Textilreinigerin (m/w/d)

Vom teuren Ballkleid mit Pelzmantel, bis zur sterilen OP-Kleidung: Als Textilreiniger hast du selbst bei den härtesten Flecken immer die richtige Antwort parat.

Aus­bildungs­dauer: 3 Jahre

 

Dieu an der Wäschemangel. Fotos: Chris Sommer-Blumenstein

Textilreinigerin: Saubere Sache

Textilreiniger werfen nur dreckige Wäsche in die Maschine und warten, bis sie sauber ist? Denkste! Dahinter verbirgt sich echtes Handwerk und eine Menge technisches Verständnis.

Was passiert denn mit deinen dreckigen Klamotten? Klar, sie kommen in die Waschmaschine. Aber was, wenn die Flecken dann immer noch nicht verschwunden sind? Und wie ist das mit Betrieben, deren Wäscheberge auch gut und gerne mehrere Kilo auf die Waage bringen? Darum kümmern sich Textilreiniger wie Dieu.

Die 27-Jährige befindet sich mitten im zweiten Lehrjahr beim Kyffhäuser Textilservice in Großwechsungen. Zuvor hatte sie in einem Bürojob gearbeitet, stellte jedoch fest, dass sie lieber mit ihren Händen arbeiten würde. Gebürtig stammt Dieu aus Vietnam und sei durch Zufall auf die Ausbildung aufmerksam geworden. „Ich hatte ein Youtube-Video gesehen, in dem jemand Textilien gereinigt hat. Das fand ich sehr interessant, in Vietnam gibt es dafür aber keine Ausbildung. Ich habe aber eine Tante, die in Deutschland lebt, die mir geraten hat, mich hier für eine Ausbildung zu bewerben.“ Über ein Projekt der Handwerkskammer mit dem Goethe Institut in Vietnam konnte sie sich online auf den Ausbildungsplatz bewerben. 

Keine Berufsschule in Thüringen

Kaum in Deutschland angekommen, ging es auch schon wieder auf Reisen, denn die nächste Berufsschule für Textilreiniger-Azubis und Azubinen befindet sich in Frankfurt am Main. Dort befindet sich Dieu für ca. ein Drittel ihrer Ausbildungszeit und nimmt am Blockunterricht teil.

Im ersten Lehrjahr standen die Grundlagen der Textilkunde im Vordergrund: Welche Fasern und Fleckenarten gibt es? Was ist der Unterschied zwischen Waschen und Reinigen? Welche Schritte werden unternommen, wenn Kunden ihre Textilien in die Reinigung geben? Doch auch Mathe und Chemie waren von Anfang an wichtige Bestandteile der Ausbildung, weshalb sie nun, im zweiten Lehrjahr mehr über das Waschen mit Wasser, das Waschen mit Chemie und auch die Waschmaschinentechnik lernt. Der technische Aspekt soll auch im dritten Lehrjahr vertieft werden, ebenso wie der Kundenservice.

Waschmaschine ist nicht gleich Waschmaschine

Im Betrieb habe Dieu hingegen schon im ersten Lehrjahr in nahezu alle Bereiche reinschnuppern dürfen, von der Auftragsannahme, über die Vor- und Nachwäsche, bis zum Ausfüllen der Lieferscheine.

 

Selbst die hartnäckigsten Flecken sind kein Problem.

Nur die Auslieferung der gereinigten Textilien hat sie noch nicht kennengelernt, da sie keinen Führerschein besitzt. Allerdings sei dies kein Teil des Rahmenplans der Ausbildung, sondern lediglich Teil der Dienstleistung ihres Betriebs. 

Inzwischen ist sie in die chemische Reinigung gewechselt und lernt dort die Führung der einzelnen Maschinen kennen, für deren Bedienung und Fehlererkennung sie schon zum Großteil selbstständig verantwortlich ist. „Die Abwechslung macht mir großen Spaß. Jeder Kunde bringt andere Wäsche mit und jeden Tag muss man andere Lösung für die verschiedensten Probleme finden, während man die Zeit und Kosten im Blick behält. Da sollte man schon ein Auge für Details haben.“

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber für Dieu: „Es kann durch die großen Maschinen schon sehr warm im Waschhaus werden, gerade im Sommer. Im Winter ist das aber eigentlich ganz angenehm.“ 

Dein Traumberuf?

Dann finde bei BerufeMAP.de alle Unternehmen, die eine Ausbildung in diesem Bereich anbieten:

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