It’s travel time: 1 Jahr Asien

Nach der Schule raus in die große weite Welt! Mathilda aus Arnstadt hatte diesen Traum bereits, als sie zwölf Jahre alt war. Jetzt, mit 20, reist sie seit gut einem Jahr durch Asien und hat bei ihrer Rückkehr nicht nur ihren viel zu schweren Rucksack, sondern auch unvergessliche Erlebnisse im Gepäck!

 

travel time Asien

Mathilda in Pai, Thailand. Fotos: privat

It’s travel time: 1 Jahr Asien

Im Februar war es endlich soweit und Mathilda startete in ihr Abenteuer. „Das Einzige, was ich wusste, war, dass ich in Thailand anfangen möchte“, sagt sie. Wohin es danach gehen sollte, wusste sie selbst nicht: „Meine Pläne ändern sich eigentlich täglich. Ursprünglich hatte ich geplant, eine Weltreise zu machen.“ Mit der Zeit habe sie aber gemerkt, dass es allein in Asien so viele tolle Länder und Orte zu entdecken gebe, dass sie ihre komplette Reise auf dem Kontinent verbringen möchte.

Sparen für den Traum

Um sich ihr Gap Year leisten zu können, hat Mathilda nach ihrem Abitur letztes Jahr sechs Monate in einem Discounter gearbeitet und auch schon in den Jahren zuvor immer ein bisschen Geld gespart. Ihre Eltern unterstützen sie jetzt monatlich mit einem kleinen Betrag. Während ihrer Reisen arbeitet sie nicht: „Es ist immer recht kompliziert, ein Arbeitsvisum in den einzelnen Ländern zu beantragen. Es gibt aber die Möglichkeit, in verschiedenen Ländern Freiwilligenarbeit zu machen.“ Wer die leistet, bekommt zwar kein Geld, muss aber die Unterkunft nicht bezahlen und erhält oftmals auch Essen. Das ist eine gute Möglichkeit, um Geld zu sparen. „Außerdem ist das gut, um mal eine längere Zeit an einem Ort zu sein.“

Mathildas Reise

In den vergangenen Monaten hat sie schon viele Länder erkundet: Von der thailändischen Hauptstadt Bangkok reiste sie zu den Inseln im Süden, war in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und flog dann weiter nach Kambodscha, Vietnam, China, Südkorea, Taiwan und zu den Philippinen. Zwischen den Ländern fliegt sie in der Regel und innerhalb eines Landes ist sie mit Taxis, Zügen oder Fähren unterwegs. Oder sie fährt ganz klassisch, wie man es aus den asiatischen Ländern kennt, mit dem Roller. Dabei saß sie in Deutschland noch nie auf einem. Mathilda: „Ich habe das in Thailand gelernt und hatte gleich in der ersten Woche einen Unfall und musste im Krankenhaus genäht werden.“ Das sei zwar ziemlich heftig gewesen, da bei dem Sturz auch ihr Helm kaputtgegangen sei. Die medizinische Versorgung fand sie aber super. Sie habe auch einfach Glück gehabt, dass sie den Unfall an einem sehr touristischen Ort hatte, so Mathilda.

Mount Bromo Indonesien

Der Vulkan Mount Bromo auf der indonesischen Insel Java.

Ihre absolute Empfehlung: Pai

Während der vergangenen Monate bereiste sie unzählige Orte und lernte viele Menschen aus der ganzen Welt kennen. Da ihre Lieblingsorte zu nennen, fällt ihr nicht leicht: „Es gibt so viele. Eine der schönsten Zeiten hatte ich in Nordthailand in einer Kleinstadt namens Pai. Ich habe mich absolut in diesen Ort verliebt. Dort war ich drei Wochen. Ich bin einfach nicht losgekommen, weil es so wunderschön ist.“ Dort habe sie eine Niederländerin kennengelernt, mit der sie inzwischen eng befreundet sei. Generell fühle sie sich sehr selten einsam, da sie fast immer unter Menschen sei und so viel erlebe. Nur als sie in Taiwan war, das touristisch nicht so erschlossen ist wie andere asiatische Länder, sei sie drei Wochen fast komplett allein gereist. Doch auch daraus zieht die junge Thüringerin etwas Positives: „Das hat mir unglaublich geholfen, OK damit zu sein, allein zu sein.“

Hà Giang Loop Vietnam

Motorrad-Tour: Der Hà Giang Loop in Vietnam

Tigersprungschlucht China

Mathilda genießt den Ausblick von der Tigersprungschlucht in China.

Auf und davon

Ein weiteres Highlight hat sie in China erlebt. Dort hat sie eine Reise durch die Tigersprungschlucht gemacht. Besonders die atemberaubenden Landschaften haben sie beeindruckt. Auch eine Motorrad-Rundreise durch die vietnamesische Provinz Hà Giang und der Sonnenaufgang auf dem Mount Bromo in Indonesien auf Java wird sie nie vergessen.

Höhen und Tiefen

Neben den unzähligen schönen Momenten gab es aber auch eine unschöne Situation. Auf den Philippinen wurden ihr Handy und ihr Portemonnaie geklaut. Ihren Geldbeutel fand sie schnell wieder, es fehlte zum Glück nur das Bargeld. Aber das Handy war weg. „Ich bin zur Polizei gegangen, aber dachte, dass ich es eh nie wieder sehe und habe mir ein neues gekauft.“ Als sie das einrichtete, bekam sie die E-Mail, dass ihr altes Handy eingeschaltet ist und wo es sich befindet. Also begab sie sich mit der Polizei in ein Wohngebiet, wo sie ihr altes Handy mit dem neuen immer wieder anklingelte – mit Erfolg! Sie fanden es schließlich in einem Roller versteckt. „Es war eine sehr große Aktion, die ich da losgetreten habe. Aber ich war so stolz auf mich, dass ich mir meine Sachen fast komplett selbstständig wiedergeholt habe!“

Wie Mathilda ihre Inspirationen sammelt

Ihr Handy ist nicht nur wichtig, um die schönen Momente festzuhalten und mit ihren Freunden und Familie zu Hause in Kontakt zu bleiben, sondern auch, weil sie sich darüber viel informiert. „Natürlich frage ich in den Hostels nach und spreche mit anderen Reisenden, was sie sich vielleicht schon angeschaut haben. Meine Hauptquelle für Attraktionen, was man sich anschauen kann, ist aber Tiktok“, verrät Mathilda. „Die App ist einfach perfekt, denn da gibt es einfach ganz, ganz viele Videos, in denen Leute alles über einen Ort zusammenfassen.“

Wo Mathildas Reise in Zukunft noch hingeht

In den verbleibenden Monaten, ehe sie im Februar zurückkommt, will sie noch nach Borneo und nochmal für eine längere Zeit nach Malaysia. Und danach? Durch das Reisen ist ihr endlich klargeworden, was sie studieren möchte: „Ich möchte in Berlin Geografie studieren. Ich weiß zwar auch noch nicht genau, was ich damit dann machen möchte, aber Geografie ist meine große Leidenschaft.“

Gili Trawangan Indonesien

Mathilda am Strand von Gili Trawangan in Indonesien.

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