Plötzlich Vollzeit arbeiten
Work-Life-Balance in der Ausbildung und im Beruf.
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Wenn die Schule vorbei ist, beginnt für dich ein völlig neuer Lebensabschnitt. Plötzlich heißt es nicht mehr, von der letzten Unterrichtsstunde bis nachmittags zu lernen, sondern acht Stunden am Stück arbeiten, Termine einhalten, Verantwortung übernehmen. Für viele junge Menschen kann der Umstieg von flexiblen Schulzeiten zu einem geregelten Berufsalltag ziemlich überwältigend sein. Da stellt sich schnell die Frage: Wie behalte ich meine Freizeit, meine Hobbys und auch mal einfach Zeit für mich selbst, wenn der Tag vollgestopft ist?
1. Den neuen Rhythmus erkennen und anpassen
In der Schule war der Tagesablauf oft vorhersehbar und klar strukturiert. Du wusstest genau, wann du welches Fach hattest und wie lang dein Tag war. Im Berufsleben gibt es zwar Überschneidungen, allerdings kann der Rhythmus auch ganz anders aussehen. Wechselndes Aufstehen, immer neue Aufgaben in unterschiedlichen Abteilungen und manch mal vielleicht sogar Überstunden. Wichtig ist, dass du dir zuerst bewusst machst, dass diese Umstellung normal ist. Dein Körper und dein Kopf brauchen ein bisschen Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
Tipp: Führe in den ersten Wochen ein kleines Tagebuch. So lernst du, deinen Tag besser einzuteilen und Stress zu vermeiden.
2. Pausen bewusst nutzen
Pausen sind keine verlorene Zeit, sondern ein echter Boost für Körper und Geist und damit ein wichtiger Bestandteil deines Arbeitstages. In der Ausbildung hast du wahrscheinlich feste Pausen, die du wirklich nutzen solltest. Ein Spaziergang an der frischen Luft, ein kurzer Plausch mit Kollegen oder einfach nur ein Moment ohne Bildschirm kann Wunder wirken. Wer lernt, Pausen effektiv zu gestalten, bleibt konzentrierter und fühlt sich weniger ausgelaugt.
3. Freizeit planen
Wenn der Arbeitstag voll ist, passiert es leicht, dass Freizeit einfach „passiert“. Meistens wird sie dann auf der Couch oder am Handy verbracht. Das ist durchaus okay, aber du solltest auch bewusst planen, wann du Hobbys nachgehst, Sport machst oder Freunde triffst. Ein fest eingeplanter Termin für dich selbst hilft, dass Freizeit nicht zu kurz kommt.
Tipp: Blocke dir jeden Tag oder jede Woche eine feste Zeit für Dinge, die dir Spaß machen.
4. Grenzen setzen
Gerade am Anfang der Ausbildung kann es passieren, dass du alles perfekt machen willst. Überstunden, Zusatzaufgaben, Zusatzengagement. Klar, Motivation ist super, aber auf Dauer kann das zu Überlastung führen. Lerne, „Nein“ zu sagen, wenn es zu viel wird, und kommuniziere frühzeitig, wenn du Unterstützung brauchst. Das zeigt auch, dass du Verantwortung für dich selbst übernimmst, was ein Pluspunkt beim Arbeitgeber ist und deine eigenen Kommunikationskompetenzen fördert.
5. Rituale für Balance schaffen
Balance bedeutet nicht, dass alles immer gleichmäßig verteilt sein muss. Es sind oft die kleinen Dinge, die helfen, egal ob es um den morgendlichen Kaffee (bewusst ohne Handy), die abendliche Musik zum Abschalten, kurze Sporteinheiten oder das wöchentliche Treffen mit Freunden geht. Solche Routinen geben deinem Tag Struktur und sorgen dafür, dass du nicht nur arbeitest, sondern auch lebst. Denn Kontinuität hilft dir nicht nur beim Lernen in der Schule und am Arbeitsplatz, sondern auch zuhause.
6. Dranbleiben! Veränderung braucht Zeit
Erwarte nicht, dass alles sofort perfekt läuft. Die Umstellung auf Vollzeit ist ein Prozess. Manche Tage werden stressig sein, andere richtig gut. An manchen kannst du dich vor Arbeit kaum retten und an anderen langweilst du dich, weil es nichts zu tun gibt. Wichtig ist, dass du reflektierst, dir Pausen gönnst und dich selbst nicht unter Druck setzt. Mit der Zeit merkst du, was dir guttut, wann du besonders produktiv bist und wie du Arbeit und Freizeit so kombinierst, dass du zufrieden bist.