Franka, die Holzliebhaberin

Franka ist am Ende des ersten Lehrjahres in ihrer Ausbildung bei der Tischlerei Knauf in Erfurt und freut sich, etwas gefunden zu haben, worauf sie später aufbauen kann. „Es ist super, etwas zu können, was man im Alltag anwenden kann. Ich kann dann selbst meine Sachen einbauen und muss keine Handwerker beauftragen.“ Und auch, wenn etwas kaputt geht, kann sie es selbst reparieren. Franka findet es wichtig, ihre Stärken einzusetzen. Die Ausbildung zur Tischlerin ist für sie handwerklich interessant und gibt ihr die Möglichkeit, kreativ zu sein.

Tischler (m/w/d)

Darum geht’s:

Als Tischler bist du ein Allrounder, der alles mit Holz bearbeiten kann. Stühle, Tische, Bänke oder Fenster herstellen, ist gar kein Problem für dich! Du kannst Maschinen bedienen, die dir helfen, deine Holzstücke zu bearbeiten. Zudem erstellst du technische Zeichnungen.

Dauer:

3 Jahre

Voraussetzungen:

Du solltest räumliches Vorstellungsvermögen besitzen und Interesse an Möbeln und Einrichtung haben.

Chancen:

Mit der abgeschlossenen Ausbildung, kannst du eine Weiterbildung zum Meister machen. Wenn du Abitur hast, kannst du Architektur studieren.

Foto: Aline Bauerfeind

Franka hat 2019 in Kassel Abitur gemacht und wollte im März 2020 nach Italien, um ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu machen.

„Mein Plan war, nach meinem Trip nach Italien im Sommer 2020 Architektur zu studieren. Aufgrund der Pandemie konnte ich meine Reise nach Italien nicht durchführen. Also habe ich mir gedacht, dadurch, dass viele Universitäten Vorerfahrungen und Nachweise möchten, dass ich eine Bauberuf-Ausbildung machen könnte.“ Sie absolvierte ein Praktikum bei einer Tischlerei in Kassel und hat sich anschließend deutschlandweit für eine Ausbildung beworben.

Am Anfang der Ausbildung hat Franka viel zugeschaut, um erst einmal ein Gefühl für die Werkzeuge zu bekommen und die Werkstatt kennen zu lernen.

Sie war auch mit auf Montage. „Berufsschule habe ich im Wechsel: Zwei Wochen im Betrieb, eine Woche Schule. Es gab am Anfang einen dreiwöchigen Grundlagenlehrgang, in dem ich die ganzen Werkszeuge kennengelernt habe. Da habe ich auch so richtig reingefunden, wie ich mit Werkstücken umgehen soll und kann.“

Im ersten Lehrjahr lernen alle den Baum kennen, das Holz, die Werkstücke und Zeichengrundlagen.

Damit sie später das umsetzen können, was ein Kunde in der Werkstatt in Auftrag gibt. Deshalb sind die technischen Zeichnungen für einen Tischler wichtig. Zu Frankas Ausbildung gehört auch der Bereich der Möbelkonstruktion. Im zweiten und dritten Lehrjahr werden die Grundlagen ausgebaut und weiterentwickelt. „Während der Ausbildung mache ich drei Maschinenscheine, damit ich in der Werkstatt arbeiten kann. Am Ende der Ausbildung werde ich zu meiner Gesellinnenprüfung etwas aus Holz herstellen. Das bedeutet, ich fertige Skizzen handgezeichnet und technisch an und setze diese dann praktisch um und präsentiere mein Endprodukt“, erzählt Franka.

Auf die Frage, was sie am meisten am Beruf interessiert, antwortet sie begeistert:

„Es ist cool, wenn man mit Massivholz arbeitet. Das kommt heutzutage nicht mehr so oft vor, weil die Plattenwerkstoffe günstiger und einfacher in der Bearbeitung sind. Aber wenn man mit Massivholz hantiert, ist das ein ganz anderes Arbeiten.“ Franka erzählt, dass es seltener vorkommt, Bäume aus dem Sägewerk geliefert zu bekommen. Sie bearbeitet gerade eine große Platte aus Nussbaum, um einen Tisch entstehen zu lassen. Holz ist ein Material, das sich verziehen kann und arbeitet. Bei Plattenwerkstoffen passiert so etwas nicht so schnell. „Klar, wenn es nass wird, dann quillt der Holzwerkstoff auf und die Beschichtung kann reißen“, beschreibt Franka die Materialien.

Franka empfiehlt die Ausbildung zu machen, wenn du Freude und Spaß hast, handwerklich zu arbeiten und um die Ecke zu denken.

Für sie sind es Erfahrungen, die sie sammelt, um später mit ihrem Abitur Architektur zu studieren: „Ich möchte wissen, wie es ist zu studieren und mein Wissen mit Holz anwenden. Womöglich kann ich mal in einem Bereich als Architektin arbeiten, wo ich andere zum Thema Holz beraten kann.“ (ba)

Dein Traumberuf?

Dann finde bei BerufeMAP.de alle Unternehmen, die eine Ausbildung in diesem Bereich anbieten:

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