Wer holt sich den Thüringen Grammy 2023?
Daniel Möwius als Konzertmanager der Messe Erfurt. Foto: Messe Erfurt
Seit 30 Jahren gibt es ihn: den Thüringen Grammy. Er gilt als der prestigereichste thüringenweite Musik-Wettbewerb und bietet ein Sprungbrett für junge Musiker, Bands und DJs. Am 7. Juli wollen die fünf besten Bewerber im Schlosspark Gotha im Finale nicht nur das Publikum begeistern, sondern auch die Jury von sich überzeugen.
Daniel Möwius hat mit seiner Band selbst 2015 den Thüringen Grammy gewonnen und ist seitdem Juror. Als Konzertmanager bei der Messe Erfurt legt er auf besondere Aspekte wert.
Du bist selbst Musiker.
Was bedeutet Musik für dich?
Ich habe mein ganzes Leben Musik gehört – angefangen mit den Back Street Boys mit sechs Jahren. Das war die erste CD, die ich hatte. Die Bravo Hits habe ich gehört und habe mir da immer die Songtexte durchgelesen. Das hat mich zur Musik geführt. Ich habe viel Musik gehört, viel mitgesungen und irgendwann mit 14, 15 Jahren ganz klassisch die erste Band mit Schulkameraden gegründet – erstmal Hardcore- und Punkrock-Bands, dann wurde es irgendwann Bitpop.
Es ist nach wie vor wichtig, dass junge Menschen Musik machen. Dass sie Kultur als das wahrnehmen, was es ist: Was aus Krisen heraushelfen kann, ist nun mal Kultur und Musik. Was einem in schlechten Zeiten immer hilft, ist Musik.
Wie bist du zu deiner Jury-Rolle gekommen?
Irgendwann hatten wir die Band „Ubershark“ und haben uns 2015 beim Thüringen Grammy beworben – und überzeugen können. Der Gewinner stellt immer ein Mitglied für das nächstjährige Jury-Kollegium. 2016 war ich also automatisch in der Jury und das hat mir so gut gefallen, dass ich gefragt habe, ob ich das weitermachen kann.
Worauf legst du besonders wert?
Die Messe Erfurt vergibt einen Sonderpreis an eine Finalband, die auf dem Sommer Palooza Festival, dieses Jahr vom 23. bis 25. Juni, auftreten darf. Das ist nicht automatisch die Gewinnerband, sondern ich nehme die Band, die für mich am ehesten auf eine Festivalbühne passt.
Jeder in der Jury hat seine eigene Gewichtung. Mir sind Text und Aussprache am wichtigsten. Wenn sie deutsch singen, möchte ich verstehen können, was sie singen. Und wenn sie englisch singen, ist es hilfreich, wenn das kein schlechtes Englisch ist. Das ist mir viel wichtiger, als dass jeder Ton sitzt oder wer die tollste Gitarre auf der Bühne hat. Anderen Juroren ist wichtiger, wie sie auf der Bühne performen oder dass der Sound richtig drückt, dass die Gitarre und das Schlagzeug gut zu hören sind. Die Mischung macht’s, dass es eine faire Bewertung wird.