Gar nicht mono­ton:
Thüringen Grammy Gewinner
„Mono Oko“

Sie brachten beim Finale des Thüringen Gram­mys 2022 das Central in Erfurt zum Beben: Mono Oko. Sie sahnten nicht nur die Goldene Schallplatte und den Hauptgewinn ab, sondern sicherten sich auch den Sonderpreis für eine Studioaufnahme, die beste Bühnenper­for­man­ce und den besten eigenkomponierten Song. Wir haben die Band vors WiYou.de­-Mikro ge­holt.

Fotos: says Marketing, Sandra Böhm

Wer seid ihr?

Ole: Wir sind Mono Oko. Lucia ist unsere Sängerin. Robert ist für alles mit Keys [Tasten] zuständig – also Piano und Synthesizer. Und ich bin Ole, der Gitarrist. Bei Auftritten unter­stützen uns zwei Live­-Musiker.

Der Thüringen Grammy war euer erster Auf­tritt. Wie war’s?

Lucia: Wir hatten den Zauber des ersten gemein­samen Auftritts. Ich glaube, der hat uns auch den Sieg gebracht. Wir haben es so ge­nossen, endlich mit der Musik, die wir geschrie­ben haben, auf die Bühne zu gehen. Es war richtig cool zu spüren, wie das Publikum uns sup­portet und mitgeht. Dazu auch noch zu ge­winnen, war einfach super cool.

Wie habt ihr euch als Band gefunden?

Ole: Das war ein relativ langer Prozess. Das Band­-­Projekt gibt es seit zweieinhalb bis drei Jahren. Die Bandmitglieder haben sich aber, abgesehen von mir, wild durchgetauscht. In dieser Band­-Konstellation gibt es uns seit etwas mehr als einem Jahr. Wir kennen uns alle vom Stu­dium. Robert und ich studieren an der Uni Erfurt Musik. Lucia hat vor uns studiert und war sowas wie eine Legende, die durch die Musik­universität Er­furt geraunt wurde. Außerdem ar­beiten wir alle in der gleichen Musikschule, wo wir uns über den Weg gelaufen sind. Als wir eine neue Sängerin gesucht haben, habe ich Lucia ein­fach mal angequatscht – und war sofort in Lu­cias Musik schockverliebt. Dann hat sich eins zum anderen ergeben.

Was macht ihr beruflich?

Lucia: An der Musikschule unterrichtet Ole Gi­tarre, Robert Gitarre und Klavier und ich habe Ge­sang unterrichtet. Jetzt nach meinem Lehr­amtsstudium arbeite ich halbtags im Jugendclub Fritzer als Sozialpädagogin und die andere Hälf­te privat als Gesangslehrerin und leite zwei Chöre.

Was ist die Geschichte hinter eurem Band-­­Namen?

Ole: Wir haben ein halbes Jahr lang total ver­krampft versucht, einen Band-Namen zu finden. Als wir für der Thüringen Grammy einen Namen einreichen mussten, haben wir mit unserem Produ­zenten gesprochen. Eigentlich ging’s da ums Mixing und er sagte, dass man heutzutage keinen Sound mehr für Stereo mischen muss, weil alle nur über Handys oder JBL­-Boxen Musik hören, bei denen man keinen Stereo-­Effekt mehr hat. Er hat dann den Satz gebracht: ‚In 2022 geht man also wieder zurück zu mono.‘ Das ‚zurück zu Mono‘ fand ich cool, also haben wir uns Wortspiele zu ‚mono‘ überlegt. Außerdem hat mich in meiner Jugendzeit nichts so sehr geprägt wie Animes [japanische Zeichentrick­filme]. Da gibt es den Film „Prinzessin Mono­noke“. Aus dieser Mischung ist dann ‚Mono Oko‘ ent­standen.

Was macht ihr für Musik?

Robert: Im Kern haben wir durch das treibende Schlag­zeug und Oles Gitarre Rock-­Elemente. Durch mich kommen Synth-­Pop-­Elemente mit rein, weil ich von elektronischer Musik geprägt bin. Damit bilden wir eine Fusion aus harmo­nischen Klängen und rockigen Gitarren­-Sounds. Lucia findet dann in kürzester Zeit eine poppige Hook­-Line.
Ole: Als Genre geben wir oft Synth­-Pop-­Rock an. Synth für Robert, Pop für Lucia und Rock für mich.

Worauf kommt es euch bei eurer Musik an?

Lucia: Mir geht’s beim Singen darum, dass man was fühlt. Also entweder die Message des Songs, den Rhythmus oder eine coole Melodie. In unterschiedlichen Songs sind unterschied­liche Dinge drin, die man feiert.
Robert: Genau, das Feeling ist das, worauf es an­kommt. Jeder Song fühlt sich anders an. Und dann wollen wir natürlich Spaß haben und unser­er Kreativität freilaufen lassen.
Ole: Bei mir ist ein großer Stolperstein, sobald etwas genauso klingt wie Band XY. Wenn mir je­mand sagt, der Song klingt wie von der und der Band, würde ich sofort sagen: ‚Weg mit dem Song!‘ Ich will, dass wir etwas Eigenes machen – etwas, das unser Sound ist.

Was steht 2023 auf dem Plan?

Ole: Es haben sich regional recht viele Anfragen ergeben, zum Beispiel das Krämerbrückenfest, das Campusfestival der Uni Erfurt und die Fête de la Mu­sique. Wir wollen auch eine EP produ­zieren und sind jetzt sehr stark im Neue-Musik-machen-Modus.
Lucia: An Ideen mangelt es uns auf jeden Fall nicht! (sa)

Bleib im Kontakt mit Mono Oko:

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