Techniches
Management

(duales Studium)

Du willst studieren, aber sechs Semester lang nur die Schulbank zu drücken, klingt auch öde? Dann ist vielleicht ein duales Studium genau das Richtige für dich. Fast wie bei einer dualen Ausbildung wechselst du hier zwischen Hochschule und Betrieb.

Duale Hochschule Gera-Eisenach

Simon hat bereits die ersten zwei von insgesamt sechs Semestern geschafft. | Foto: Bauerfeind AG

Duales Studium: Fortschritt im Blick

Simon hat sich für diesen Weg entschieden. Der 21-Jährige studiert Technisches Management an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach (DHGE). Sein Praxispartner ist die Bauerfeind AG, ein Unternehmen aus Zeulenroda, das Bandagen, Kompressionsstrümpfe und andere medizinische Hilfsmittel herstellt.

„Ich war nach dem Abi für sechs Monate bei der Bundeswehr und habe dort meinen Grundwehrdienst abgeleistet. Mir wurde dort zwar angeboten, Maschinenbau zu studieren, aber das System bei der Bundeswehr hat mir nicht gefallen“, erklärt Simon seinen bisherigen Weg nach der Schule. „Für mich war klar, dass ich dual studieren möchte, weil ich die finanzielle Unabhängigkeit durch die Zeit beim Bund schon kannte. Und wenn man die einmal hatte, will man seinen Eltern natürlich nicht wieder auf der Tasche liegen.“

Die Mischung macht’s

Ähnlich wie beim Maschinenbau-Studium ist auch das Technische Management ein Ingenieursstudiengang. Neben den technischen Studieninhalten wie Fertigungstechnik, Konstruktion, Statik und Ingenieursmathematik kommen hier noch die Aspekte aus der Betriebswirtschaftslehre wie Kommunikation, Kosten- und Leistungsrechnung sowie Wirtschaftsrecht hinzu.

Wichtigster Bestandteil des dualen Studiums ist der Mix aus Theorie und Praxis. Bevor Simon die Hochschule am Standort Eisenach zum ersten Mal besucht hat, war er schon im Unternehmen und lernte dort alle Fertigungsabteilungen kennen. „Das war gut, denn dadurch habe ich alle Leute in den Teams kennengelernt, was mir bei meinen Projektarbeiten helfen wird“, erklärt Simon.

In seinem ersten Projekt ging es um die Prozessoptimierung im Zuschnitt. Simon: „Dadurch, dass ich die Kollegen des Rohmaterialzuschnitts bereits kannte, wusste ich, wo ich den besten Ansprechpartner für diese Thematik finde.“

Erste Praixserfahrung im Technischen Management

Die Arbeit an den Projekten gefällt ihm bisher am besten: „Ich bin auf mein erstes Projekt schon stolz, weil es dafür keine Grundlagen gab und ich es in den sieben Wochen geschafft habe, es umzusetzen. Das Unternehmen hat davon auch einen Mehrwert und kann die Ergebnisse in der Praxis anwenden, da ich Leitfäden für weitere Optimierungen des Zuschnittprozesses erstellt habe.“

Besonders gut gefällt ihm, dass er dafür mit verschiedenen Abteilungen zusammenarbeitet. „Es ist nicht eintönig, wie den ganzen Tag nur am Rechner zu sitzen. Stattdessen habe ich mir im Rohwarenlager angeschaut, womit ich’s zu tun habe, mit dem Controlling telefoniert und konnte durch die ganze Produktion ziehen“, erläutert der Zweitsemestler.

Wenn er mit seinem Studium nach insgesamt sechs Semestern fertig ist, kann er entweder seinen Master machen oder Berufserfahrung als Technischer Manager sammeln. „Ich finde es gut, die Praxiserfahrungen und die Theoriekenntnisse zu haben, um nach meinem Studium nicht in der Luft zu hängen. Dadurch hat man bei seinem Praxispartner schonmal einen Fuß in der Tür und gute Chancen danach, übernommen zu werden. Man studiert ja nicht, um das Studium zu haben, sondern um danach eine Perspektive zu haben.“

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