Industriekeramiker (m/w/d)
Industriekeramiker stellen keramische Erzeugnisse her. Sie richten entsprechende Produktionsanlagen ein, bedienen und überwachen diese und halten sie auch instand.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Foto: privat
Voraussetzungen:
Industriekeramiker brauchen handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und Beobachtungsgenauigkeit. Außerdem sollten sie körperlich fit sein und sorgfältig arbeiten können.
Chancen:
Neben den Weiterbildungen zum Techniker und Meister bietet sich ein Studium an, beispielsweise in den Bereichen Keramik, Werkstoffwissenschaft, Produktdesign oder Elektrotechnik.
Industriekeramiker (m/w/d): Keramikkörper gut in Form
Wer Keramik oder Porzellan hört, denkt schnell an den gedeckten Tisch und Omas gutes Geschirr – und vielleicht noch an Waschbecken. Und ja, auch für die Produktion von Geschirr und Gebrauchskeramik sind Industriekeramiker zuständig. Sie können aber auch in der Herstellung technischer Keramik tätig sein, so wie Niklas. Der 23Jährige lernt Industriekeramiker Fachrichtung Anlagentechnik in der Porzellanfabrik Hermsdorf. Hier werden Bauteile aus Keramik hergestellt, die dann vor allem in der Energie oder Abgas und Abluftreinigungstechnik zum Einsatz kommen.
Erste Schritte ins Unternehmen
Niklas hatte nach der Schule schon als Zeitarbeiter in dem Unternehmen gearbeitet und so den Beruf Industriekeramiker kennengelernt. „Mir hat die Arbeit in diesem Bereich gefallen und ich wollte das dann einfach richtig machen, mir so für später auch besser Aufstiegschancen ermöglichen.“ Diese Ausbildung dauert drei Jahre und findet entweder im Bereich Anlagentechnik oder in der Verfahrenstechnik statt. „Es gibt viele Gemeinsamkeiten, aber schon auch Unterschiede. Bei mir ist es Anlagentechnik geworden, weil das Unternehmen da gerade Bedarf hatte.“
Nichts für Elefanten im Porzellanladen
Produziert werden hier hauptsächlich Wabenkörper aus Keramik für Wärmetauscheranwendungen. Die Industriekeramiker stellen dafür erstmal eine Keramikmasse her – die kann man sich wie Knetmasse vorstellen. Die „Knetmasse“ wird dann durch den Extruder, eine formgebende Maschine, zu einem Endloswabenkörperstrang verarbeitet. Von diesem Strang werden die einzelnen Stück abgeschnitten und auf ein Blech geschoben. „Dabei muss man sehr vorsichtig sein, denn das Material ist sehr instabil und verformt sich schnell wieder, wenn man dagegen kommt. Es braucht viel Erfahrung, besonders im Umgang mit dem Roboterarm, mit dessen Hilfe man die Teile transportiert.“ Die vollen Bleche kommen auf ein Gestell und in die Trocknung.
Dort wird dem Material die Feuchtigkeit entzogen, wodurch es härter und formstabiler wird. So kann es dann an der Sägemaschine auf die exakten Maße zugesägt werden. Danach geht’s ab in den Ofen. Der ist nicht zu vergleichen mit einem Ofen zuhause. „Wir haben hier große Kammeröfen. Die werden über eintausend Grad heiß.“ Außerdem werden die Keramikteile nicht nur ein paar Stunden, sondern gleich mehrere Tage am Stück „gebacken“. Wenn sie fertig und in Ruhe abgekühlt sind, geht´s in die Sortierung, wo jedes Teil einzeln nochmal genau kontrolliert wird. Nur wenn es exakt den Vorgaben entspricht, wird es verpackt und entweder eingelagert oder gleich verladen. Ein Großteil der Arbeit ist das Einrichten, Einstellen und Bedienen der Maschinen. Man muss aber auch selbst mal anpacken und sollte daher körperlich schon fit sein.
Keramik auf dem Stundenplan
Niklas ist an allen Produktionsschritten beteiligt und hat deshalb viele verschiedene Aufgaben. „Das gefällt mir besonders gut, weil mich das Ineinandergreifen der verschiedenen Prozesse sehr interessiert – und weil es so natürlich auch mehr Abwechslung bietet.“ Interesse hilft ihm, auch in der Berufsschule gut durch die Theorie zu kommen. „Es ist schon eine Menge, aber alles machbar, wenn man es lernen möchte. Hauptsächlich geht es um den Werkstoff Keramik, seine Definition, Eigenschaften, Herstellung und Verarbeitung und dabei nicht nur um technische, sondern auch um Geschirrkeramik. Die finde ich persönlich nicht so spannend, aber es zeigt eben, wie vielfältig dieser Beruf ist.“
Studium ruft
Niklas wird seine Ausbildung in einigen Monaten beenden. „Ich möchte danach gern noch studieren. Möglich sind verschiedene Richtungen, ich interessiere mich aber besonders für Elektrotechnik.“ (mü)
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