Der Güter-Verteiler

Was hat dein Klick im Online-­Shop bei „Jetzt kaufen“ mit einem zehn Meter hohen Mast an einem elektronisch betriebenen Fahrzeug mit einer Gabel vorn dran zu tun? Eine ganze Menge! Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen sogenannten Schubmaststapler, mit dem Fachkräfte für Lagerlogistik auch aus sehr hohen Regalen die Ware für die Kunden heraus­holen können. Ali ist im Logistikzentrum der Hermes Fulfilment GmbH gerade mitten in seiner Ausbildung für diesen Beruf und lernt unter anderem zurzeit, dieses coole Gerät zu bedienen.

Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d)

Worum gehts?

Als Fachkraft für Lagerlogistik bist du für den gesamten Logistikprozess bei einer Bestellung verantwortlich. Du empfängst die Ware, kon­trollierst sie, lagerst sie ein, stellst Bestellungen zusammen, versendest sie und kümmerst dich um die Retouren.

Dauer: 3 Jahre

Voraussetzungen:

Du solltest körperlich fit sein und gut den Überblick behalten können. Deswegen sind die Schulfächer Mathe und Sport am relevantesten.

Chancen:

Du kannst nach der Ausbildung zum Teamleiter oder Vorarbeiter aufsteigen. Wenn du dein (Fach-­) Abitur machst, kannst du im Anschluss auch im Bereich Logistik (dual) studieren.

In seiner Ausbildung durchläuft der 22­-Jährige alle Abteilungen – vom Waren­eingang bis zum Warenausgang und der Retoure.

„Es wird versucht, dass wir den Weg der Ware von vorne bis hinten mitmachen“, erklärt er. Dafür arbeiten sie in jeder Abteilung für rund drei Monate mit. Inzwischen ist Ali im zweiten Lehr­jahr und konnte schon Einblicke in verschie­denen Bereiche gewinnen.

Der erste Schritt der Güter ist der Waren­eingang.

Lkw beliefern das Logistikzentrum mit der Ware, die zuerst entladen wird. Ali muss hier die Lieferpapiere überprüfen, die Ware zählen und auf Paletten stapeln, und zwar möglichst so, dass auf einer Palette die gleichen Artikel gelagert sind. Zudem kontrolliert er die Ware schonmal auf sichtbare Schäden. Eine genauere Untersuchung findet in der Abteilung Warenprü­fung und Nacharbeit statt. Hier wird die Ware stichprobenartig genauer unter die Lupe genommen: Stimmen die Farben? Hat der Teppich genug Flusen? Ist die Verpackung in Ordnung? Liegt die Garantiebestimmung bei? Hier werden auch mal Möbelstücke probehalber aufgebaut, um zu schauen, ob alle Teile mitgeliefert worden, oder Staubsauger getestet. Wenn Sets verkauft werden, kümmert sich die Nacharbeit darum, dass zum Kaffeevoll­automaten noch ein Päckchen Kaffee dazu gepackt wird. Erst wenn alles passt, wird die Ware freigegeben, ins Lager transportiert und kann vom Kunden bestellt werden.

Fotos: Sandra Böhm

Soll eine Ware verschickt werden, übernehmen die Mitarbeitenden des Warenausgangs.

„Das heißt ‚Kommissionieren‘ und ist so ähnlich wie Einkaufen – nur in groß“, erklärt Ali. Mit ver­schiedenen Fahrzeugen fahren er und seine Kollegen durch die Regale der großen Lager­halle und sammeln die Artikel ein. Für die verschiedenen Flurförderzeuge absolviert Ali die entsprechenden Führerscheine – von der recht einfach zu erlernenden Ameise über den Frontstapler bis zum bereits angesprochenen Schubmaststapler. Wie ein Teleskop kann bei Letztgenanntem die Transportgabel bis zu zehn Meter hoch ausgefahren werden, damit Ali auch die Ware im obersten Fach des Hochregallagers erreicht. Den Schein dafür macht Ali gerade. Dadurch, dass dieser Stapler eine solche Höhe erreicht, ist er einer der am schwierigsten zu beherrschenden Geräte und benötigt viele Praxisstunden. Aber: „Es macht Spaß, das zu lernen“, versichert Ali. „Auf dem Schub­mast­stapler: da sehe ich mich drauf! Das will ich lernen und können.“

Neben Hochregallagern gibt es auch noch andere Regalarten wie Boden- oder Durchgangslager.

Was die Besonderheiten, Vor-­ und Nachteile der einzelnen Lagerarten sind, wird in der Berufs­schule vermittelt. Alis ist in Gotha. Darüber hinaus werden die angehenden Logistiker in den verschiedenen Lernfeldern in der Güterannahme sowie der Verpackung, Lagerung, Entladung, dem Versand und der Kommissionierung unterrichtet.

Ali wusste schon ziemlich genau, worauf er sich bei der Ausbildung einlässt, denn er war zuvor bereits als Zeitarbeiter in dem Logistikunternehmen tätig.

Er wollte sich aber weiterentwickeln und hat deswegen nachgefragt, ob er dort in die Lehre gehen kann. Und das hat geklappt! Eine Alternative zur Fachkraft für Lagerlogistik ist übrigens die zweijährige Ausbildung zum Fach­lageristen. Im Unterschied zu ihnen werden die Fachkräfte im dritten Lehrjahr im kauf­männischen Bereich geschult. Im Büro kümmern sie sich dann um Lieferantenpapiere und Klär­fälle, führen Statistiken und bereiten sie auf und schreiben auch Briefe.

Dennoch ist die Fachkraft für Lager­logistik kein Schreibtischjob.

Wer hier arbeitet, sollte körperlich fit sein. Denn in der Großstücklogistik wiegen die schwersten Güter 31,5 Kilogramm und sind bis zu zwei Meter lang. Das erspart schonmal die eine oder andere Einheit im Fitnessstudio. (sa)

Dein Traumberuf?

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