Papiertechnologe (m/w/d)
Als Papiertechnologe steuerst du Maschinen und Anlagen, damit unter der Zugabe von Chemikalien und in vielen verschiedenen Abteilungen aus Holz Zellstoff hergestellt wird.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Papiertechnologe: Bring’s zu Papier!
Oft übersehen, dabei sind sie aus unserem Alltag nicht wegzudenken: Papier, Karton und Zellstoff. Papiertechnologen wie Nico stellen sie her.
„Ich habe schon im Werkunterricht in der Schule lieber mit Holz gearbeitet als mit Metall“, erinnert sich Nico. Der 18-Jährige ist im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Papiertechnologen bei Mercer Rosenthal in der Zellstoff- und Papierfabrik in Rosenthal. Hier werden Baumstämme in vielen verschiedenen Arbeitsschritten zu Zellstoff verarbeitet.
„Meine Aufgaben sind zum einen am Computer Maschinen und Anlagenteile zu steuern und dadurch chemische Prozesse zu beeinflussen. Und zum anderen im Außenbereich der Anlage Kontrollgänge durchzuführen, Proben zu entnehmen und mit dem Stapler verschiedene Aufgaben zu verrichten, wie Container oder Chemikalienfässer zu transportieren“, erklärt er.
Aus Holz über Zellstoff zu Papier
Chemikalien sind ein gutes Stichwort für diesen Beruf, denn ohne sie kann ein Baumstamm nicht zu einem Blatt Papier verwandelt werden. Nico erläutert den Prozess: „Zuerst wird das Holz der Baumstämme in einer Hackmaschine zu Hackschnitzeln verarbeitet. Dann werden sie zwischengelagert und kommen danach in die Kochung. Dort wird das Holz mit einer Kochchemikalie gekocht.
Die einzelnen Fasern des aufgekochten Holzes werden anschließend sortiert und mit verschiedenen Chemikalien gebleicht. Das Ganze wird dann in eine Maschine mit einem Sieb gegeben. Das Sieb gibt die Blattstärke vor. Über verschiedene Pressen und Trockenaggregate wird es dann zu dem Endprodukt – den Zellstoffplatten – verarbeitet.“
Ausbildung mit viel Physik, Chemie und Mathe
Bei einem so komplexen Beruf geht natürlich nichts ohne das entsprechende Know-how. Die Theorie bekommt Nico in der Berufsschule in Altenburg vermittelt. In Thüringen ist das die einzige Berufsschule für diesen Beruf. In den Lernfeldern geht es viel um Physik, Mathematik und Chemie.
Angehende Papiertechnologen haben darüber hinaus praktische Unterrichtsstunden. Ein Beispiel sind Simulationen. „Da sitzt man am Computer und kann an verschiedenen Produktionsaggregaten eine Simulation durchführen. Dafür braucht man zuerst das theoretische Wissen, damit man versteht, was dort passiert“, sagt der Azubi.
Papiertechnologe: Abwechslungsreiche Arbeit
Darüber hinaus lernen er und seine Mitschüler auch das Einmaleins der Papierkunde: „Wir müssen zum Beispiel verschiedene Papierarten anhand verschiedener Eigenschaften bestimmen, etwa die Luftdurchlässigkeit oder Rauigkeit von Papier. Es gibt zum Beispiel Papier für die Lebensmittelproduktion, das muss viel aushalten und darf nicht leicht einreißen. Für die Produktion muss man wissen, was die Papiere für Eigenschaften haben und durch was sie in der Produktion hervorgerufen werden.“
Am besten gefällt Nico, dass die Arbeit so abwechslungsreich ist. „Im Außenbereich hat man viel zu tun, man sieht dabei sehr viel und bewegt sich auch viel. Im Innenbereich interessiert mich das chemische Verfahren am meisten.“
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