Maschinen-Flüsterer in jeder Situation

 

Auch wenn Maschinen inzwischen automatisch arbeiten – ganz ohne Menschen, die mit anpacken, geht es nicht. Dafür sind Maschinen­ und Anlagenführer (MAF) wie Charlotte zuständig. Die 21-­Jährige ist im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung bei WAGO in Sondershausen. Die WAGO Gruppe bietet Verbindungs-­ und Automatisierungstechnik sowie Interface-Elektronik an.

Maschinen- und Anlagenführer (m/w/d)

Aufgaben:

MAFs sorgen dafür, dass die Maschinen funktionieren. Das bedeutet, dass sie sie aufstellen und einrichten sowie Fehler erkennen und beheben. MAFs gibt es mit vier Schwerpunkten: der Druckweiter-­ und Papierverarbeitung, der Lebensmitteltechnik, der Metall­ und Kunststofftechnik sowie der Textiltechnik und Textilverarbeitung.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Wichtig sind technisches und mechanisches Verständnis, handwerkliches und motorisches Geschick sowie gute Noten in Mathematik und Physik.

Chancen:

Für jede Fachrichtung gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten. Diese dauern jeweils ein bis eineinhalb Jahre.

 

Foto: WAGO

Charlotte absolviert ihre Ausbildung in der Metall­ und Kunststofftechnik.

Das erste Lehrjahr verbrachte sie mit der Grundausbildung für Metalltechnik in der Lehrwerkstatt. „Dort habe ich gefeilt, gedreht, gefräst und weitere technische Anwendungen kennengelernt. Jetzt bin ich in der Produktion und bediene und prüfe die Maschinen. Gegebenenfalls schreite ich bei Fehlern ein und rüste die jeweilige Maschine für einen neuen Arbeitsauftrag“, erzählt die Sondershausenerin. In diesen Bereich startete sie mit reichlich Erfahrung, denn 2018 hatte sie dort in den Ferien gearbeitet. Im Anschluss an die Schule war sie außerdem eineinhalb Jahre als Produktionshelferin bei WAGO tätig. Das war einer der Gründe, warum sie beschloss, hier ihre Ausbildung zu beginnen.

Neben dem praktischen Teil im Unternehmen geht die angehende MAF zur Berufsschule.

Ein Lernfeld ist die technische Kommunikation. „Das ist wichtig, damit ich die technischen Zeichnungen lesen kann und die Maße richtig verstehe. In der Produktion kann es beispielsweise vorkommen, dass wir Ersatzteile fertigen müssen“, erklärt Charlotte. Darüber hinaus geht es in der Schule um den Umgang und die Programmierung von CNC­-Maschinen, also Computer­-gestützten Maschinen. Das kann zum Beispiel eine an einen Computer angeschlossenen Fräse sein. „Andere Lernfelder sind Werkstoff lehre, Pneumatik und das Fügen von Bauteilen. Der Unterricht an der Berufs schule macht mir auf jeden Fall mehr Spaß als in der Regelschule, da ich ja schon Vorkenntnisse habe und das Gelernte gleich umsetzen kann. Außerdem interessiert es mich eher und ist dadurch leichter zu verstehen.“

Wenn Charlotte ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, kann sie eine weiterführende Ausbildung im Bereich der Metall­ und Kunststofftechnik beginnen.

In ihrem Betrieb hätte sie die Möglichkeit, ihre Ausbildung um anderthalb Jahre zu verlängern und sich somit zur Werkzeugmechanikerin weiter zu qualifizieren. Ob sie diesen Schritt später gehen möchte, weiß sie derzeit noch nicht. „Ich habe gerade erst mein zweites Ausbildungsjahr begonnen und möchte erst noch weitere Fertigungsabteilungen kennenlernen.“

Am meisten Spaß hat Charlotte daran, etwaige Probleme an den Maschinen zu erkennen und zu lösen.

„Während der Ausbildung lernt man die Maschinen und die Abläufe sehr gut kennen und weiß dann schon, wo jeweils die Tücken einer Anlage liegen. Wenn es ein Problem gibt, schaue ich dann, wo ein Fehler aufgetreten ist und wie ich das beheben kann. Das finde ich sehr spannend“, erläutert sie enthusiastisch.

Im Vergleich zu anderen Jobs in der Industrie ist die Arbeit als MAF nicht so sehr körperlich anstrengend.

Sie müssten zwar viel Stehen und Laufen, aber schwer tragen müssen sie laut Charlotte sehr selten. Für solche Fälle gibt es Hebehilfen, die den Träger unterstützen. Charlotte rät interessierten Schülern: „Wichtig sind technisches Verständnis und dass man schnell mit neuen Situationen zurechtkommt. Mir hat es sehr geholfen, vorher bereits in der Produktion gearbeitet zu haben. Deshalb empfehle ich jedem, Praktika zu machen, denn es ist sehr wichtig, sich auszuprobieren.“ (sa)

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