Elektronikerin: Schrauberin für die Industrie
Jessicas Weg war klar: Sie wollte etwas mit Autos machen. Jetzt arbeitet sie in Eisenach bei Opel als Elektronikerin für Automatisierungstechnik.
Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
Jessica bei der Arbeit. | Foto: Sandra Böhm
Warum Jessica heute Elektronikerin für Automatisierungstechnik ist
„Ich bin eine Schrauberin“, erzählt Jessica. „Das ging bei mir schon in der Kindheit los. Ich habe mit Matchbox-Autos gespielt und irgendwann habe ich ein Kinder-Quad gehabt. Später habe ich mir natürlich auch ein Moped angeschafft, an dem ich dann auch rumgeschraubt habe. Jetzt bin ich schon beim Trabi angelangt. Ich werkle gerne daran herum.“
Eigentlich wollte sie deswegen auch Kfz-Mechatronikerin werden, aber davon wurde ihr als Frau abgeraten. Stattdessen sollte sie es in der Industrie versuchen. Das hat ihr auch gefallen und so hat sie bei Bosch eine Ausbildung zur Mechatronikerin gemacht und wollte später in der Instandsetzung arbeiten.
Wie sie zwei Fähigkeiten miteinander vereint
Die Tätigkeiten eines Mechatronikers und eines Elektronikers für Automatisierungstechnik können je nach Unternehmen und Aufgabenfeld sehr ähnlich sein. Logisch, denn die Mechatronik setzt sich aus den Bereichen Mechanik, Elektronik und Informatik zusammen.
„Ich sehe mich auch jetzt immer noch zwischen beiden Berufsfeldern – Mechatronikerin und Elektronikerin“, sagt Jessica. „Ich interessiere mich für beides. Ich mache eben das, was gerade anliegt. Manche ausgebildeten Elektroniker sind tatsächlich nur auf das Elektronische spezialisiert und gehen an das Mechanische gar nicht ran. Ich fummle mich da selbst, soweit ich komme, durch. Aber genau deswegen habe ich auch dieses Berufsfeld gewählt, weil ich nicht nur das Elektronische oder nur das Mechanische wollte, sondern beides zusammen.“
Womit Jessica als Elektronikerin beschäftigt ist
Bei Opel arbeitet sie jetzt als Instandhalterin in der Fertig- und Endmontage und ist dafür zuständig, dass die Anlagen optimal laufen. Sie kontrolliert während der Schicht die Prozesse, behebt Störungen und analysiert und optimiert im Nachgang den Vorgang. Das ist besonders wichtig, wenn innerhalb der Produktionslinie Umbauten stattfinden.
Insbesondere wenn die Produktionslinie mal steht, hat Jessica alle Hände voll zu tun. Dann stehen Wartungen von Anlagen an oder sie optimiert etwas. Dadurch sieht ihr Tag immer anders aus und besteht viel aus Tüfteln, Fehlersuche und Ausprobieren. Das bedeutet auch, dass sie oft schnell kreativ denken muss, wenn irgendwo ein Problem aufgetreten ist, denn eine große Produktionslinie soll bestenfalls nie ungeplant stillstehen.
Kreativität zwischen Autos und Anlagen
„Mir gefällt das große Gesamtpaket an meinem Beruf am besten. Ich mag, dass man selbst Ideen umsetzen und das Kreative ausleben kann. Man macht nicht einfach Dienst nach Vorschrift, sondern bringt selbst seine Ideen ein und wenn man dann sieht, dass es funktioniert, dann ist das ein tolles Erfolgserlebnis“, schwärmt die 26-Jährige von ihrem Beruf.
Gerade macht sie ihre Technikerausbildung und strebt zukünftig an, womöglich als Planerin zu arbeiten. Dann würde sie den Umbau der Anlagen planen und koordinieren, wenn ein neues Opel-Modell im Werk gefertigt werden soll.
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