Lackiererin (m/w/d)
Als Fahrzeuglackierer verbindest du Kreativität und Handwerk. Egal ob es um eine Delle, oder ein optisches Upgrade geht, du verpasst jedem Fahrzeug den richtigen Anstrich.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Anna ist bereit, etwas Farbe zu versprühen. Fotos: privat
Die beste Lackiererin Deutschlands
Als Fahrzeuglackierer braucht es eine gute Feinmotorik, Genauigkeit und vielleicht eine Leidenschaft für Autos. Oder zumindest für Farbe, wie in Annas Fall.
„Nach dem Abi wollte ich eigentlich Konditorin werden,“ sagt sie. „Die Ausbildung habe ich aber abgebrochen, weil das frühe Aufstehen nicht mein Ding war.“ Ohne einen Plan B sah sich die inzwischen 24-Jährige um, welche Ausbildungsplätze in ihrer Gegend frei waren, bis ihr die Ausbildung zur Fahrzeuglackiererin bei Enrico Gottlebe in Ilmenau ins Auge sprang. „Mir war wichtig, dass ich einen Beruf lerne, der abwechslungsreich und kreativ ist, mich aber auch fördert. Da klang die Ausbildung zur Lackiererin ganz cool, also habe ich mich beworben und bin nach einer kurzen Probearbeit auch direkt genommen wurden.“
Das Auto als Leinwand
Kreativ wurde es für Anna schon zu Beginn, denn neben den Grundlagen der Arbeitsvorbereitung und technischen Methoden wie dem Schleifen und Polieren gehörten auch Themenfelder wie Farbtonfindung und Zeichenunterricht ab dem ersten Lehrjahr zum Programm. „Wir haben in der Berufsschule zum Beispiel Normschrift geübt und auch gelernt Bilder zu vergrößern und zu verkleinern.“ Letzteres war für eine ihrer Lieblingsaufgaben relevant, die Flächenberechnung. Denn bevor es für Anna ans Werk geht, muss sie natürlich wissen, wie viel Platz sie ihrer Kreativität auf dem Fahrzeug lassen kann.
Ihre Aufgabengebiete im Betrieb haben sich im Laufe der Ausbildung immer weiter vergrößert. Im ersten Lehrjahr war sie primär für die Vorbereitung von Neuteilen zuständig, ab dem zweiten dann zunehmend auch für Reparaturen. Im dritten Lehrjahr ging es für Anna vereinzelt in die Kabine, wo sich nun auch ein Großteil ihrer Arbeit abspielt.
„Wir haben im Betrieb zwei große Kabinen, die groß genug sein müssen, dass die Autos da reinpassen. Im Grunde ist das der sauberste Bereich der ganzen Werkstatt, weil die Teile für die Lackierung so sauber wie möglich sein müssen. Deswegen wird das immer geschlossen gehalten, damit bloß kein Dreck reinkommt.“ Deshalb gehört auch die entsprechende Kleidung bestehend aus Lackieranzug, Handschuhen, Sicherheitsschuhen und Lackierhelm, bzw. Schutzmaske mit Brille zu Annas Arbeitsalltag.

Konzentration und Genauigkeit sind gefragt.
Die deutsche Lackier-Meisterschaft
Ihre Ausbildung hat sich im Sommer 2024 als beste Fahrzeuglackiererin Thüringens abgeschlossen, wofür sie von der Handwerkskammer zur deutschen Meisterschaft angemeldet wurde. Und auch dort konnte sie beweisen, dass sie ihr Fach beherrscht. Nach drei Tagen und ebenso vielen Wettkampfrunden stand Anna als Siegerin und somit als deutsche Lackier-Meisterin fest. Ein Erfolg, der in ihrem privaten Umfeld sehr gut ankam, aber gerade auf Social Media auch Missgunst mit sich brachte, nicht zuletzt, weil sie als Frau in einer männerdominierten Branche arbeitet. So gab es unter verschiedenen Beiträgen, die über ihren Sieg berichteten, Kommentare, die ihre Leistung versuchten zu relativieren. „Natürlich habe ich da auch ein paar Kommentare gelesen, die es mir nicht gegönnt haben, aber ich versuche das nicht so sehr an mich ranzulassen. Ich freue mich lieber mit denen, die es mir gönnen.“
Beruflich hat sich ihr Erfolg auf jeden Fall gelohnt, denn als deutsche Meisterin kann sich Anna nun über ein Förderstipendium von mehr als 9.000 Euro freuen. „Das Geld werde ich nutzen, um dieses Jahr direkt meinen Meister zu machen.“
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