Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen (m/w/d)
Als Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen unterstützt du Kunden bei der Arbeitsplatzsuche. Du hilfst ihnen auch beim Ausfüllen von Anträgen und hast dabei immer die geltenden Gesetze im Blick.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Mit der Agentur für Arbeit haben wir wohl alle mal zu tun. Wahrscheinlich hast du schon mit ihnen über deine Berufswahl gesprochen. Aber die Angestellten dort kümmern sich um viel mehr. Foto: Sandra Böhm
Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen: Mensch und Arbeit zusammenbringen
„Es ist ein sehr verantwortungsvoller Beruf. Wir haben täglich mit Kunden zu tun und uns ist es sehr wichtig, dass wir den Kunden die richtigen Informationen geben und sie zielgerecht beraten“, sagt Sheila. Die 26-Jährige absolviert ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen und ist in ihrem dritten Lehrjahr gerade für ein Praktikum in der Dienststelle in Erfurt.
Sheila ist vor zehn Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen und nachdem sie 2018 ihr Abitur gemacht hat, hat sie zwei Jahre als Dolmetscherin gearbeitet. „Aber ich wollte eine abgeschlossene Ausbildung haben“, betont sie. Als sie deswegen bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur war, war sie begeistert von der Arbeit ihrer Beraterin und ist so auf den Beruf gestoßen.
Nähe zum Menschen
Als Fachangestellte für Arbeitsmarkdienstleistungen ist Sheila zwar nicht in der Berufsberatung tätig, aber sie kümmert sich um die Anliegen der Kunden im Empfangsbereich, der sogenannten Eingangszone, und in den Leistungsabteilungen. In denen geht es beispielsweise um die Berechnung des Bürgergeldes, die Bearbeitung von Kurzarbeitergeldanträgen und Anliegen der Familienkasse. „Ich bin ein kommunikativer Mensch. Deswegen ist die Eingangszone meine Lieblingszone, denn dort hat man den meisten persönlichen Kontakt zu den Kunden“, sagt Sheila. „Die Kunden haben viele verschiedene Ängste und Nöte. Wenn ich weiterhelfen kann und ein Danke von ihnen kriege, ist das ein schönes Gefühl.“
Rechte und Gesetze als Grundpfeiler
In der Berufsschule in Erfurt lernt sie die theoretischen Grundlagen mit Fokus auf Wirtschaft, Soziales und Verwaltungsabläufe. Einen wichtigen Teil nimmt auch das Thema Recht ein, denn alles, was Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen machen, ist rechtlich geregelt. Am wichtigsten sind die Sozialgesetzbücher (SGB) 2 und 3 für sie. Das SGB 2 regelt die Aufgaben, die das Jobcenter übernimmt, also alles zum Thema Grundsicherung, und das SGB 3 regelt Versicherungsleistungen wie die Arbeitslosenversicherung. Das ist der Bereich, der in die Arbeitsagentur fällt. Anders als viele denken, sind nämlich das Jobcenter und die Arbeitsagentur nicht ein- und dasselbe. In ihrer Ausbildung wird Sheila aber für beides ausgebildet. Wer jetzt Angst vorm Auswendiglernen hat, dem kann sie Entwarnung geben: „Die Klausuren schreiben wir mit dem Gesetzbuch. Man muss das also nicht auswendig lernen, sondern nur wissen, wo es steht.“ In zahlreichen Lehrgängen lernen sie unter anderem auch, wie sie mit Konflikten umgehen und richtig kommunizieren.
Wer ist als Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen geeignet?
In diesem Beruf sind offene, kommunikative und freundliche Menschen gefragt. Sie sollten immer respektvoll und auf Augenhöhe mit den Kunden umgehen und ein gewisses Rechtsverständnis mitbringen.
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