Brezeln, Popcorn & Berufsorientierung

Das Forum Berufsstart 2024

Laut Veranstalter ist es die größte Berufsorientierungsmesse Thüringens. Kein Wunder also, dass die Messehalle Erfurt am 4. und 5. September mit über 214 Ausstellern und 14.700 Besuchern zwei Tage lang prall gefüllt war.

Die Messe ist eröffnet. Fotos: Chris Sommer-Blumenstein

Pünktlich um 11 gingen am Mittwoch, 4. September 2024, die Türen der Messehalle auf und schon lag der verlockende Duft von frischem Gebäck und Popcorn in der Luft. Neben reichlich Süßigkeiten, Brotkörben und frischem Obst standen unter anderem auch Kickertische, LED-Wände und VR-Brillen bereit und zeigten, dass die Aussteller auf den Ansturm der vielen Besuchenden vorbereitet waren.

So bildeten sich vor allem an Ständen recht schnell Schlangen, an denen es gratis Kostproben abzugreifen, oder Spiele zu meistern gab. Wie wichtig ein Eyecatcher sei, bestätigte Christoph Ostrowski von der Erdrich Umformtechnik GmbH, deren Metall-Schach bereits seit Jahren neugierige Blicke auf sich ziehe und auch an diesem Tag immer wieder Besuchende anlocke.

Wer setzt hier wen schachmatt?

Eltern und Lehrkräfte sollen helfen zu informieren

Besonders für Unentschlossene schienen solche Stände sehr hilfreich, um mit den Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Viele der jüngeren Besuchenden hatten nach eigenen Angaben nur grobe Vorstellungen davon, was sie einmal werden möchten, und sind entsprechend offen, aber zurückhaltend über das Gelände gelaufen.

Einen Grund dafür sahen die Unternehmen darin, dass sich viele Jugendliche ihrer Erfahrung nach nicht trauen würden, in Gegenwart ihrer Freunde konkretes Interesse zu zeigen oder längere Gespräche zu führen. Deshalb gingen Aussteller wie Glatt Technologies Food aus Weimar verstärkt auf Lehrkräfte und Eltern zu, um bei der Informationsvermittlung zu helfen.

„Der Andrang ist auf jeden Fall zufriedenstellend, aber wir konzentrieren uns auch auf die Lehrer und Eltern, weil wir merken, dass es auf diesem Weg oft leichter ist, die Kinder zu erreichen. Und der Bedarf ist da“, sagte Frau Spirk-Hinze, die an beiden Tagen den Stand betreute, da sie selbst zwei Kinder habe und um die Wichtigkeit der Veranstaltung wisse.

Handwerk in Action!

Intensive Gespräche an den Ständen

Eine andere Erfahrung machte die 10. Klasse der Staatlichen Regelschule Niederorschel, die laut ihrem Lehrer Stefan Klingebiel auf eigenen Wunsch und zum zweiten Mal in Folge das Forum Berufsstart besuchte.

Stefan Klingebiel: „Die Resonanz bei den Schülern ist sehr gut, jedes Jahr wieder. Deshalb sind wir in diesem Jahr auch zum ersten Mal mit zwei Klassenstufen hier.“

Immerhin zwei Drittel der insgesamt rund 14.700 Gäste seien laut Axel Wieczorek, Co-Geschäftsführer des Veranstalters Says Marketing, eigenständig angereiste Schulklassen.

„Für die Schulen ist das Forum eine Institution, die sie fest im Plan haben und deren Angebot einzigartig in Thüringen ist.“ Trotz der Freude über die hohe Besucherzahl, die in den vergangenen Jahren stetig anstieg, betont der Veranstalter: „Seitens der Aussteller war die Intensität der Gespräche sehr hoch – höher noch als in den letzten Jahren. Für uns ist das der eigentliche Erfolg der Veranstaltung.“

Wirtschaft-und-Recht-Lehrer Stefan Klingebiel besuchte die Messe mit seiner Klasse.

Forum Berufsstart für die Azubis von morgen

Auch bei der 16-jährigen Pia kam das Messeangebot gut an, denn auch sie war schon zum zweiten Mal da. Seit ihrem ersten Besuch im vergangenen Jahr wisse sie inzwischen, was sie werden möchte, und hält nun nach einem passenden Ausbildungsplatz Ausschau.

Ebenfalls beliebt war der gemeinsame Besuch mit den Eltern oder Großeltern, die bei der Orientierung und Ideenfindung zur Seite standen.

Auch der 16-jährige Floyd aus Gispersleben suchte nach möglichen Ausbildungsplätzen in einem kreativen Bereich oder im Freien. Mit dabei war Vater Maik, der seinen Sohn begleiten wollte, da er sich noch an seine eigene Unsicherheit in diesem Alter erinnern konnte. Für sie war es gut, dass sie auf der Messe genügend Möglichkeiten hatten, sich inspirieren zu lassen.

Oder, wie es ein anderer Besucher zusammenfasste: „Egal was man sucht, man findet eigentlich immer etwas.“

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