehrlinge in ihrer gewählten Vertiefung. Die Hochbaufacharbeiter für Maurerarbeiten setzen also beispielsweise ihre Ausbildung zum Maurer fort, die Ausbaufacharbeiter für Estricharbeiten zum Estrichleger und die Tiefbaufacharbeiter für Kanalbauarbeiten zum Kanalbauer.
Hochbaufacharbeiter (m/w/d)
Stufe 1
Darum geht’s
Hochbaufacharbeiter arbeiten auf Baustellen von Gebäuden. Je nach ihrer Vertiefung machen sie Maurerarbeiten, kümmern sich um den Bau von Schornsteinen oder setzen Schalungen für Stahlbeton.
Vertiefungsmöglichkeiten
• Beton- und Stahlbetonarbeiten
• Feuerungs- und Schornsteinbauarbeiten
• Maurerarbeiten
Dauer: 2 Jahre
Stufe 2
Perspektive zum Gesellen als
• Beton- und Stahlbetonbauer (m/w/d)
• Maurer (m/w/d)
• Feuerungs- und Schornsteinbauer (m/w/d)
• Bauwerksmechaniker (m/w/d)
Dauer: 1 Jahr
Ausbaufacharbeiter (m/w/d)
Stufe 1
Darum geht’s
Ausbaufacharbeiter kommen dann auf den Baustellen eines Gebäudes zum Einsatz, wenn die Hochbaufacharbeiter mit ihrer Arbeit fertig sind. Abhängig von ihrer gewählten Vertiefung gehen sie ihrer Tätigkeit nach.
Vertiefungsmöglichkeiten
• Estricharbeiten
• Fliesen-, Platten- und Mosaikarbeiten
• Stuckateurarbeiten
• Trockenbauarbeiten
• Wärme-, Kälte- und Schallschutzarbeiten
• Zimmererarbeiten
Dauer: 2 Jahre
Stufe 2
Perspektive zum Gesellen als
• Fliesen-, Platten- und Mosaikleger (m/w/d)
• Estrichleger (m/w/d)
• Zimmerer (m/w/d)
• Stuckateur (m/w/d)
• Trockenbaumonteur (m/w/d)
• Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer (m/w/d)
Dauer: 1 Jahr
Tiefbaufacharbeiter (m/w/d)
Stufe 1
Darum geht’s
Gruben, Gräben und Tunnel sind die Orte, an denen Tiefbaufacharbeiter tätig sind. An ihren Baustellen bedienen sie Bagger, sichern Gruben, verlegen Schienen oder legen Bauflächen trocken.
Vertiefungsmöglichkeiten
• Brunnen- und Spezialtiefbauarbeiten
• Gleisbauarbeiten
• Kanalbauarbeiten
• Rohrleitungsarbeiten
• Straßenbauarbeiten
Dauer: 2 Jahre
Stufe 2
Perspektive zum Bauarbeiter als
• Gleisbauer (m/w/d)
• Kanalbauer (m/w/d)
• Rohrleitungsbauer (m/w/d)
• Straßenbauer (m/w/d)
• Brunnenbauer (m/w/d)
• Spezialtiefbauer (m/w/d)
Dauer: 1 Jahr
Übrigens:
Momentan wird die Ausbildungsverordnung für 19 Berufe in der Bauwirtschaft strukturell und inhaltlich angepasst. Da durch neue Technologien und Verfahren neue Anforderungen auf die Facharbeiter und Gesellen zukommen, sollen Themen wie Verbraucherschutz, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung einen stärkeren Fokus in der Ausbildung bekommen. (sa)