Mikrotechnologe (m/w/d)

Schonmal das Sprichwort gehört: ‚Der Teufel steckt im Detail‘? Das trifft auf einige Berufe zu, aber ganz besonders auf den Mikrotechnologen. Sie entwickeln, fertigen und prüfen winzige elektronische Bauelemente und Mikrosysteme, die in verschiedenen Anwendungen wie Computern, Mobilgeräten und medizinischen Geräten eingesetzt werden.

Aus­bildungs­dauer: 3 Jahre

 

Ausbildung: Mikrotechnologe

Simon braucht eine ruhige Hand für seine Ausbildung. Foto: Sandra Böhm

Mikrotechnologe: Teilchen auf dem Prüfstand

Simon erlernt diesen Beruf bei PI Ceramic in Lederhose und ist dort im ersten Lehrjahr. Aber unabhängig davon, wo er seine Ausbildung absolvieren würde, gibt es eine Sache, die ihm als Mikrotechnologe überall begegnet wäre: der Reinraum. Hier steht Sauberkeit an oberster Stelle. Selbst kleinste Teilchen, die durch die Luft schweben und mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind, sollen hier so wenig wie möglich vorkommen.

Deswegen trägt Simon, wenn er dort arbeitet, einen Reinraumkittel, Haube, spezielle Reinraumschuhe und Handschuhe. Es gibt auch Reinräume mit einer höheren Klasse, in denen noch strengere Vorgaben herrschen. „Man muss sich schon erstmal an die Arbeit im Reinraum gewöhnen“, sagt Simon. „In der Arbeitskleidung schwitzt man ein bisschen und selbst beim Handschuh-Anziehen muss man darauf achten, dass sich keine Luftblasen an den Fingerspitzen bilden. Denn wir müssen sehr akkurat arbeiten und dürfen nichts fallen lassen.“

Aufgaben eines Mikrotechnologen

Simons Aufgabe ist es, die im Unternehmen produzierten Komponenten auf Fehler zu untersuchen. Das können mal Baugruppen sein, die zwei bis drei Zentimeter groß sind. Er arbeitet aber auch mit Teilchen, die mit nur wenigen Millimetern Länge deutlich kleiner sind. „Mein Aufgabenfeld ist sehr vielfältig, denn es gibt sehr viele verschiedene Fehlerbilder, die ich erkennen muss“, erklärt er.

Für die visuelle Kontrolle arbeitet er am Mikroskop, denn die kleinen Fehler lassen sich nicht mit bloßen Augen erkennen. Sie würden aber zu großen Problemen führen, wenn sie in der Medizin- oder Industrietechnik von Kundenunternehmen eingesetzt würden. Deswegen muss Simon erkennen, ob ein Produkt ein Ausfallprodukt ist, also nicht weiterverwendet werden kann, oder nicht. Zu Beginn seiner Ausbildung hat er selbst an den Maschinen und Anlagen der verschiedenen Produktionsabteilung gearbeitet. Das hilft ihm jetzt, um besser eingrenzen zu können, was den Fehler ausgelöst hat. Was einem Mikrotechnologen nicht passieren sollte, ist, dass er während seiner Kontrolle die Teilchen falsch berührt und sie deswegen zum Ausfall werden.

Augenöffner für die Miniatur-Welt: Die Berufsschule

Mikrotechnologen arbeiten aber nicht nur in der Herstellung von Keramik-Komponenten, sondern auch in der Elektro- und Halbleitertechnik wie zum Beispiel bei Computerchip-Herstellern. Was Simon dafür können muss, lernt er in der Berufsschule und bei überbetrieblichen Lehrgängen: unter anderem verschiedene Ätzprozesse, Löten unterm Mikroskop, den Umgang mit Reinraumtechnik und Aufstecken von Schaltkreisen auf Leiterplatten.

Was du durch die Ausbildung außerdem dazulernst

„Als Mikrotechnologe machst du sehr fein motorische Aufgaben. Aber solange man kein richtiger Grobmotoriker ist, lernt man das. Genauso ist es mit der Geduld. Die lernt man auch in der Ausbildung“, versichert Simon. „Es ist manchmal ganz schöne Friemelarbeit, aber das gefällt mir sehr. Auch die Arbeit mit dem Mikroskop, zu schauen, ob irgendwo ein Fehler ist, oder nicht, macht mir Spaß.“

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