Clara, die ruhige Zeichnerin
Thüringen, das Bundesland der Designer, hat unter dem Direktor Walter Gropius Bauhauskünstler wie Wilhelm Wagenfeld sowie Marianne Brandt hervorgebracht hat. Designer entwerfen heutzutage alles von Brillen bis hin zu Fahrzeugen, Baggern, Kaffeemaschinen, technischen Geräten oder auch Messestände. Kein Wunder, dass in den 2000ern Clara eine Ausbildung zum Technischen Produktdesignerin (TP) bei Maximator GmbH in Nordhausen absolvieren kann. Neben der Suche nach kreativen Umsetzungen von Designs gehören Analyse, Konzeption und Prototypen- und Serienbetreuung sowie Ideenfindung und Präsentationen der Designs zum Aufgabenfeld eines TPs.
Technischer Produktdesigner (m/w/d)
Aufgaben:
Als TP zeichnest und entwirfst du Anlagen- und Maschinenkonstruktionen und hast Kenntnisse über Produktgestaltung und Konstruktion. Du setzt Ideen um, berechnest sie und verarbeitest sie in 3D. Am Ende stellst du Projekte bis zur Präsentation dem Kunden vor.
Dauer: 3,5 Jahre
Voraussetzungen:
Du solltest mitdenken, Vorstellungsvermögen und eine kreative Art haben. Wenn etwas mal nicht passen sollte, dann ruhig bleiben und nochmal neu um die Ecke denken.
Chancen:
Nach der Ausbildung kannst du eine Weiterbildung zum Techniker mit der Fachrichtung Maschinentechnik machen. Wenn du noch studieren möchtest, kannst du das zum Beispiel in Richtung Maschinenbau und Konstruktionstechnik.
Foto: Maximator GmbH
Clara hat ihr Abitur mit einem technischen Schwerpunkt in Nordhausen absolviert und hat daraufhin ihre Ausbildung zum TP begonnen.
Jetzt ist sie am Ende ihrer Ausbildung. Während dieser Zeit lernte Clara in der Berufsschule in Zella-Mehlis und hat die Grundlagen in Metalltechnik, Werkstoffkunde, Messtechnik, angewandte Technik, Anlagen- und Maschinenkonstruktion, Schwerpunkte in der Produktgestaltung und Konstruktion vermittelt bekommen.
„Am Anfang haben wir viel mit der Hand gezeichnet, bevor es in den überbetrieblichen Lehrgängen zum Zeichnen am PC losging. In der Schule und den überbetrieblichen Lehrgängen war das Zeichnen mit der Hand wichtiger. Mir persönlich hat es geholfen, dass ich in der Schule viele Grundlagen am PC beigebracht bekommen habe. Damit ich später die Berechnungen im Konstruktionsprozess durchführen kann, habe ich gelernt, wie man Winkel und Flächen, aber auch Volumen, Beschleunigung und Reibung zu berechnen.“ Kenntnisse zu Computer geschütztes Konstruieren (CAD) wurden innerhalb des letzten Schuljahres vermittelt.
Auf die Frage, was Clara am besten am Beruf gefällt, antwortet sie:
„Man sollte sich bewusst sein, dass es ein Bürojob ist. Ich finde es toll, dass ich dreidimensionale Produkte konstruieren kann. In meiner Ausbildung lernte ich, wie die Entwicklung von Arbeitsprozessen von A bis Z funktionieren. Es ist das Zeichnen, Konstruieren, Dokumentieren und zum Schluss die Präsentation (m)eines Produktes. Ich entwickle nicht nur Datenmodelle, sondern auch Produkte.“ Natürlich wird Clara auch gelehrt, dass bei Projekten Kosten, Gestaltung und technische Möglichkeiten besondere Rollen spielen.
Wichtig ist, dass Clara mit Werkzeugen, Normen und Montagetechniken umgehen kann. „In der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion konzipieren wir in 3DModellen Bauteile oder Baugruppen sowie Fertigungsbezeichnungen für Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen. Dazu brauche ich Fachwissen in der Steuerungs- und Elektrotechnik.“
Auf die Frage, ob sich Clara etwas für die Ausbildung wünscht, sagt sie:
„Mein Wunsch wäre für die einzige Thüringer Berufsschule in Zella-Mehlis, dass die technische Ausstattung besser wird, sodass alle Azubis die Chance haben, richtig technisch während des Berufsschulunterrichts zu arbeiten und zu lernen. Das war ein großer Unterschied zwischen der Technik in der Berufs schule und dann im Betrieb. Und die überbetrieblichen Lehrgänge sollten auf moderne Betriebe angepasst werden.“
Funfact:
Der TP hört sich modern an, als wäre es ein Berufsfeld, was sich in den 2000er Jahren hervorgetan hat. Dabei gibt es ihn bereits seit 1937! Damals wurde dieser Beruf noch ‚Technischer Zeichner‘ genannt. Und gute Neuigkeiten an alle Technik-Affinen: Seit den 1990er Jahren gehört das Erlernen vom CAD-Programmen mit zur Ausbildung. (ba)
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