Das Mahlen ist des Müllers Job
Müller, der mit dem Mehl und der Mühle – gibt’s den überhaupt noch? Ja, mit dem traditionellen Handwerk hat das aber nicht mehr so viel zu tun, zumindest nicht bei Justin, der kurz vor dem Ende seiner Ausbildung zum Müller – oder genauer: zum Verfahrenstechnologen für Mühlen‐ und Getreidewirtschaft – bei der Kündig Nahrungsmittel GmbH in Ritschenhausen steht. Das Grundprinzip des Mahlens ist zwar noch das gleiche wie früher, aber im technischen Bereich hat sich viel getan, was den Müller zu einem sehr modernen Beruf macht, der es auch längst nicht mehr nur mit Getreide zu tun hat, sondern auch mit Hülsenfrüchten, Obst und Kräutern.
Verfahrenstechnologe für Mühlen- und Getreidewirtschaft (m/w/d)
Worum gehts?
Verfahrenstechnologen für Mühlen‐ und Getreidewirtschaft stellen Mahlerzeugnisse, Futtermittel und Spezialerzeugnisse wie Flocken oder Granulat her.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen:
Technisches Verständnis, Interesse an den Rohstoffen und handwerkliches Geschick sind für die Arbeit in einer Mühle wichtig. Für die theoretische Ausbildung sind zudem gute Kenntnisse in Biologie und Chemie hilfreich.
Chancen:
Möglich sind die Weiterbildung zum Techniker oder Meister, auch ein Studium, beispielsweise im Bereich Lebensmitteltechnologie bietet sich an.
Foto: Pixabay – pexels.com
„In Mühlen wird gemahlen, das ist noch immer so.
Und hauptsächlich geht es dabei auch immer noch um Getreide und Futtermittel“, erzählt Justin. Er hatte sich ursprünglich für einen Beruf in der Lagerwirtschaft interessiert und eher zufällig während eines Praktikums als Lagerist bei Kündig die Arbeit des Verfahrenstechnologen für Mühlen‐ und Getreidewirtschaft kennengelernt. „Es gibt aber auch Unternehmen, die sich auf das Zerkleinern anderer Produkte spezialisiert haben. Bei uns hier sind das Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Obst, Pilze oder Kräuter, die wir zu Mehl oder Granulat, dass dann gröber ist, verarbeiten.“
Das Grundprinzip ist immer gleich, aber je nach Produkt unterscheiden sich die Verarbeitungsprozesse und die Maschinen, an denen Justin arbeitet.
„Wir haben die normalen Mühlen, aber auch Schneidmühlen für die Granulatherstellung und Siebmaschinen. Das Aussieben, Sortieren und Säubern der Rohstoffe ist ein wichtiger Teil der Arbeit, weil keine Fremdpartikel wie Steine oder Plastik in den Produkten landen dürfen.“
Da bei Kündig viele verschiedene Produkte hergestellt werden, dafür aber nicht in so großen Mengen, wie etwa in der Getreide‐ oder Futtermittelherstellung, sind die Maschinen und Anlagen auch nicht ganz so riesig, wie etwa in einer reinen Getreidemüllerei.
„Das finde ich gut, denn so hat man eher den Über blick über die kompletten Prozesse und man arbeitet nicht nur mit einem Rohstoff.“ Trotzdem solle man die kleineren Betriebe nicht unterschätzen: „Auch hier ist so viel moderne Technik im Einsatz. Ich habe anfangs ein bisschen Zeit gebraucht, um das alles zu verstehen. Wenn man sich aber einmal eingearbeitet hat, dann macht es richtig Spaß.“
Justins Hauptaufgabe ist das Bedienen der Maschinen und Anlagen.
„Es ist nicht mehr so, dass man als Müller den ganzen Tag Säcke schleppt und körperlich besonders gefordert ist. Dafür muss man eben mit der Technik zurechtkommen und auch mal kleine Reparaturen an den Maschinen selbst erledigen können.“ Maschinenkunde ist deshalb einer der Fachbereiche in der Berufsschule in Wittingen. „Dort gibt es auch eine Mühlenanlage, an der man lernen und üben kann, das ginge im laufenden Betrieb nicht.“
Zur Theorieausbildung gehören außerdem Mühlenwirtschaft, die Rohstoffe, die Rohstoffverarbeitung und auch Labortechnik.
Denn in der Produktion muss man regelmäßig bestimmte Werte wie den Wassergehalt ermitteln. „Ich dachte anfangs, in diesem Beruf geht’s eher ums Praktische, dass da doch so viel Theorie dahintersteckt, hat mich erstaunt. Und auch die Arbeit selbst ist viel abwechslungsreicher, als es auf den ersten Blick scheint. Jeder Tag bringt neue Aufgaben und neue Herausforderungen mit sich, das finde ich toll.“
Justin steht kurz vor seiner Abschlussprüfung zum Facharbeiter.
Er möchte danach gern weiter als Müller arbeiten. „Das ist ein spannender Beruf, der nicht alltäglich ist, aber trotzdem gebraucht wird. Wenn man die Weiterbildung zum Techniker oder Meister macht, kann man auch in die Betriebsleitung gehen. Das kann ich mir für meine Zukunft gut vorstellen.“ (mü)
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