Papiertechnik (dual)

Du findest große Industriemaschinen faszinierend, interessierst dich aber auch für nachhaltige Rohstoffe? Dann könnte das duale Studium der Papiertechnik genau das Richtige für dich sein!

Genau dein Ding, denn:

  • du interessierst dich für Nachhaltigkeit, Recycling und Umwelttechnik.
  • gute Jobperspektiven in einer stabilen Branche sind dir wichtig.
  • du bist von Technik begeistert, oder anders gesagt: You like big machines and you can not lie

Eher Nichts für dich, denn:

  • mit Chemie und Physik hast du nichts am Hut.
  • du willst lieber etwas bei dir um die Ecke studieren.
  • Papier kommt bei dir in die gelbe Tonne.

Cilli kennt ihrer Maschinen in- und auswendig. Fotos: Chris Sommer-Blumenstein

Aus alt mach neu

Manchmal geht es schneller als gedacht. Bis zu ihrem Schulabschluss hatte Cilli eigentlich keine zündende Idee, was sie nach der Schule machen würde. Innerhalb weniger Monate änderte sich das aber und die 22-Jährige fasste die Entscheidung, sich für das duale Studium der Papiertechnik in der Kartonfabrik Porstendorf zu bewerben.

„Das war mehr oder weniger Zufall. Ich komme aus der Gegend und bin mit meinen Eltern immer an der Fabrik vorbeigefahren. Da fragt man sich natürlich irgendwann, was da hergestellt wird und wie das alles abläuft. Also habe ich mal wegen eines Praktikums angefragt und durfte für eine Woche reinschnuppern. Dann habe ich hier auf Minijob-Basis Euro-Basis gearbeitet und festgestellt, dass mir die Arbeit wirklich Spaß macht und ich mir das auch in Zukunft vorstellen kann. Also bin ich hiergeblieben und habe mich für das duale Studium beworben.“ 

Ausschlaggebend sei für sie auch die Arbeit mit großen Maschinen gewesen, da diese sie fasziniert haben. Die Besonderheit in Porstendorf sei zudem, dass die Maschinen, zumindest in Teilen, noch original erhalten und über 100 Jahre alt sind. „Das war natürlich schon cool zu sehen, dass die Maschinen noch betrieben werden und ihre Arbeit machen.“ 

Studium oder Ausbildung?

Ebenso viel Umgang mit den Maschinen hätte sie auch in der Ausbildung zur Papiertechnologin haben können, doch sie entschied sich bewusst für das duale Studium. „Beides beschäftigt sich mit der Papierherstellung. Was für verschiedene Papiersorten gibt es? Welche Techniken? Das Studium geht dann aber noch auf Themen wie Personalführung, Management und BWL ein und vertieft auch die chemischen und verfahrenstechnischen Aspekte der Arbeit.“ Außerdem habe sie im Studium zumindest teilweise gelernt zu programmieren. In der Ausbildung wäre das nicht Teil des Lehrinhalts gewesen.  

Auch ein rein akademisches Studium wäre möglich gewesen, doch Cilli wollte ein Gleichgewicht aus Theorie und Praxis. „Ich glaube, nur an der Uni zu sein, wäre nicht das Richtige für mich gewesen. Da hätte mir die Praxis gefehlt. Da hätte ich mich wahrscheinlich doch eher für die Ausbildung entschieden, was auch einige meiner Kommilitonen als Vorbereitung auf das Studium schon gemacht hatten.“  

Beim Rundgang überprüft Cilli, ob alles nach Plan läuft.

Auch die Büroarbeit gehört dazu.

Weit weg von Zuhause

Das Studium war für Cilli aber auch mit einem erheblichen Umweg verbunden, denn den dualen Studiengang Papiertechnik bietet keine Hochschule oder Universität in Thüringen an. Deshalb musste Cilli während ihrer Studienblöcke, die in der Regel immer über einen Zeitraum von drei Monaten am Stück konzipiert waren, nach Karlsruhe an die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). „Das war schon immer eine ganz schön weite Strecke und am Anfang natürlich auch eine Hürde. Aber mit der Zeit hat sich das gegeben und mir auf jeden Fall auch geholfen, selbstständiger und aufgeschlossener zu werden.“  

Inhaltlich lag der Fokus im Studium auf den Themenschwerpunkten Laborarbeit und Verfahrenstechnik, wohingegen die ebenfalls drei Monate dauernden Praxisphasen im Betrieb das theoretisch Gelernte in Aktion zeigen und festigen sollten. „Ich durfte mir zu Beginn erstmal alle Bereiche der Produktion anschauen und die Arbeiten kennenlernen, die hier erledigt werden. Ich habe mich mit den Stoffflusswegen beschäftigt, mir die Maschinen mal etwas genauer angeschaut und nebenbei natürlich auch um meine Projektarbeiten gekümmert.“  

Expertin für Papier

Inzwischen hat sie ihren Bachelor of Engineering erfolgreich absolviert und ist im täglichen Ablauf der Kartonfabrik angekommen. Dort werden nach ihrer eigenen Schätzung pro Schicht knapp 120 Tonnen Altpapier bewegt und recycelt. Durch ihre Qualifikation kann Cilli ein breites Spektrum verschiedener Aufgaben in diesem Prozess übernehmen. „Ich sitze offiziell zwar im Büro, bin aber auch viel im Messraum und in der Produktion unterwegs, kümmere mich unter anderem um die Wartung und Führung der Maschinen dahinter. Durch das Studium kann ich Projekte betreuen, mit Herstellern von Maschinen kommunizieren und generell mehr organisieren, als wäre ich nur in der Produktion tätig. Aber natürlich kann ich auch in der Produktion anpacken und aushelfen, wenn es mal nötig ist.“ 

Einen Numerus Clausus gibt es für das duale Studium der Papiertechnik übrigens nicht. Auch ein Vorpraktikum sei laut Cilli nicht nötig gewesen, wäre aber sicher hilfreich, um besonders die Anfangsphase etwas zu erleichtern. „Ich glaube, dass ein generelles Verständnis für Naturwissenschaften und Mathe auf jeden Fall hilfreich ist. Gerade das erste Jahr bestand hauptsächlich aus Mathe. Darauf muss man sich schon einstellen.“

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