Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)

Du bist in der Produktion derjenige, der die Maschinen und Anlagen bedient, umrüstet und auch kleinere Reparaturen übernimmt.

Aus­bildungs­dauer: 2 Jahre

 

Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)

Olivia macht die Ausbildung zur MAF und nimmt uns mit in ihr Unternehmen. Fotos: Sandra Böhm

Maschinen- und Anlagenführer: Produktionsprofis am Werk

Ohne sie geht in der Produktion nichts: die Maschinen- und Anlagenführer. Die Maschinen würden nicht anlaufen. Niemand würde sie umrüsten. Und keiner würde die fertigen Produkte überprüfen.

Olivia hat erst vor wenigen Monaten ihre Ausbildung zur Maschinen- und Anlagenführerin (MAF) beim Automobilzulieferer Emitec Technologies in Hörselbach-Hainich begonnen. „Ich hatte am Anfang keine richtige Vorstellung davon, was man da genau macht. Aber tatsächlich ist man in vielen Bereichen tätig“, sagt die 18-Jährige. MAF richten in der Fertigung die Anlagen ein und rüsten sie um, wenn die Anlage etwas anderes machen soll. Außerdem warten sie die Maschinen und sind auch für kleinere Instandhaltung verantwortlich.

In den letzten Monaten sei sie in der Endkontrolle eingesetzt gewesen, sagt sie. Dort habe sie zum Beispiel am Ofen Teile herauf- und wieder heruntergetragen. „Es ist schon körperlich anstrengend. Man merkt am Abend, wenn man acht Stunden gestanden hat und auch die Teile wiegen natürlich was. Aber ich bin ehrlich: Wenn ich zuhause mit Muskelkater sitze, ist das das beste Gefühl!“ Ab dem zweiten Lehrjahr ist sie mehr im Betrieb und lernt dort nach und nach jede Anlage kennen.

Drehen, Fräsen, Bohren will gelernt sein

Das erste Lehrjahr ist in vielen technischen Berufen von der Berufsschule und überbetrieblichen Lehrgängen geprägt. So ist das auch bei den MAF. Da Olivia den Beruf mit dem Schwerpunkt auf Metall- und Kunststofftechnik lernt, muss sie auch die manuelle und technische Metallbearbeitung erlernen. So hat sie als Erstes anhand eines Bauplans einen Hammer und später eine Eisenbahn hergestellt, wodurch sie Feilen und Bohren gelernt hat. „Bohren kannte ich ja schon von der Schule. Da haben wir es zwar mit Holz gemacht, aber im Grunde ist das ja das Gleiche“, erzählt Olivia.

Während des achtwöchigen Lehrgangs hat sie sich auch mit der Handhabung mit den Dreh- und Fräsmaschinen vertraut gemacht. Dabei sei der gute Umgang mit den anderen Azubis sichtbar geworden. „An die Drehmaschine hat mich ein Lehrlingskollege eingewiesen, weil er das auf seiner Arbeit schon gemacht hat. Und da mich meine Leiterin schon früher als die anderen an die Fräsmaschine eingewiesen hatte, konnte ich zum Ende den anderen Lehrlingen helfen und ihnen zeigen, wie sie funktioniert“, beschreibt Olivia das Miteinander. Ein anderer Lehrgang, den sie bereits besucht hat, befasste sich mit den Themenfeldern des technischen Zeichnens.

Berufe in der Industrie
Ausbildung: MAF

In der Berufsschule in Bad Salzungen dreht sich dann alles um das Theoretische hinter der Arbeit in der Produktion. Zum einen lernen die angehenden MAF, wie Maschinen aufgebaut sind und wie die Abläufe sind. Ein anderer Theorieblock der ersten Monate behandelte alles rund um den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und Werkstoffen.

Als Frau in der Männerdomäne

Ein Praktikum in einem technischen Beruf habe sie zwar nicht gemacht, aber zuhause habe sie zusammen mit ihren Vätern an Autos geschraubt. Ursprünglich habe sie eigentlich vorgehabt einen sozialen Beruf zu erlernen, doch ein dortiges Praktikum habe ihr gezeigt, dass sie das nicht beruflich machen möchte. „Also habe ich mir überlegt: Dann versuche ich es mal in der Industrie“, so die 18-Jährige.

Schülerinnen, die auch überlegen etwas Technisches zu machen, möchte Olivia folgendes mit auf den Weg geben: „Man sollte sich durchsetzen können. In der Berufsschule und auf den Lehrgängen bin ich das einzige Mädchen. Aber da braucht man wirklich keine Angst zu haben!“ Sie sei gut aufgenommen worden. Wichtig sei ihr auch, dass sie nicht bevorzugt werde, sondern zwischen ihr und den Jungs keine Unterschiede gemacht würden. „Wenn ich eine Frage habe, kann ich zu den Jungs gehen und umgedreht.“

Metall ist nicht deins?

Wenn du nicht mit Metall oder Kunststoff arbeiten möchtest, kannst du trotzdem Maschinen- und Anlagenführer werden. Andere Schwerpunkte sind: Druckweiter- und Papierverarbeitung, Textiltechnik, Textilveredlung und Lebensmitteltechnik.

Nach der Ausbildung

Dein Traumberuf?

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