Freiwilliges Soziales Jahr: Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit (FJN)

Vom Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) hast du sicherlich schonmal gehört. Aber wusstest du, dass es das nicht nur im sozialen Bereich gibt, sondern, auch wenn du dich für Wissenschaft und Technik interessierst? 

Darum geht’s beim FJN:

Das Freiwillige Soziale Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit (FJN) richtet sich an 16­- bis 26-­Jährige, die sich für Naturwissenschaften, Umwelt und Technik interessieren. Der Träger des Freiwilligendienstes sind die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd).

Dauer des FJN: 12 Monate
Einsatzbereiche:

Einsatzstellen sind zum Beispiel Institutionen der Naturforschung, Schülerlabore, Forschungseinrichtungen im Bereich Umwelt­- und Energietechnik und informationstechnische Bereiche.

FJN in Jena

Luisa an ihrem Arbeitsplatz an der TU Ilmenau. Foto: Sandra Böhm

Schnuppern in der Wissenschaft

Luisa absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Wissenschaft, Technik und Nachhaltigkeit (FJN) gerade an der Technischen Universität (TU) Ilmenau. Bevor sie sich beim Träger Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) darauf bewarb, wusste sie auch nicht, dass es so etwas gibt: „In meiner Schule hatten wir in der elften Klasse Wirtschaftstage, wo auch jemand aus der Trägerschaft vorbeikam und das FSJ vorgestellt wurde. Das fand ich gut, denn man bekommt erstmal einen Überblick, was möglich ist, und muss sich nicht direkt entscheiden, was man studieren möchte. Aber ich wollte nicht in den sozialen Bereich.“  

Die 19-Jährige hat sich schon früh für Technik interessiert, da sie aus einer technikaffinen Familie kommt: Ihre Großeltern haben beide Maschinenbau studiert, ihre Mama Mathe und Physik und ihr Cousin Informatik. Luisa will in die Fußstapfen ihrer Großeltern treten und auch Maschinenbau studieren, dafür ist ihre Einsatzstelle an der TU Ilmenau am Institut für Prozessmess- und Sensortechnik perfekt.

Sie unterstützt dabei einen Professor, Junior-Prof. Thomas Kissinger, bei seinen Forschungsarbeiten und konnte seit ihrem Start im September schon viel lernen. Die meiste Zeit unterstützt sie ihn und den Lehrstuhl bei Projekten. In ihrem ersten Projekt soll sie zum Beispiel einen Demonstrator für eine Konstruktion bauen, die der Prof. in seinen Vorlesungen nutzen kann, um das Thema den Studierenden näherzubringen. Dafür hat sich Luisa selbst das Programmieren mit CAD-Programmen beigebracht und arbeitet häufig am 3D-Drucker.  

Unterstützung in Forschungsprojekten

Oftmals beschäftigt sie sich an mehreren Projekten gleichzeitig: „Ich bekomme dann eine Aufgabe, wie zum Beispiel eine Darstellung zu konstruieren und muss mir überlegen, wie ich das machen könnte. In Besprechungen stelle ich mein Projekt dem Prof. und wissenschaftlichen Mitarbeitenden vor. Oft haben sie dann weitere Vorschläge oder Ideen, was man noch verändern könnte. Auch ich komme dann auf weitere Ideen und so gibt es im Grunde nicht nur eine Lösung, sondern mehrere. Manchmal muss man auch ganz schön Geduld haben, bis man eine gute Idee hat. Das kann schonmal ein bisschen schwieriger sein.“ Im Oktober hat sie aber auch etwas ganz anderes gemacht und bei der Untersuchung von Wasser geholfen und dafür Proben entnommen. 

Erste Einblicke ins Studium

Neben ihrer Arbeit an den Projekten darf sie in einem Frühstudium auch schon an Lehrveranstaltungen für Maschinenbau teilnehmen und bekommt so schon einen Eindruck, wie es ist, zu studieren.

Luisa entnimmt eine Wasserprobe. Foto: privat

Darüber hinaus hat sie, wie bei jedem FSJ, auch Bildungsseminare in denen FJN-ler aus Mittel- und Süddeutschland für eine Woche zusammenkommen und sich untereinander kennenlernen und vernetzen.

„Das fühlt sich ein bisschen so an, wie gemeinsam auf Klassenfahrt zu sein. Wir organisieren die Blockwochen bis auf die erste selbst. Meine Gruppe plant zum Beispiel gerade ein Treffen in Würzburg, wo wir auch die Uni besuchen wollen“, erzählt Luisa.  

Ihr gefallen an dem FJN vor allem ihre vielfältigen Aufgaben und, dass es so eng mit der Wissenschaft verbunden ist. Da sie die TU Ilmenau jetzt schon gut kennt, möchte sie auch gern hier ihr Maschinenbau-Studium beginnen.

von | 17.02.2025 | FSJ

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