Arbeiten in der Arbeitsagentur
Die Bundesagentur für Arbeit ist eine Institution, die Leistungen für den Arbeitsmarkt erbringt. Das heißt, dass früher oder später jeder mal mit ihr in Berührung kommt. Auf der Suche nach Arbeit oder auf der nach Arbeitnehmern, beim Wunsch, sich weiterzubilden, bei der Anmeldung zum Kindergeld, oder auch, wenn es um die Berufswahl geht – wie bei der 19-jährigen Nele. Sie hat dabei nicht nur eine gute Beratung, sondern auch gleich den passenden Beruf für sich gefunden, und zwar direkt vor Ort: Sie hat sich nämlich für die Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen bei der Agentur für Arbeit in Erfurt entschieden.
Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen (m/w/d)
Aufgaben:
Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen informieren und beraten Kunden, bearbeiten Anträge auf Leistungen und übernehmen interne Serviceaufgaben.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen:
Büroarbeit, Datenverarbeitung und Gesetztestexte, die es in sich haben – der einen Leid, der anderen Freud. Wenn Letztere dann noch gut organisiert und gewissenhaft arbeiten, gern mit Menschen umgehen und Spaß an immer neuen Arbeitsbereichen haben, sind sie die geborenen Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen.
Chancen:
Teamleiter, Bereichsleiter oder – nach Anschluss eines Studiums – auch der Wechsel in die Arbeitsvermittlung sind innerhalb der Agentur möglich. Alternative Arbeitgeber sind Verwaltungen anderer Bereiche, wie Krankenkassen beispielsweise.

Arbeiten in der Arbeitsagentur. Foto: Manuela Müller
Nele berichtet uns über ihre Ausbildung:
„Als ich den Termin bei der Berufsberatung hatte, wusste ich nicht, welcher Beruf für mich passen könnte.
Wir haben nach meinen Interessen geschaut. Ich wollte etwas, wo ich mit Menschen zu tun habe, Verwaltung hat mich aber auch interessiert. Die Beraterin hat mich dann auf den Beruf der Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen gebracht. Das war die richtige Kombination und auch die vielen verschiedenen Arbeitsbereiche haben mich überzeugt“, erzählt Nele. Die Beratung selbst gehört übrigens nicht zu dem Arbeitsfeld in diesem Beruf dazu, genauso wie die Arbeitsvermittlung.
„Meine Arbeit findet eher in der Sachbearbeitung statt.“
Für die Ausbildung musste sich Nele frühzeitig bewerben, denn es gehört ein längerer Bewerbungsprozess mit einem Einstellungstest, Assessment-Center und Vorstellungsgespräch dazu. Nele hat alles erfolgreich absolviert und startete im August letzten Jahres mit der Einführungswoche in ihre insgesamt dreijährige Ausbildung. „Da lernt man die Agentur genau kennen, besucht die einzelnen Abteilungen und die Gewerkschaften. Außerdem gibt es Schulungen und Trainings, zum Beispiel zur Kommunikation, und auch schon ein bisschen Theorie.“ Nach diesem ersten Block ging es weiter in der Berufsschule. Hier stehen Rechtslehre, Sozialkunde, Deutsch und Datenverarbeitung im Mittelpunkt.
Auf die Berufsschulwochen folgten Lernmodule, eine Art Berufsschule direkt bei der Agentur, und schließlich der erste Praxiseinsatz.
„Ich finde es gut, dass man so schon ein bisschen vorbereitet ist auf das, was einen bei der Arbeit erwartet. Gerade die Lernmodule helfen, die Theorie aus der Berufsschule noch zu festigen, bevor man sie anwenden muss.“ Die ersten fünf Wochen der Praxisausbildung wurde Nele in der Eingangszone der Agentur eingesetzt.
„Hier geht es nicht nur um den Empfang der Kunden. Viele Anliegen werden direkt bearbeitet, zum Beispiel Antragsannahme, Terminvergabe, Datenerfassung und Rechtsauskunft.“
Nele hat dabei zunächst viel zugeschaut und kleine Arbeiten übernommen. „Man braucht Fachwissen aus den verschiedensten Bereichen, das ist am Anfang ganz schön viel, zumal man gleich mit den Kunden zu tun hat, die haben nicht immer gute Laune und Geduld – Spaß gemacht hat es trotzdem von Beginn an.“ Während ihrer Ausbildung lernt Nele verschiede Abteilungen kennen. Momentan ist sie im operativen Service, das heißt in der Leistungsabteilung, wo sie Arbeitslosengeldanträge bearbeitet. „Wenn Kunden die Anträge abgegeben haben, gebe ich die Daten in die endsprechenden Computerprogramme ein und prüfe, ob alles vollständig ist und die gesetzlichen Rahmenbedingen eingehalten wurden.“
Dazu arbeitet sie hauptsächlich mit dem Sozialgesetzbuch.
„In die Gesetzessprache muss man sich erstmal hineinfinden und verstehen, welche Paragraphen miteinander verknüpft sind. Außerdem muss man immer die Gesetzesänderungen im Blick haben – so vielfältig wie die Einsatzgebiete sind, ist eben auch das Wissen, das man für diesen Beruf braucht. Aber genau das ist es, was ich daran so schön finde, es wird nie langweilig und man lernt unheimlich viel. Ich freue mich schon auf die Bereiche, die noch kommen, wie die Kindergeldstelle und das Service Center.“
Nach ihrer Ausbildung hat Nele gute Chancen auf eine Übernahme.
Allerdings kann es sein, dass sie dafür umziehen muss. „Als Bundesagentur ist die Arbeitsagentur kein regionaler Arbeitsgeber. Man wird dann dort eingesetzt, wo der Bedarf am größten ist, das kann Erfurt sein, aber auch Hamburg oder München.“ (mü)
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